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„Nicht nur die Freunde der Demokratie gehen auf die Straße“

Gemeinsame ErklĂ€rung der Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung Lorsch zu den „SpaziergĂ€ngen“ gegen die „Corona-Politik“

LORSCH. - Die Lorscher Fraktionen von CDU, GRÜNE, SPD, PWL und FDP nehmen anlĂ€sslich der in Lorsch und anderen Kommunen stattfindenden „SpaziergĂ€nge“ wie folgt Stellung:

„Wir respektieren und bekennen uns ausdrĂŒcklich zur Meinungsfreiheit und einer pluralen und vielfĂ€ltigen Gesellschaft, dies schließt selbstverstĂ€ndlich auch das Demonstrationsrecht ein. Wir setzen auf Dialog und GesprĂ€chsbereitschaft.

Was aber als >Spaziergang< oder >zufĂ€llige Treffen< deklariert wird, ist nichts anderes als der Versuch, das Versammlungsrecht zu umgehen oder auszuhebeln. TatsĂ€chlich handelt es sich bei den SpaziergĂ€ngen oftmals um nicht genehmigte AufmĂ€rsche oder Demonstrationen, um gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren.

Was harmlos als Spaziergang bezeichnet wird, hat anderen Ortes zu gewalttĂ€tigen Übergriffen, verbalen Attacken und sonstigen Angriffen gegenĂŒber Sicherheits- und OrdnungskrĂ€ften, politischen MandatstrĂ€gern sowie Pressevertretern gefĂŒhrt.

Wenn man sich vor Augen fĂŒhrt, was beispielsweise in Mannheim oder vielen anderen StĂ€dten passiert, dann darf man sich nicht mit dieser Bewegung solidarisieren.

Hier rufen Personen und Gruppierungen zu >SpaziergÀngen< auf, die alle Freiheiten und Möglichkeiten unserer Demokratie nutzen und gleichzeitig davon reden wir leben in einer Diktatur. Genau dies ist nicht nur paradox, sondern eben auch gefÀhrlich.

Und jedem muss klar sein, dass bei solchen Aktionen und ZusammenkĂŒnften nicht nur die Freunde der Demokratie auf die Straße gehen.

Wir appellieren deshalb an die BĂŒrgerinnen und BĂŒrger von Veranstaltungen der Querdenker fernzubleiben und sich klar und deutlich davon zu distanzieren.

Im Hintergrund dieser Bewegung oder teilweise ganz offen, agieren Menschen und Gruppierungen, die wenig fĂŒr die Bundesrepublik Deutschland mit ihren Grundpfeilern wie Frieden, Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ĂŒbrig haben, sondern sich beispielsweise in Messenger-Diensten und Socialmedia-Plattformen offen gegen die Inhalte unserer Verfassung, den Staat und seine Institutionen stellen.

Wir unterstellen nicht jedem, der an genehmigten oder auch nicht genehmigten AufmÀrschen, Veranstaltungen und Demonstration der Querdenkerbewegung teilnimmt, dass er die Demokratie abschaffen will.

Aber es muss jedem, der an diesen Veranstaltungen teilnimmt, klar sein, dass die Gegner der Demokratie und einer pluralen Gesellschaft ein wesentlicher Teil dieser Bewegung sind und man sich genau ĂŒberlegen muss, mit wem man Seite an Seite schreiten will.“