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Integration durch Bildung

Landrat Engelhardt und Felicitas von Küchler bei der Unterzeichnung der Zielvereinbarung. Dahinter die Bildungskoordinatorinnen Viktoriya Ordikhovska und Maria Lauxen-Ulbrich (von links nach rechts).

Bildungskoordinatorinnen im Bergsträßer Landratsamt vorgestellt und Zielvereinbarung unterzeichnet

KREIS BERGSTRASSE. - Im Landratsamt haben zwei Bildungskoordinatorinnen ihre Arbeit aufgenommen. Der Kreis Bergstraße nimmt an einem Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung teil, mit dem die Integration von Neuzugewanderten vorangetrieben werden soll. Landrat Christian Engelhardt stellte die beiden Mitarbeiterinnen vor und unterzeichnete eine Zielvereinbarung mit der Transferagentur Hessen, die landesweit bei der Durchführung des Programms unterstützend zur Seite steht.

„Die ersten Herausforderungen der Flüchtlingswelle haben wir erfolgreich bewältigt. Alle Menschen sind untergebracht und nun geht es darum, den Migrantinnen und Migranten auch eine Perspektive zu geben und sie zu integrieren. Schlüssel dazu ist Bildung, denn diese wirkt in drei Richtungen.

Sie eröffnet die eigentliche Kompetenz, Teil einer Gesellschaft zu werden, schafft den Zugang zu Arbeitsmarkt und Beschäftigung und wirkt hin zu einer sozial ausgewogenen Gesellschaft, die nicht auseinanderdriftet. Wir brauchen einen gemeinsamen Werterahmen. Das Experiment „Multi-Kulti“ ist aus meiner Sicht gescheitert“, so der Landrat einleitend.

„In den vergangenen 2 Jahren sind im Kreis Bergstraße erfreulicher Weise vielfältige Bildungsangebote entstanden. Nun geht es darum, die kommunalen und institutionellen Akteure zu vernetzen und die Angebote und Bedarfe zur Flüchtlingsintegration und für Zuwanderer in idealer Weise abzustimmen.

Dies ist Aufgabe der Bildungskoordina-torinnen, die, finanziert vom Bundesbildungsministerium, als Stabsstelle nun in der Kreisverwaltung tätig werden“, erläutert Christian Engelhardt weiter.

Die Aufgaben der Bildungskoordination nehmen Maria Lauxen-Ulbrich und Viktoriya Ordikhovska wahr. Frau Lauxen-Ulbrich ist Erziehungs- und Politikwissenschaftlerin M.A.. Sie war langjährig in der Forschung tätig und hat über fünf Jahre den Bereich „Vitaler Arbeitsmarkt“ der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH geleitet.

Frau Ordikhovska hat als Lehrerin und Diplom-Sozialpädagogin sechs Jahre das Sachgebiet „Integration“ im Amt für Ausländer und Migration beim Kreis Bergstraße geführt und ist vielen im Kreis noch als erste Koordinatorin für das Projekt „Integration braucht Partnerschaft“ bekannt.

Wie die Bildungskoordinatorinnen erläutern, geht es zunächst darum, Transparenz zu den Angeboten und Anbietern herzustellen. Der Blick wird auf Doppelstrukturen und Lücken bei den angebotenen Kursen gerichtet. Idealerweise bauen Sprachkurse aufeinander auf in sogenannten Förderketten.

Eine Grundidee der Bildungskoordination besteht darin, die vorhandenen Akteure besser zu vernetzen, beispielsweise durch Arbeitskreise, wobei bereits vorhandene Strukturen genutzt werden sollen.

Unterstützt wird die Arbeit der beiden Bildungskoordinatorinnen durch die Transferagentur Kommunales Bildungsmanagement Hessen, kurz: Transferagentur Hessen. Leiterin Felicitas von Küchler sieht ihre Aufgabe darin, die Bildungskoordinatoren der 23 teilnehmenden Landkreise und kreisfreien Städte fachlich zu beraten und im Sinne eines Best Practice die Sprachförderung hessenweit und auch landesübergreifend zu begleiten.

„Viele machen viel“, wichtig sei es, Zugang zu den Angeboten zu finden, erläutert Frau von Küchler. Dabei macht sie deutlich, dass das Programm nicht nur für Flüchtlinge, sondern für alle Neuzugewanderte, auch aus der EU, ausgerichtet ist.

In einem ersten Schritt unterzeichneten Landrat Engelhardt und Frau von Küchler eine Zielvereinbarung zur künftigen Zusammenarbeit und den Unterstützungsleistungen der Transferagentur auf dem Weg zu einer Bildungskoordination im Kreis Bergstraße.