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LESERBRIEF: Windanlagen in Bensheim nur oberflächlich betrachtet

Die Rede einer BfB-Stadtverordneten zum gemeinsamen Antrag der Parteien (Ausnahme BfB) in der Bensheimer Stadtverordneten-Versammlung am 15. Februar, zur PrĂĽfung des Baus von Windanlagen in Bensheim, hat zu einigen Reaktionen gefĂĽhrt.

Leider wurde der Redebeitrag nur zum Thema CO2 in der Tagespresse behandelt - Stichwort: Klimaleugnung. Die Stadtverordnete hatte als einzige gegen den Antrag gestimmt.

Viele Bedenken der Frau, die gegen die Nutzung der Windkraft sprechen, wurden nicht genannt. Z. B. Entfall der Umweltverträglichkeitsprüfungen, Artenschutz, Beeinträchtigung der Gesundheit der Anwohner, Versorgungs-Sicherheit, Standort-Probleme.

So ergibt sich möglicherweise, dass die Bewohner an den Hängen des vorderen Odenwaldes, also die Villenbesitzer an der Bergstraße, in Zukunft einen „beflügelten“ Blick ins Ried erleben werden. Nachts mit Warnbeleuchtung wegen der Fliegerei.

Der Blick auf die ehemaligen Kühltürme in Biblis war dagegen ein Klacks. Die Windanlagen werden Gesamthöhen von über 250 Metern haben (Format Eifelturm), Rotordurchmesser 150 Meter und mehr. Das sind die „realen“ Forderungen der Windlobby zum Thema „Windkraft ist kein Standortkiller“.

Einige Politik-Meldungen schwächen das Standortproblem ab, indem man die Anlagen besser in den hinteren Odenwald errichtet sehen will. Motto: Die Bürger dort werden das schon schlucken. Sind das Bürger zweiter Klasse?

Wenn eine BfB-Stadtverordnete bemüht ist, naturgesetzliche Zusammenhänge, technische Daten von Windanlagen usw. darzulegen, und diese schlicht beschimpft wird, dann drängt sich die Frage auf, wer denn „realitätsfern“ ist.

Mit Wind- und Sonnenanlagen ist keine sichere Stromversorgung zu machen. Da helfen keine Jubel-Botschaften über deren Strom-Erzeugung (Kilowattstunden). Kein Wind und Dunkelheit ergeben keinen Strom. Die Stromversorgung ist ein Leistungsproblem – Kilowatt, Megawatt.

Warum verlangt der Bundeswirtschaftsminister (BMWK) den Bau von Gaskraftwerken (10.000 MW, genannt wurden schon bis zu 25.000 MW, letzteres entspricht 10-mal Biblis komplett)?

Warum gibt es aktuell einen Bericht des Bundesrechnungshofes, der ĂĽber die  Energiewendepolitik ein vernichtendes Urteil fällt? Dies im Hinblick auf die Versorgungssicherheit, die Bezahlbarkeit und die Umweltverträglichkeit der Stromversorgung. Sind die Beamten dort ebenfalls „realitätsfern“?

Warum mehren sich die Meldungen über die Abwanderung von Industrien? Warum will das BMWK den Abwanderungstrieb mit riesigen Subventionen stoppen (Gesetz über Klimaschutzverträge)?

Jeder Bürger sollte seine Energierechnungen prüfen. Mein Strompreis hat sich von 2022 auf 2023 um 50% erhöht; der Gaspreis um 130 % , mit Berücksichtigung der „Preisbremsen“. Warum diese Preis-Entwicklung? Die „teure“ Kernenergie ist doch weg.

Dass der Zubau von Regenerativ-Kraftwerken zu einer Verbilligung der Energiepreise fĂĽhren wird, ist ein Traum. Kohlen, Erdgas und Uran schicken auch keine Rechnungen. Der Mensch schickt Rechnungen!

Besonders irr ist die Situation, dass z. B. nicht benötigter Windstrom ins Ausland mit Abnahmeprämie verramscht werden muss, oder die Anlagen-Betreiber für die Nichtproduktion – anhand des Windaufkommens - auch noch eine Vergütung erhalten. Welcher andere Wirtschaftszweig unterliegt ähnlichen paradiesischen Bedingungen?

PV-Anlagen auf Freiflächen sind ebenso kritisch zu sehen. In diesem Zusammenhang spricht ein Ingenieurbüro von einer „Aufwertung“ des Geländes durch PV. Für die Naturerhaltung ist das sicher keine Aufwertung. Im Übrigen, die viel gepriesene „Wertschöpfung“ findet in China statt.

Ist das Realitätsnähe? Zitat zum Wasserstoff in Spanien: „Aus kostenfreiem Wind wird das Energiegas Wasserstoff und das funktioniert auch, wenn es dunkel ist und kein Wind weht“. Jedenfalls ich stutze. Verkannt wird der riesige Bedarf an Wasser (Trinkwasser-Qualität) und der Strombedarf der Elektrolyse.

Und alles hängt am CO2!? Es ist das lebenswichtige Gas. Warum werden Gewächshäuser zusätzlich mit CO2 begast (600 ppm bis 800 ppm; zurzeit in der Luft etwa 420 ppm, das sind die 0,042 %). Auch die sogenannten C4-Pflanzen profitieren davon.

Was werden wir durch den Zubau von Wind- und Sonnenanlagen erreichen: Massive Zerstörungen von Natur, Landschaft, Gewässer und Meere. Eine bessere Umwelt wird nicht zu erwarten sein.

Möglicherweise können wir uns über das Generalproblem einigen. Der Mensch wird durch seine Anzahl, seine Gier, seinen Machtwahn die Erd-Biologie zerstören. Was ist zu tun? Der BfB-Stadtverordneten wird absehbar zu danken sein, diese Fakten, in Bensheim ungeschönt aufgegriffen zu haben.

Eberhard Wagner
64625 Bensheim