„Die Wirtschaft stärken, den Arbeitsmarkt beleben“
BERGSTRASSE / HEPPENHEIM. - Die Arbeitslosigkeit ist im Kreis Bergstraße gestiegen. Im Februar 2025 waren 7.194 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 89 Personen mehr (+1,3 Prozent) als im Januar und 327 Personen (+4,8 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Die Arbeitslosenquote liegt somit aktuell bei 4,8 Prozent. Zum Vergleich: Für Hessen insgesamt liegt die Arbeitslosenquote aktuell bei 5,9 Prozent, deutschlandweit bei 6,4 Prozent.
„Um den Arbeitsmarkt wieder beleben zu können, brauchen wir dringend neuen Schwung in der Konjunktur. Die notwendigen Weichen dafür müssen jetzt vor allem im Bund gestellt werden. Denn die Herausforderungen sind groß.
Aber auch im Kreis werden wir im Rahmen unserer Möglichkeiten alles tun, um unsere Unternehmen bei ihrer Entwicklung und damit letztlich auch beim Erhalt und der Schaffung von Arbeitsplätzen zu unterstützen“, betont Landrat Christian Engelhardt.
Wichtig für die Entwicklungsmöglichkeiten der Wirtschaft im Kreis sei unter anderem, dass ausreichend Flächen für die Erweiterung und die Ansiedlung von Unternehmen vorhanden seien, so Engelhardt.
Der Vorentwurf des aktuellen Regionalplanes Südhessen, den das Regierungspräsidium Darmstadt aufgestellt hat, sieht nach aktuellem Stand aber deutlich weniger Flächen vor. Während für den Kreis Bergstraße im Plan von 2010 noch 348 Hektar für Gewerbe vorgesehen waren, sind es im aktuellen Vorentwurf nur noch 122 Hektar.
„Diese Flächengröße ist für viele unserer Kommunen nicht ausreichend für eine optimale wirtschaftliche Weiterentwicklung. Deshalb setzen wir uns gemeinsam mit ihnen für eine Änderung der Regionalplanung und zusätzliche Gewerbeflächen ein“, betont Landrat Engelhardt.
Sowohl bei der Ausweisung von Gewerbe- als auch Wohnflächen liegt ein besonderes Augenmerk auf der ökologischen Gestaltung neuer versiegelter Flächen. „Wachstum und Nachhaltigkeit schließen sich nicht zwingend aus. Neue Flächen können beispielsweise ökologisch gestaltet werden, indem wir innovative und nachhaltige Bauweisen einsetzen.
Durch die Integration von Grünflächen, Dachbegrünungen, PV-Anlagen und modernen Entwässerungssystemen können wir die negativen Auswirkungen auf die Umwelt minimieren und gleichzeitig die Lebensqualität in unserer Region erhöhen“, erklärt Landrat Engelhardt.
Mit der Ausweisung neuer Wohn- und Gewerbeflächen geht auch die Notwendigkeit einher, die entsprechende Infrastruktur zu entwickeln. Dies umfasst den Ausbau von Verkehrswegen, die Bereitstellung von Schulen, Kindergärten, medizinischen Einrichtungen und Freizeiteinrichtungen.
Eine gut ausgebaute Infrastruktur ist entscheidend, um die Lebensqualität der Bürger zu gewährleisten und die Attraktivität der neuen Wohn- und Gewerbegebiete zu erhöhen.
Insgesamt ist die fortgesetzte Ausweisung von Wohn- und Gewerbeflächen im Kreis Bergstraße nicht nur ein lokales Anliegen, sondern ein gesamtgesellschaftliches, das dringend angegangen werden muss, so Engelhardt. Nur durch eine konsequente und nachhaltige Flächenentwicklung können die aktuellen Herausforderungen bewältigt und die Lebensqualität in der Region langfristig gesichert werden.
Um die Entfaltungsmöglichkeiten der Wirtschaft zusätzlich zeitnah zu stärken, will Engelhardt auch in der Kreisverwaltung Bürokratie abbauen. So wurde für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Vorschlagswesen installiert.
„Wir fragen aktuell aktiv und gezielt ab, an welchen Stellen unsere Mitarbeitenden Potential sehen, um im Rahmen der aktuellen Gesetzgebung bürokratische Hindernisse zu beseitigen.
Klar ist aber auch, dass ein Großteil unserer Vorgaben von EU, Bund und Land kommt. Dort müssen die entscheidenden Weichen für weniger Bürokratie gestellt werden“, betont Landrat Engelhardt.