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SoldidaritĂ€t ist stĂ€rker: DGB-RĂŒckenstĂ€rkung fĂŒr gebeutelte Kraftfahrer

Der DGB Bergstraße stĂ€rkt die gebeutelten Kraftfahrer, die mit einem Streik auf MissstĂ€nde aufmerksam machten. Foto: Pressedienst DGB Bergstraße

Erfolgreicher Streik der LKW-Fahrer in GrĂ€fenhausen + + + DGB Bensheim fordert konsequente Maßnahmen gegen Ausbeutung, Lohndumping und Sozialversicherungsbetrug

BENSHEIM. - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Bensheim befasst sich erneut mit dem Streik der 63 LKW-Fahrer auf das Autobahn-RaststÀtte GrÀfenhausen-West an der A5 im Nachbarlandkreis Darmstadt-Dieburg, die von dem polnischen Speditionskonsortium Lukmaz, Akmaz und Imperia wochen- und monatelang keinen Lohn erhalten hatten.

Nach einem fĂŒnfeinhalbwöchigen Streik, der auch von Mitgliedern des DGB Bensheim aktiv unterstĂŒtzt wurde, konnten die Fahrer aus Georgien und Usbekistan ihre Forderungen in Höhe von 300.000 Euro gegen die Spedition, die sogar eine paramilitĂ€rische SchlĂ€gertruppe mit einem gepanzerten Fahrzeug gegen die Streikenden eingesetzt hatte, erfolgreich durchsetzen.

Der Bensheimer DGB-Vorsitzende GĂŒnther Schmidl (IG Metall) und der Stellvertretende DGB-Ortsverbandsvorsitzende Kurt Manich betonen: „Der erfolgreiche Streik in GrĂ€fenhausen zeigt, dass es sich lohnt, sich zusammenzuschließen und gemeinsam und solidarisch zu kĂ€mpfen.

Die SolidaritĂ€t von Gewerkschaften, Kirchen, Politik und vielen Menschen hat ĂŒber die Ausbeutung und ĂŒber kriminelle Methoden gesiegt.“

DGB-RegionssekretĂ€r Horst Raupp (Darmstadt) und die Bensheimer Gewerkschafterin Prof. Dr. Vanessa Lange, die beide den Streik vor Ort aktiv unterstĂŒtzt haben, unterstreichen:

„Der Streik in GrĂ€fenhausen ist durch die breite mediale Berichterstattung zu einem globalen Ereignis geworden. GrĂ€fenhausen steht fĂŒr Kampfgeist, Zusammenhalt und SolidaritĂ€t.

Nur die ungebrochene SolidaritĂ€t nicht nur unter den Fahrern, sondern auch in der Region, in ganz Deutschland und international haben den vollen Erfolg gegen die ausbeuterische Spedition möglich gemacht. FĂŒr moderne Sklaverei und mittelalterliche Arbeitsbedingungen darf in Deutschland kein Platz sein.“ 

Der DGB Bensheim fordert die Politik auf, konsequent gegen Ausbeutung, Lohndumping und Sozialversicherungsbetrug vorzugehen: „Mit unwĂŒrdigen, menschenverachtenden ZustĂ€nden auf deutschen Straßen muss endlich Schluss gemacht werden.

Es mĂŒssen deutlich mehr Kontrollen stattfinden und VerstĂ¶ĂŸe gegen den Mindestlohn konsequent sanktioniert und strafrechtlich verfolgt werden. Lohndumping und Ausbeutung dĂŒrfen sich nicht rechnen“. Zudem mĂŒsse endlich die Forderung „Gleiches Geld fĂŒr gleiche Arbeit“ durchgesetzt werden.

Die Bensheimer DGB-Vorstandsmitglieder Reiner Drewelies (IG BAU) und Lucas Hampel (EVG) betonen: „FĂŒr die Durchsetzung von guter Arbeit, guten Löhnen und sozialer Gerechtigkeit sind organisierte SolidaritĂ€t mitgliederstarke Gewerkschaften und ein starker DGB unverzichtbar“.