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Finale der Woche junger Schauspielerinnen und Schauspieler

Bürgermeisterin Christine Klein plus Jury Rühle-Preis Ulrike Stöck, Erich Henrich und Deborah Raulin (von links). Foto: Pressedienst Bensheim

Preisvergabe am Abschlussabend des Bensheimer Theaterfestivals

BENSHEIM. - Jonas Dumke wird das Bensheimer Parktheater in bester Erinnerung behalten. Bei der 29. Woche junger Schauspielerinnen und Schauspieler stand er mit „Ach! Ein Kleist-Portrait“ (Theater Aachen) auf der Bühne – und hinterließ nachhaltig Eindruck.

Das zeigte sich nicht nur am Abend seiner Aufführung, sondern auch am Montag, als zum Abschluss des beliebten Festivals im Eysoldt-Foyer die Preise verliehen wurden.

Mit seiner Solo-Darstellung, basierend auf Briefen von Kleist, sicherte sich Dumke zunächst mit knappem Vorsprung vor den Stücken „Hitlers Ziege und die Hämorrhoiden“ sowie „Sex und Kartoffeln“ den Publikumspreis.

Während die Auszeichnung bisher nicht mit einem tatsächlichen Preis verbunden war, gab es nun erstmals eine kleine Trophäe – gestaltet von Benjamin Steinmann, Meister für Veranstaltungstechnik im Parktheater.

Für Jonas Dumke, der online zugeschaltet war, blieb es aber nicht bei einem Preis. Nach intensiver Beratung entschied sich die Jury des mit 3000 Euro dotierten Günther-Rühle-Preises dafür, den Preis zu teilen.

Erich Henrich, Deborah Raulin, Ulrike Stöck würdigten damit die schauspielerischen Leistungen von Jonas Dumke und Eren Kavukoğlu, der in der Produktion „(Making) Woyzeck“ als Woyzeck mit seiner Bühnenpräsenz am Abschlussabend eine beeindruckende Vorstellung ablieferte.

Schülerinnen und Schüler des Alten Kurfürstlichen Gymnasiums gaben im Zuge des Projekts „Theaterkritik“ unter der Leitung von Raphael Kassner, Anne Kliba und Carlo Stottmeier ebenfalls ihr Votum für die ihrer Meinung nach beste Inszenierung ab.

Auch sie verdeutlichten, wie schwer ihnen dieses Mal die Entscheidung fiel. Sie favorisierten letztlich ebenfalls „Ach! – Ein Kleist-Portrait“, womit Jonas Dumke das Titel-Triple perfekt machte und sich über den traditionellen Schoko-Pokal freuen darf. „Sein Spiel hat uns sehr berührt und den Tränen nahegebracht“, hieß es unter anderem in der Begründung.

Bürgermeisterin Christine Klein bedankte sich nicht nur bei den Schülerinnen und Schülern, sondern bei allen Beteiligten für ihr Engagement rund um die Woche junger Schauspielerinnen und Schauspieler:

Anfangen bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtkultur über die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste bis hin zu den Sponsorinnen und Sponsoren sowie den Jury-Mitgliedern.

Als Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und Juryvorsitzende hatte Dagmar Borrmann mit Florian Fischer, Antonia Leitgeb und Nicolas Matthews die fünf Stücke ausgewählt, die seit Anfang März im Rahmen der Veranstaltung gezeigt wurden.

Am Montagabend hieß es für die Jury Abschied nehmen. Für die Woche junger Schauspielerinnen und Schauspieler 2025 wird ein neues Gremium die Auswahl übernehmen. Von der Stadt Bensheim gab es als kleines Dankeschön neben Blumen den „Bensemer Drobbe“.

Der von der Stadt gestiftete Günther-Rühle-Preis, benannt nach dem Ehrenpräsidenten der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, wird seit 2003 vergeben. Seit 2009 wird er im Namen des vor zweieinhalb Jahren verstorbenen Theaterkritikers und Schauspielintendanten verliehen.