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Eine Vermittlerin zwischen den Welten

Brigitte Paddenberg geht in Ruhestand.

Kreis-Ausländerbeauftragte Brigitte Paddenberg in den Ruhestand verabschiedet

KREIS BERGSTRASSE / HEPPENHEIM. - Wenn für Brigitte Paddenberg Anfang Oktober offiziell der Ruhestand beginnt, endet für die Ausländerbeauftragte des Kreises Bergstraße eine Berufslaufbahn, die von Anfang an durch den sozialen Gedanken geprägt war.

„Ich bewundere Menschen wie Frau Paddenberg, die in ihrem gesamten Berufsleben ein konstantes Anliegen verfolgen, das sie zu absoluten Experten auf ihrem Gebiet macht“, betonte Landrat Christian Engelhardt im Rahmen der Verabschiedungsfeier.

Geboren und aufgewachsen in Recklinghausen, verschlug es Brigitte Paddenberg nach dem Besuch der Fachoberschule für Sozialpädagogik in Datteln zunächst für längere Zeit nach Ostwestfalen. Ab 1972 arbeitete sie als Pflegehelferin in der bekannten Bielefelder Klinik Bethel.

1974 schloss sie daran eine Ausbildung zur Krankenpflegerin an. Von 1975 bis 1978 studierte sie Soziale Arbeit an der Fachhochschule für Sozialwesen in Bielefeld. Nach verschiedenen Stationen der Tätigkeit als Sozialarbeiterin wandte sich Brigitte Paddenberg 1982 bei der Stadt Lüdenscheid erstmals hauptsächlich der Arbeit im Bereich der Integration zu.

Dort unterstützte sie neun Jahre lang ausländische Einwohner, bis sie im August 1991 zum Kreis Bergstraße kam, wo sie seit nunmehr 27 Jahren als Ausländerbeauftragte wirkt und erfolgreich eine Vielzahl an Projekten umgesetzt hat.

2016 – im Zusammenhang mit der damaligen Flüchtlingswelle und der fortbestehenden besonderen politischen Relevanz des Themas – machte Landrat Engelhardt die Stelle der Ausländerbeauftragten zur eigenen Stabstelle innerhalb seines Dezernats.

Zu den Projekten der Bürstädterin Paddenberg gehören unter anderem die Initiativen „Integration braucht Partnerschaft“, „WIR“ sowie „WIR Fallmanagement für Geflüchtete“. „WIR“ steht für „Wegweisende Integrationsansätze realisieren“ und ist ein hessisches Landesprogramm, das die gesellschaftliche Teilhabe zugewanderter Menschen fördert.

Zusätzlich zu ihrer Tätigkeit als Ausländerbeauftragte übte Brigitte Paddenberg von 1994 bis 2007 mit Unterbrechungen das Amt der stellvertretenden Frauenbeauftragten aus. Die Projekte und Veranstaltungen Paddenbergs werden auch in Zukunft weitergeführt.

„Sie sind eine Vermittlerin zwischen den Welten, die stets interkulturelle Offenheit gefördert und auch ganz persönliches Interesse an anderen Kulturen gezeigt hat. Ihre Aufgabe haben Sie stets mit Herzblut erfüllt“, wandte sich Landrat Engelhardt an die scheidende Mitarbeiterin.

Gleichzeitig habe sie keine Debatten gescheut und sich konsequent für eine offene Gesellschaft eingesetzt. Personalleiterin Barbara Hoffbauer und Personalratsvorsitzende Ellen Bartelheimer schlossen sich dem Landrat an und gaben der Ausländerbeauftragten die besten Wünsche für den Ruhestand mit auf den Weg.

Brigitte Paddenberg wird ihrer Lebensaufgabe auch im Ruhestand verbunden bleiben. Zum Abschluss ihres Berufslebens war es ihr ein Anliegen, noch einmal an das Geschichtsbewusstsein der Bevölkerung zu appellieren und ihre Mitmenschen zum Einsatz gegen Ausländerfeindlichkeit aufzurufen.