„Jede Krise birgt auch die Chance, Dinge zum Positiven zu verändern“
Rückblick und Ausblick der SPD-Landtagsabgeordneten Karin Hartmann zur Pandemiesituation und den Versäumnissen der LandesregierungBERGSTRASSE. - „Die Corona-Krise ist eine Zerreißprobe für unsere Gesellschaft. Viele Menschen halten sich an die auferlegten Regeln und unterstützen sich gegenseitig.
Ich bedanke mich bei allen, die in dieser schwierigen Zeit zusammenhalten und uns gezeigt haben, was uns nach vorn bringt: Solidarität und Gemeinsinn.
Jedoch muss auch unsere politische Arbeit weitergehen. Als Sozialdemokraten haben wir eine große Verantwortung, Wege aus der Krise zu finden und diese in der politischen Auseinandersetzung einzufordern.
Dabei ist die SPD diejenige Partei, die sich um alle Menschen kümmert. Um Eltern, denen eine Perspektive fehlt, wann ihre Kinder wieder in die KiTa oder Schule dürfen. Um Pflegekräfte, die nicht nur unsere Anerkennung verdienen, sondern auch eine bessere und faire Bezahlung.
Um Menschen in Kurzarbeit, die darum bangen, ob sie ihren Job behalten können und Angst davor haben, ihre Existenz zu verlieren. Die SPD ist die Partei, die denen hilft, die davon bedroht sind, als Verlierer aus dieser Krise hervorzugehen.
„Charakter zeigt sich in der Krise“, hat Helmut Schmidt einst gesagt. Auch für die schwarzgrüne Hessische Landesregierung ist die derzeitige Krise ein Charaktertest.
In der Krise beweist sich der Charakter. Das gilt neben den Menschen in ganz Hessen, die in der Corona-Krise Außergewöhnliches geleistet haben, auch für die Landesregierung. Und die Planlosigkeit letzten Monate lassen befürchten, dass sie den Charaktertest nicht bestehen wird.
Dafür sprechen nicht nur die Unzufriedenheit in Schulen und Kitas oder vermeidbare Fehler wie das Hin und Her beim Beherbergungsverbot. Sondern vor allem, dass die Koalition die Sommerzeit nicht genutzt hat, um Hessen ausreichend auf steigende Coronazahlen vorzubereiten.
Vorausschauendes Handeln und Berechenbarkeit sind in einer Krise wichtige Ankerpunkte, die Menschen Sicherheit geben. Doch leider regiert in Hessen mehr die Konzeptlosigkeit.
Wir werden weiterhin unseren Beitrag leisten, Hessen gut durch diese schwierige Zeit zu führen, - indem wir der Landesregierung nicht nur auf die Finger schauen, sondern konkrete Vorschläge machen, wie z.B. Pflegekräfte besser geschützt werden müssen, wie Existenzen besser gesichert werden können und wie Schule auch in der Krise besser und vorausschauender organisiert werden kann.
Als Vorsitzende des kulturpolitischen Ausschusses ist es mir ein besonderes Anliegen, dass ein strukturierter Wechsel von Präsenz- und Distanzlernen an den hessischen Schulen gelingt.
Deshalb muss der Kultusminister die Weihnachtsferien nutzen, um Schulen Planungssicherheit zu geben und zu gewährleisten, dass auch Kinder mit schwierigen Lernbedingungen nicht noch weiter benachteiligt werden.
Leider hat die schwarzgrüne Landesregierung Sommer- und Herbstferien ungenutzt verstreichen lassen und gesundheitliche Bedenken und Sorgen der Betroffenen immer wieder beiseite geschoben.
Es ist längst überfällig, endlich ein Konzept auf den Tisch zu legen, wie Unterricht unter Pandemiebedingungen sicher und angstfrei realisierbar ist. Wechselunterricht, wie von Lehrern, Eltern und Schülervertretungen gefordert, darf in der derzeitigen Pandemielage nicht weiter blockiert werden, auch wenn er kein „Allheilmittel“ dafür ist, dass kein Kind zurückgelassen wird.
Das von vielen Schulgemeinden gewünschte Wechselmodell, das die Möglichkeit bietet, durch kleinere Klassen mehr Abstand zu Mitschülern und Lehrern zu halten, darf nicht weiter „von oben“ blockiert werden.
Wir halten ein konstruktives Miteinander gerade in Krisenzeiten für wichtiger als parteipolitische Auseinandersetzungen. Trotzdem ist es uns wichtig, dort, wo es Versäumnisse gibt, diese zu benennen und gemeinsam nach besseren Lösungen zu suchen.
Trotz Kontaktbeschränkungen, Ansteckungsangst und teilweise berechtigten Existenzängsten, möchte ich Sie ausdrücklich ermuntern, den Fokus über die Weihnachtstage auf die Dinge zu richten, die das Leben lebenswert machen.
Nutzen Sie diese Zeit, für Gespräche und Chats mit Menschen, die Ihnen wichtig sind, besinnen Sie sich auf das, was im Leben am meisten zählt. Und schöpfen Sie Kraft, Optimismus und Hoffnung, für ein gutes und hoffentlich weniger aufregendes Jahr 2021.
Jede Krise birgt auch die Chance, Dinge zum Positiven zu verändern.
Bleiben Sie gesund und zuversichtlich!
Ihre SPD Landtagsabgeordnete Karin Hartmann“