Wechsel an der Spitze der Kardiologie am Kreiskrankenhaus Bergstraße
Professor Dr. Stefan Baumann tritt als Chefarzt die Nachfolge von Privatdozent Dr. Wolfgang Auch-Schwelk anBERGSTRASSE / HEPPENHEIM. - Zu Monatsbeginn hat Professor Dr. Stefan Baumann die Leitung der Inneren Medizin II des zum Heidelberger Universitätsklinikum gehörenden Hauses in Heppenheim übernommen.
Kernbereich der Fachabteilung ist die Kardiologie. Der erfahrene Mediziner wechselt aus leitender Position vom Universitätsklinikum Mannheim an die Bergstraße und tritt die Nachfolge von Privatdozent (PD) Dr. Wolfgang Auch-Schwelk an, der zum Monatswechsel in den Ruhestand gegangen ist.
Der international erfahrene Kardiologe war zwei Jahrzehnte am Kreiskrankenhaus als Chefarzt in der Verantwortung und wechselte damals von der Universitätsklinik Frankfurt nach Heppenheim
„Wir freuen uns, dass der Wechsel der Chefarztposition so fließend erfolgte“, sagt die Geschäftsführerin des Kreiskrankenhauses, Lina Bartruff und fügt an: „Mit Professor Dr. Baumann konnte ein Nachfolger gefunden werden, der die Arbeit von Privatdozent Dr. Auch-Schwelk fortsetzt, gleichfalls internationale Erfahrung einbringt, und der mit seiner Expertise zudem neue Akzente in der Arbeit des Fachbereichs setzen wird.“
Die Kardiologie in Heppenheim hat inmitten des geografischen Dreiecks Darmstadt-Mannheim-Heidelberg zentrale Bedeutung in der Versorgung von Menschen mit Herzleiden.
Dabei kommt der Inneren Medizin II nicht zuletzt aufgrund der im Fachbereich angesiedelten zertifizierten Chest Pain Unit besonderes Gewicht in der schnellen, an internationalen Standards ausgerichteten Hilfe zu.
Die Chest Pain Unit, eine in Konzeption und Infrastruktur spezielle auf Herzinfarktpatienten ausgelegte Einheit, und ein modernes Herzkatheterlabor sind am Kreiskrankenhaus in der Verantwortung von PD Dr. Auch-Schwelk auf- und ausgebaut worden.
Ebenso die kürzlich in einen eigenen, neu formierten Fachbereich Neurologie überführte Stroke Unit zur Behandlung von Menschen mit Verdacht auf einen Schlaganfall.
„Die Zeit in Heppenheim war für mich als Kardiologe sehr spannend, ging es doch darum, den Fachbereich im Sinne bestmöglicher Diagnostik und Therapie auszubauen.
Dank eines hervorragenden Teams konnten wir hier neue Schwerpunkte setzen und Therapiemöglichkeiten nach dem neusten Stand der Wissenschaft etablieren. Ich freue mich, die Arbeit nun in die Hände eines exzellenten Nachfolgers übergeben zu können“, so PD Dr. Auch-Schwelk.
„Mit Privatdozent Dr. Auch-Schwelk verabschiedet sich ein herausragender Arzt und Mensch aus unserem Kollegenkreis, dem der Medizinstandort Heppenheim viel zu verdanken hat und den wir sehr wertschätzen.
Er hat die Kardiologie vor Ort auf ein hohes Niveau gehoben“, würdigt der Leitende Ärztliche Direktor des Kreiskrankenhauses, Dr. Andreas Ofenloch, den bisherigen Chefarzt, der lange Zeit selbst als Leitender Ärztliche Direktor unmittelbar in die Führung der Klinik eingebunden war:
„Mit Professor Dr. Baumann konnten wir einen Nachfolger für unser Haus gewinnen, der fachlich und menschlich hervorragend in unser Team passt“, so Dr. Ofenloch weiter.
„Dank seiner Biografie und seines Arbeitens in Praxis und Wissenschaft kann er zukunftsweisende Impulse setzen, von denen die Patienten und unser Haus in seiner Gesamtheit nachhaltig profitieren werden.“
Am Kreiskrankenhaus möchte der neue Chefarzt im engen Schulterschluss von Kardiologie und Radiologie die nicht-invasive Bildgebung der Herzkranzgefäße etablieren. Was heißt: Professor Dr. Baumann und sein Team können sich dank Computertomographie ohne Eingriff in den Körper ein präzises Bild von Herzkranzgefäßen machen.
Ein weiteres Ziel ist die Stärkung der interventionellen Kardiologie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit Erkrankungen der Herzgefäße und bei Verschlüssen der Foramen Ovales (PFOs), den Übergängen zwischen den Herzvorhöfen.
„Ich freue mich sehr über die neue Aufgabe in Heppenheim. Das Haus ist hervorragend aufgestellt und hat darüber hinaus enormes Potenzial zur weiteren Entwicklung des Medizinstandortes.
Bereits bei meinen ersten Besuchen vor Ort habe ich ein hoch kompetentes und motiviertes Team kennengelernt und freue mich sehr auf die gemeinsame Zusammenarbeit, die Kardiologie in Heppenheim weiter Richtung Zukunft zu führen“
Weiterhin soll am Klinikstandort Heppenheim die Akutmedizinische Behandlung von Patienten mit schwerer Herzschwäche und kardiogenem Schock, bei dem die Organe nicht ausreichend vom Herzen mit Blut versorgt werden, ausgebaut werden.
Und die schon heute enge Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Heidelberg wird intensiviert. „Das Miteinander von Kreiskrankenhaus und Uniklinik zeigt, wie eine zukunftsweisende medizinische Versorgung angelegt sein kann, um Patienten auf kurzen Wegen bestmöglich zu versorgen und auch in komplexen Fällen mit universitärer Medizin in die Fläche zu wirken.
Gemeinsam mit Professor Dr. Baumann als Chefarzt werden wir dieses Konzept weiter ausbauen. Mit seiner großen kardiologischen wie wissenschaftlichen Expertise ist er ein Gewinn für das Haus und für die Zusammenarbeit mit dem UKHD“, betont der Vorstandsvorsitzende sowie Leitende Ärztliche Direktor des Heidelberger Universitätsklinikums, Professor Dr. Ingo Autenrieth
Auch in der Politik wird der Wechsel von Professor Dr. Baumann in den Kreis Bergstraße begrüßt. „Der Krankenhausstandort Heppenheim hat große Bedeutung für eine medizinische Versorgung der kurzen Wege in der Region.
Es ist gut, erneut einen international erfahrenen Mediziner an der Spitze der Kardiologie zu wissen, der die erfolgreiche Arbeit des Fachbereichs weiter ausbaut, neue Impulse einbringt und der aufgrund seines Werdegangs auch die Region kennt“, betont die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin des Kreises Bergstraße, Diana Stolz.
Und Landrat Christian Engelhardt sagt: „Der Wechsel von Professor Dr. Baumann nach Heppenheim ist Ausdruck dessen, welch großes Augenmerk der Herzmedizin am Kreiskrankenaus zukommt.
Professor Dr. Baumann weist eine beeindruckende Vita mit umfassenden Zusatzqualifikationen aus, er kann auf vielfältige Veröffentlichungen und auf Auszeichnungen verweisen, seine Expertise ist eine Bereicherung für das Haus und die medizinische Versorgung im Kreis Bergstraße.
ZUR PERSON:
Professor Dr. Baumann (Jahrgang 1983) kommt gebürtig aus Groß-Gerau und lebt mit Frau und zwei Kindern in der Rhein-Neckar-Region. Sein Medizinstudium hat er in den Jahren 2004 bis 2011 in Frankfurt am Main absolviert, inklusive dem Praktisches Jahr in Kapstadt (Südafrika) und Bern (Schweiz).
Die Ausbildung zum Facharzt der Inneren Medizin und der Kardiologie machte er am Uniklinikum Mannheim, ergänzt um einen Forschungsaufenthalt in den Vereinigten Staaten. Weiterbildungen in Notfallmedizin (Notarzt) und Intensivmedizin ergänzen seine umfassende Expertise.
Von 2018 bis 2020 stand zudem in Nürnberg ein betriebswirtschaftliches Studium mit Abschluss zum Master oft Health Business Administration an. Der Habilitation 2018 in Mannheim folgte 2021 die außerplanmäßige Professur der Universität Heidelberg.