Mit der Angst in Viernheim Kasse gemacht
Schockanrufe mit und ohne FolgenVIERNHEIM. - Mit weinerlicher Stimme wurde am Mittwochmorgen, 06. April, bei einem über 60 Jahre alten Viernheimer angerufen und mitgeteilt, dass bei einem schweren Verkehrsunfall ein Fußgänger ums Leben gekommen sei.
Die Anruferin, die sich als Tochter ausgab, reichte den Hörer weiter an eine angebliche Anwältin, die klar zum Ausdruck brachte, dass die Tochter im Gefängnis sitzen würde.
Starr vor Schock hörte sich der Senior weiter an, dass er mit der Zahlung von rund 50.000 Euro Kaution, die Haftstrafe der Tochter umgehen könnte. Weil der Mann ehrlicherweise erzählte, dass er lediglich 3.800 Euro und 8.000 Dollar im Haus habe, wurde er aufgefordert zur Bank zu gehen.
Wegen der Mittagspause konnte der Mann, im Nachhinein glücklicherweise, nicht mehr Bargeld abholen. Offenbar war die Anwältin auch mit den angekündigten rund 12.000 Euro zufrieden.
Es wurde eine Geldabholerin geschickt, die von der Gerichtskasse kommen sollte. Das Geld steckte der Mann, wie angewiesen in einen Briefumschlag und übergab das Geld gegen 14 Uhr an die Fremde. Der Betrug flog eine halbe Stunde später auf, als die echte Tochter ihren Vater besuchte.
Im Vergleich dazu ist ein 81-Jähriger aus Viernheim mit dem sprichwörtlichen blauen Auge davongekommen, dass seine Hausbank keine großen Bargeldbestände in der Filiale hat. Die geforderten 60.000 Euro bekam er nicht, außer er würde in andere Städte fahren.
Die Fahrten waren dem Mann zu beschwerlich. Er rief seine Tochter direkt an. Glück im Unglück. Schnell stellte sich heraus, dass er belogen wurde. Auch er wurde am Vormittag, vermutlich von derselben Tätergruppierung angerufen. Die Geschichte mit dem angeblichen tödlichen Unfall, war nahezu identisch erzählt.
Die Polizei warnt weiterhin:
- Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen, insbesondere, wenn nach Ihren Wertsachen gefragt wird
- Erkundigen Sie sich selbst bei der betreffenden Person und zwar unter der Ihnen bekannten Rufnummer
- Im Zweifel immer die Polizei rufen
Die Polizei (ZE40) in Darmstadt bearbeitet den Fall weiter. Wer möglicherweise an dem Tag verdächtige Beobachtungen, die im Zusammenhang mit den Taten stehen könnten, in Viernheim gemacht hat, kann diese gerne unter der Telefonnummer 06151 / 969-0 melden.