Partnerschaften für Europa
Kreis Bergstraße und Europa-Union setzen zum Europatag Impulse für kommunale PartnerschaftsarbeitBERGSTRASSE / LAMPERTHEIM. - Begleitet von Bandura- und Akkordeon-Klängen fand am vergangenen Samstag im vollen Sitzungssaal im Stadthaus Lampertheim, in Anwesenheit von Landrat Christian Engelhardt, dem Kreistagsvorsitzendem Joachim Kunkel, Bürgermeister Gottfried Störmer und weiteren Gästen im Rahmen der diesjährigen Europawochen, die gemeinsame Veranstaltung des Kreises Bergstraße und der Europa - Union Bergstraße statt.
Unter dem Überthema „Impulse für kommunale Partnerschaftsarbeit“ wurde die auch von Vertreterinnen der Jugendräte moderierte Veranstaltung in Kooperation mit den Bergsträßer Jugendbeiräten und Partnerschaftsvereinen sowie der Akademie Erbacher Hof des Bistums Mainz ausgetragen.
In seiner Begrüßungsrede unterstrich Landrat Engelhardt die Wichtigkeit der diesjährigen Europawahlen, in deren Kontext er von „Schicksalswahlen“ sprach und daran erinnerte, dass diesmal auch erstmals 16-jährige an der Wahl teilnehmen können.
Auf seine Jugendzeit zurückblickend, rief Landrat Engelhardt den Anwesenden zudem die Zeiten vor der Schaffung des Schengen-Raumes und der Einführung des Euro zurück ins Gedächtnis, als Europa noch durch Grenzkontrollen geprägt war.
Landrat Engelhardt richtete sich dabei vor allem an die anwesenden Schüler, führte vor Augen, wie weit der Weg war, welch wertvolles Gut es zu bewahren gilt und mahnte, dass die junge Generation die Erben und Architekten des Europas der Zukunft sind. Er betonte: „Europa lebt insbesondere von den `kleinen` Partnerschaften.“
So gäbe es allein im Kreis 40 Partnerschaftsvereine. Der Kreisvorsitzende der Europa-Union Bergstraße, Steven Schwarz, welcher dem ebenfalls anwesenden Wolfgang Freudenberger im November gefolgt war, hob ebenfalls die Relevanz der diesjährigen Europawahlen hervor und rief die Vertreter der Parteien dazu auf, zu einer größeren Öffentlichkeit des EU-Wahlkampfs beizutragen.
Sowohl Landrat Engelhart als auch Schwarz unterstrichen in ihren Redebeiträgen die wichtige Rolle, welche die Partnerschaftsverbände beim Zusammenwachsen Europas nach dem Zweiten Weltkrieg gespielt hatten.
Im Anschluss präsentierten die Partnerschaftsverbände und Jugendbeiträge die Ergebnisse der Workshops, welche am Nachmittag vor Beginn der Veranstaltung im Alten Rathaus durchgeführt wurden und in deren Verlauf beide Gruppen neue Impulse zur Partnerschaftsarbeit erarbeitet hatten.
Geleitet wurden die Workshops von Titus Möllenbeck, dem Studienleiter und Referent für Politische Erwachsenenbildung beim Erbacher Hof der Akademie des Bistums Mainz und der Jugendreferentin Hanne Kleinemas vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend, welche ebenfalls für das Bistum Mainz tätig ist.
Bei der Präsentation der Ergebnisse machten sowohl die anwesenden Partnerschaftsverbände als auch die Jugendbeiräte ihren gemeinsamen Wunsch nach mehr Austausch deutlich.
Während die Jugendbeiräte ihren Wunsch nach mehr Möglichkeiten zur Befassung mit dem Thema Europa und der Arbeit der Partnerschaftsverbände deutlich machten, artikulierten die Partnerschaftsverbände ihren Wunsch nach mehr Unterstützung durch den Kreis bei Organisation ihrer Aktivitäten.
Höhepunkt der Veranstaltung bildete neben der Präsentation der Workshop-Ergebnisse der Vortrag von Bernd Schäfer, dem Geschäftsführer des „Original Freundeskreises der Partnerstädte Darmstadts“, welcher ausführlich über die Tätigkeiten des „Original Freundeskreises“ und die im Rahmen von „EuropaRad“ stattfindenden „Europäischen Partnerschafts-Radtouren“ berichtete.
Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von der Bandura-Spielerin und Sängerin Naina Doroshenko und dem Akkordeonisten Andrii Fesenko, welche der Band ,,BanduraVoice" angehören und die Veranstaltung mit einem vielseitigen musikalischen Programm abrundeten.
Neben der Darbietung eines klassischen Werkes Chopins und einem bunten Potpourri aus ukrainischer Folklore von stolzen Kosaken und zeitgenössischer Musik, wie "Stefania", "Dodomu", sang Naina Doroshenko mit dem Lied "Tulpen aus Amsterdam" den Frühling herbei.
Ein brasilianisches Lied in portugiesischer Sprache erinnerte an die gelebte Vielfalt über europäische und EU-Grenzen hinaus. Ganz im Sinne der in den Reden angemahnten Schicksalswahl für Europa wurde zu Beginn der Veranstaltung instrumental der "Final Countdown" eingeläutet und im europäischen Geiste mit einem Arrangement der Europahymne für Akkordeon und Bandura abgerundet.