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LESERBRIEF: >Der Marktplatz der Zukunft< - Nur ein Slogan oder Verpflichtung?

Am heutigen Donnerstag, 30. Januar, wird im Bauausschuss des Stadtparlaments mit der Definition der Eckpunkte das Fundament gelegt für den städtebaulichen Wettbewerb zum Bensheimer >Marktplatz der Zukunft<.

Das ist sicher keine einfache Aufgabe und erfordert viel Fingerspitzengefühl. Ich bin gespannt, welche politischen Interessen, persönlichen Ansichten und Werte sich zur Belebung des Marktplatzes durchsetzen werden.

Auffällig war, dass sich der offene Dialog- und Denkprozess relativ schnell wieder auf die alte Formel: Belebung = ein Haus (= Café Extrablatt) eingeengt und in den Köpfen festgesetzt hat.

Alle, die sich auf das Stimmungsbild beziehen, die Bensheimer wollen an prominenter Stelle ein Gebäude/einen Flachbau sehen, bewegen sich auf dünnem Eis. Über die Version `kein Haus` wurde im Dialogforum gar nicht abgestimmt.

Wie wäre es, sich noch etwas Zeit zu nehmen. Die eingesammelten Ideen offen und ehrlich zu diskutieren und gemeinsam klug weiterzudenken. Die Ergebnisse könnten dann in ein schon lange gefordertes Konzept für die Innenstadt einfließen, anstatt nur eine weitere Einzelmaßnahme auf den Weg zu bringen.

Ich wünsche mir, dass die Stadt nachhaltige Impulse setzt für eine zukunftsfähige, lebendige Innenstadt. Für einen Marktplatz mit Alleinstellungsmerkmal, der seine Regionalität und seinen Charme unterstreicht. Von dem eine Sogwirkung ausgeht. Das Potenzial dazu hätten wir.

Ich wünsche mir, dass das zarte Dialogpflänzchen weiter kultiviert wird und auch ins Rathaus einzieht. Ich wünsche mir wache Augen für einen Perspektivwechsel und nochmaligen Faktencheck. Damit die Chancen für jetzt und die nächste Generation gesehen und genutzt werden.

Alle Beteiligten tragen viel Verantwortung und brauchen eine glückliche Hand. Den Dialogprozess wirklich ernst nehmen und nochmals eine Reflexionsrunde einleiten, sichert mehr Qualität, Zufriedenheit und zeigt Professionalität.

Es korreliert mit dem Erfolg des Projektes und zahlt sich am Ende aus. Trauen wir uns doch was.

Gundula Bunge-Glenz
64625 Bensheim