Einblick in Hausarztpraxen im Kreis Bergstraße nun auch für Studierende aus Heidelberg
Kooperationsvereinbarung mit Universität unterzeichnetKREIS BERGSTRASSE / HEPPENHEIM. - Der Kreis Bergstraße hat mit der Universität Heidelberg einen neuen Kooperationspartner für die Gewinnung von Allgemeinmedizinern gewonnen.
Im Rahmen der Kooperation absolvieren Studierende der Heidelberger Universität ihr allgemeinmedizinisches Blockpraktikum in Praxen im Kreis Bergstraße. Der Kreis unterstützt die Nachwuchsmediziner, indem er für ein Jahr Fahrt- und Übernachtungskosten übernimmt.
Damit wird an das Projekt „Landpartie 2.0“ angeknüpft, mit dem Studierende der Goethe-Universität Frankfurt an den Beruf des Allgemeinmediziners im Kreis Bergstraße herangeführt werden.
Der Kreis Bergstraße führt das deutschlandweit einmalige Projekt „Landpartie 2.0“ gemeinsam mit dem Hochtaunuskreis und dem Landkreis Fulda durch; während der ersten Praxisphasen im Sommer gab es sowohl von Seiten der Studierenden als auch von den Praxen durchweg positive Rückmeldungen.
„Durch die grenznahe Lage zu Baden-Württemberg ist es dringend geboten, die Ausbildung zukünftiger Landärzte länderübergreifend zu gestalten“, betonte die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung.
Stolz unterzeichnete die Vereinbarung gemeinsam mit Landrat Christian Engelhardt, Irmtraud Gürkan, Kaufmännische Direktorin der Universitätsklinik Heidelberg, sowie dem Ärztlichen Direktor der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Prof. Dr. Joachim Szecsenyi und Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich, Leitende Ärztliche Direktorin des Universitätsklinikums Heidelberg und der Medizinischen Fakultät Heidelberg.
„Die Universität Heidelberg ist eine Institution von Weltrang. Wir freuen uns sehr, nun mit zwei exzellenten Universitäten zu kooperieren und eine deutschlandweite Vorreiterrolle einzunehmen“, führte Diana Stolz aus.
Hausärzte gehören zu den Grundfesten des deutschen Gesundheitswesens, jedoch ist es für viele von ihnen schwierig, einen Nachfolger zu finden. Gerade in Anbetracht der immer älter werdenden Bevölkerung ist es nötig, in besonderer Weise dafür zu sorgen, dass auch zukünftig Hausärzte auf dem Land und wohnortnah praktizieren.
Die gegenwärtigen Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur und der gesundheitlichen Versorgung erfordern zudem eine Anpassung der Weiterbildungsformen und Arbeitsformen im Fach Allgemeinmedizin.
„Während das Gesundheitsnetzwerk NOVO (Netzwerk Ortsnahe Versorgung Odenwald) unter anderem eine Vernetzung bereits praktizierender Mediziner bietet, verfolgen „Landpartie“ und die Kooperation mit der Universität Heidelberg das Ziel, den Beruf des Landarztes für Studierende attraktiver zu machen.
Wir wollen dem Medizinernachwuchs die Möglichkeit geben, im Rahmen des Studiums die hausärztliche Tätigkeit in ländlichen Regionen kennenzulernen. In einer intensiven Eins-zu-eins-Betreuung erleben die Studierenden schon früh den Umgang mit Patienten“, betonte die Erste Kreisbeigeordnete abschließend.