Notaufnahme am Kreiskrankenhaus Bergstraße unter neuer Leitung
Gesundheitswesen: Notfallmediziner Dr. Fabian Wagner übernimmt Verantwortung an vorderster Stelle + + + Strukturelle Veränderungen stärken interdisziplinäres Arbeiten + + + Gleich zu Beginn Coronapandemie als zusätzliche HerausforderungBERGSTRASSE / HEPPENHEIM. - Neue Stelle, noch mehr Verantwortung und gleich eine bis dahin im Gesundheitswesen von allen Beteiligten nicht gekannte Herausforderung: Dr. Fabian Wagner hat am Kreiskrankenhaus Bergstraße die ärztliche Leitung der Zentralen Notaufnahme übernommen.
Das in einer Zeit, in der die ganze Welt gegen die Ausbreitung des Coronavirus kämpft.
Bekanntlich stellte die Pandemie in den zurückliegenden Wochen das zum Heidelberger Universitätsklinikum gehörende Haus in Heppenheim wie alle Kliniken im Land vor besondere Aufgaben.
Vom Normalbetrieb war in kurzer Zeit auf Krisenbetrieb umzustellen, um im Notfall auch bei einem großen Aufkommen von Coronapatienten mit schweren Krankheitsverläufen die Versorgung sicherstellen zu können.
Jetzt, da Schritt für Schritt wieder auf Normalbetrieb umgestellt wird, zieht Dr. Wagner eine erste positive Bilanz für seinen Start an der neuen Stelle.
Die Zentrale Notaufnahme habe, wie das gesamte Krankenhaus, Abläufe und Hygienebedingungen den besonderen Herausforderungen angepasst.
Schnell habe das Team in der Ausnahmesituation dieser Wochen zu einer gesunden Routine gefunden, in der Notfälle weiterhin optimal versorgt werden konnten und gewährleistet war, dass Patienten mit Verdacht auf eine Coronainfektion umgehend zu separieren waren.
Nun gilt es, wieder zu einem Arbeiten zu finden, in dem der Normalbetrieb im Vordergrund steht und dennoch bei einem Anstieg von Coronapatienten sofort reagiert werden kann. Bewährte und neue Standards gilt es zusammenzuführen.
Mit der personellen und strukturellen Neuaufstellung der Notaufnahme folgt das Kreiskrankenhaus Bergstraße einer Vorgabe des Gesetzgebers.
Dieser hat in Übereinstimmung mit dem sogenannten Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA, das im deutschen Gesundheitswesen oberste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung) gefordert, die bisher vielerorts übliche Trennung von internistischen und chirurgischen Notaufnahmen in Krankenhäusern zugunsten interdisziplinärer Strukturen aufzuheben.
Im Zuge dieser Neuausrichtung hat das Kreiskrankenhaus die Notaufnahme als eigenständigen Bereich organisiert und direkt dem Leitenden Ärztlichen Direktor unterstellt. Ein Schritt, der die Patientenversorgung vor Ort weiter verbessert und den Weg in die Zukunft im Gesundheitswesen kennzeichnet.
Eines der nächsten Ziele sei die Zertifizierung als „Cardiac Arrest Center“ (CAC) in enger Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten des Kreis Bergstraße, so Dr. Wagner.
Das CAC stellt eine besondere Versorgungsstruktur zur optimalen Behandlung reanimierter Patienten nach einem Herz-Kreislaufstillstand dar.
Schon heute nimmt das Kreiskrankenhaus durch das rund um die Uhr einsatzbereite Herzkatheterlabor und eine leistungsstarke Intensivstation in der Region die Schlüsselstellung bei der Versorgung reanimierter Patienten ein.
Im Zuge der Neustrukturierung der Notaufnahme kamen zudem Prozesse auf den Prüfstand, einhergehend mit weiteren Schulungen von Mitarbeitern, um die Patientenversorgung weiter zu optimieren.
PD Dr. Armin Kalenka, Leitender Ärztlicher Direktor, betont, dass die politische Weichenstellung für die Neuerung begrüßt wird. Mit Dr. Wagner hat ein erfahrener Notfallmediziner die Verantwortung für die Notaufnahme übernommen.
Bislang arbeitete Dr. Wagner als Oberarzt in der Anästhesie und Intensivmedizin des Hauses. Mit dem Wechsel an die Spitze der Zentralen Notaufnahme hat er die fachliche und organisatorische Leitung an einer wichtigen Schnittstelle nach innen und außen.
In der rund um die Uhr arbeitenden Notaufnahme werden sämtliche Notfälle klinisch erstversorgt oder ambulant behandelt, die von Rettungsdiensten ins Krankenhaus gebracht oder aus eigenen Stücken aufgrund von Verletzungen oder Unwohlsein vorstellig werden.
Im Vorjahr sind 31.000 Patienten in der Notaufnahme behandelt worden, fast 9.000 von ihnen wurden vom Rettungsdienst eingeliefert.
Die Bandbreite der Behandlungen umfasst weite Teile des gesamtmedizinischen Leistungsspektrums, von der Prellung über die Blinddarmentzündung bis hin zum Herzinfarkt und der Schwerstverletztenversorgung im Schockraum.
INFOBOX:
Die Zentrale Notaufnahme ist die Schnittstelle zwischen präklinischer Versorgung von Patienten durch Notärzte und Rettungsdienste sowie dem Krankenhaus.
Um ein bestmögliches Miteinander in der Rettungskette im Sinne der optimalen Behandlung zu ermöglichen, forciert der Leitende Ärztliche Direktor am Kreiskrankenhaus Bergstraße und Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin, Privatdozent Dr. Armin Kalenka, den Dialog zwischen den Beteiligten.
Ziel ist, zu einer einheitlichen Sprache und lückenlosen Versorgung der Patienten zu finden. Unter anderem hat Dr. Kalenka hierzu die Bergsträßer Akutmedizinische Tagung (BAMT) etabliert.
Notärzte, Rettungsdienstmitarbeiter, Krankenhausärzte, Pflegekräfte und anderes Fachpersonal kommen dort regelmäßig zum Austausch und zur Fortbildung zusammen. An der Bergstraße funktioniert der Schulterschluss inzwischen gut.
Das Kreiskrankenhaus Bergstraße im Internet: www.kkh-bergstrasse.de