„Frau trifft sich“
Große Resonanz auf die erste Bensheimer Matinee zum WeltfrauentagBENSHEIM. - Seit diesem Jahr ist er nicht mehr nur in Berlin, sondern auch in Mecklenburg-Vorpommern ein Feiertag: Der Internationale Frauentag am 8. März – er bot auch in diesem Jahr wieder weltweit Veranstaltungen und besondere Aktionen, um auf Gleichberechtigung und Frauenrechte aufmerksam zu machen.
Aus diesem Anlass luden die Bensheimer Bürgermeisterin Christine Klein und die externe Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Marion Vatter zur ersten Bensheimer Matinee unter dem Titel „Frau trifft sich“ ins Gertrud-Eysold-Foyer ein.
Unter besagtem Motto soll sie den Auftakt für weitere Veranstaltungsformate in Bensheim bilden, die sich zukünftig mit frauenpolitischen Themen auseinandersetzen.
Die Resonanz darauf war groß: Mit mehr als 40 Teilnehmerinnen unterschiedlichster Institutionen, die sich in Bensheim unter anderem für Frauenrechte einsetzen, wurde am Sonntagvormittag, 5. März, „das starke frauenpolitische Netzwerk der Stadt sichtbar“, wie Bürgermeisterin Christine Klein eingangs betonte.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen neben einem Vortrag zum Thema „Rollenbilder“ das Netzwerken und der Austausch: Ein Anliegen, das Frauenbeauftragte Marion Vatter bei ihrer Arbeit überaus wichtig ist.
Im passenden Ambiente des Eysoldt-Foyers, in dem derzeit noch die Ausstellung der Künstlerin Ulrike Fried-Heufel zu sehen ist, bot die Matinee den hierfür richtigen Rahmen. Die Frauenbeauftragte begrüßte die ausschließlich weiblichen Gäste und bedankte sich auch im Namen von Bürgermeisterin Klein für das große Interesse.
Klein machte in ihrer Begrüßungsrede schließlich auf die Bedeutung des Weltfrauentages aufmerksam, der für sie persönlich ein „Kampftag“ sei. Denn in Bezug auf die Frauenrechte müsse weltweit noch viel getan und „erkämpft“ werden.
Dabei führte sie sechs Gründe an, warum der Aktionstag wichtiger denn je ist: Angefangen vom Grundsatz „Frauenrechte sind Menschenrechte“, über die Problematik der ungleichen Bezahlung zwischen den Geschlechtern bis hin zur Tatsache, dass Frauen sehr viel stärker von Altersarmut betroffen sind und das weibliche Geschlecht in gutbezahlten Chefetagen immer noch unterrepräsentiert ist.
Wie entscheidend dabei das immer noch vorherrschende Rollenbild der Frau in der Gesellschaft ist, zeigte im Rahmen der Matinee die Geschichts- und Sprachwissenschaftlerin Susanne Meier in ihrem Vortrag „Die Macht der Rollenbilder. Wie uns ungeschriebene Gesetze beeinflussen“.
Die Referentin für Gleichstellung an der Hochschule Ludwigsburg und Mitglied im Vorstand des Deutschen Frauenrats ging zunächst darauf ein, wie Rollenbilder entstehen und wie diese das Verhalten der Menschen – bewusst oder unbewusst – beeinflussen.
Welche Aufgabe spielen dabei die sozialen Medien und das so genannte Gender Marketing, das anhand bestimmter Prinzipien und Strategien bewusst auf die Bedürfnisse von weiblichen oder männlichen Kundinnen und Kunden abzielt? Auch diese wichtigen Aspekte und Fragen kamen im kurzweiligen und informativen Vortrag von Susanne Meier nicht zu kurz.
„Unverschämt weiblich“ umrahmte die Frauenband Mafalda mit Renate Kohl und Anna Korbut am Saxophon und Klavier die Matinee musikalisch. Diese stieß bei den Teilnehmerinnen „auf große Begeisterung und weckte den Wunsch nach Fortsetzung“, so Bürgermeisterin Klein nach einem rundum gelungenen Auftakt.