Antrittsbesuch von Bürgermeister Rolf Richter in Amersham
BENSHEIM. - Für Bensheims Bürgermeister Rolf Richter war es zwar nicht der erste Besuch in der englischen Partnerstadt, aber erstmals war er am vergangenen Wochenende als Rathauschef nach Amersham gekommen. Die zweitälteste Partnerstadt Bensheims, mit der in diesem Jahr auf eine 40-jährige Verbindung geblickt werden kann, stand noch auf der Besuchsliste der sechs europäischen Partnerstädte.
Für die englischen Gastgeber war es dagegen der zweite Besuch aus Bensheim innerhalb von zwei Wochen. Eine Woche vorher war die AKG Big Band zu einem „Special Concert“ mit der Amersham Band in die Partnerstadt gereist. Begleitet wurde sie unter anderem von Waltrud Ottiger, der Vorsitzendenden des Freundeskreises Bensheim-Amersham, die auch jetzt der kleinen Besuchsdelegation des Bürgermeisters angehörte. Mit dabei war außerdem der im Magistrat der Stadt Bensheim für die deutsch-englische Verschwisterung zuständige Stadtrat Norbert Bauer.
Während des Aufenthaltes wurde den Bensheimern ein ebenso unterhaltsames wie informatives Besuchsprogramm geboten. Dazu gehörte ein beindruckendes Konzert in den „Memorial Gardens“, wo eine Woche vorher die AKG Big Band gespielt hatte.
Die Bensheimer Gäste wurden von einer Jazz-Band und der Sängerin Vanessa Bowers unterhalten, die vor allem Musical-Titel im Repertoire hatte. Bürgermeister Clive Morgan nutzte die Veranstaltung außerdem, um die ehrenamtlich Aktiven der Frühjahrsputz-Aktion „Amersham in Bloom“ zu ehren.
Die Bensheimer besichtigten außerdem das in den vergangenen zehn Monaten erweiterte und umgebaute Amersham Museum, dessen offizielle Eröffnung erst Mitte Juli war. Das in einem der ältesten Häuser Amershams untergebrachte Museum erhielt einen neuen Glas-Empfangsraum und wurde auch konzeptionell erneuert.
Beim Stadtrundgang mit historischen Führern aus der Tudor-Zeit ging es unter anderem zum Märtyrer-Denkmal, das vor dem Hintergrund des Reformations-Jubiläums in diesem Jahr für die deutschen Gäste aktuelle Bedeutung hat.
Mit der Gedenkstätte wird an sieben Protestanten erinnert, die 1521 auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden, weil sie für das Recht eingetreten waren, die Bibel zu lesen und zu interpretieren. Auch ein Besuch in dem angeblich ältesten Pub Englands in der Nähe von Amersham gehörte zum Programm, ebenso wie ein Grillabend bei einem Stadtrat und der Besuch eines privaten Museums mit einer Sammlung von Jahrmarktsorgeln.
Bürgermeister Richter empfand die ganz im Zeichen der Heimatkunde stehende Begegnung in Amersham als sehr herzlich und interessant. Sein letzter Aufenthalt in der englischen Partnerstadt war immerhin vor 36 Jahren im Rahmen eines Schüleraustausches mit der Chesham High School.
Bürgermeister Clive Morgan hatte Richter bereits beim Bergsträßer Weinfrühling kennengelernt, allerdings war Morgan zu diesem Zeitpunkt noch nicht Bürgermeister von Amersham, sondern wurde erst danach gewählt.