„Zeit für eine aktive und moderne Gleichstellungspolitik“
Die Mischung macht‘s: Jahreshauptversammlung der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) der SPD Bergstraße wählt Josefine Koebe, Alicia Hanf und Susanne Boor zum neuen geschäftsführenden VorstandBERGSTRASSE. - „Jetzt ist die Zeit für eine aktive und moderne Gleichstellungspolitik“ bringt Josefine Koebe, 33-jährige Stadträtin von Bensheim und neu gewählte Vorsitzende der Bergsträßer Frauenorganisation, zum Ausdruck.
Den Rückenwind aus Berlin gelte es zu nutzen und einen fortschrittlichen Feminismus voranzutreiben, der Frauen in ihren jeweiligen Lebensrealitäten abhole und konkrete Lösungen biete.
Für diejenigen, die sich nach wie vor überwiegend in prekären Arbeitssituationen wiederfinden, die von Sexismus im Alltag oder häuslicher Gewalt betroffen sind, aber auch diejenigen die - noch verschärft durch die Pandemie - in deutlich höherem Maß unbezahlte Care-Arbeit in der Familie übernehmen und damit einem höheren Altersarmutsrisiko ausgesetzt sind.
Besondere Herzensthemen seien für die junge Ökonomin die deutliche Aufwertung sozialer Berufe, die Einführung von verlässlichen Familienarbeitszeitmodellen sowie die Stärkung von Frauen im Wirtschaftsleben.
Alicia Hanf betonte in ihrer Vorstellung den inklusiven Charakter, den ihr Verständnis von Gleichstellungspolitik ausmache. Die 24-jährige Viernheimer Stadtverordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende, die ihre Vorstellung auf Grund eines möglichen Corona-Kontakts per Video-Botschaft an die Genossinnen richtete, freute sich gleich mit inhaltlichen Impulsen loszulegen.
Zum einen blickten die Genossinnen auf die Landesebene und forderten die Einführung des Weltfrauentags am 8. März als gesetzlichen Feiertag nun auch in Hessen, nachdem Berlin bereits 2019 dieses wichtige Signal gesetzt hat.
Zum anderen adressierten sie mit einem zweiten Antrag die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion, sie mögen sich dafür einsetzen, eine weitere Stelle beim Verein Frauenhaus Bergstraße e.V. zu finanzieren, die sich mit der Präventionsarbeit hinsichtlich häuslicher und sexueller Gewalt befasse. Die Bensheimer Bürgermeistern Christine Klein unterstützte dieses Ansinnen ausdrücklich.
Für Susanne Boor, die als Schriftführerin im geschäftsführenden Vorstand kandidierte und ebenfalls einstimmig gewählt wurde, spielt aus eigener Erfahrung die Bedeutung einer modernen Familienpolitik eine große Rolle.
Die jüngst nach Einhausen gezogene Marketing-Managerin im IT-Bereich, Mutter zweier Kinder und seit August 2021 auch stellvertretende Vorsitzende des Einhäuser Ortsvereins weiß nur zu gut, dass die Fortschrittlichkeit einer Partei auch an der Familienfreundlichkeit der Strukturen bemessen wird. Diese gelte es kontinuierlich zu verbessern, denn nur so könne man dem Ziel von Parität in der Politik näherkommen.
Besonders überzeugend war die Anzahl von 13 Beisitzerinnen, die aus dem ganzen Kreis Bergstraße nach Heppenheim kamen und damit den Startschuss für ein hoch-motiviertes Team aus sowohl erfahrenen als auch vielen jungen Frauen mit frischen Ideen gaben, die ihr großes Interesse an der Arbeit dieses Netzwerks zum Ausdruck brachten.
Sowohl Marius Schmidt als Vorsitzender der SPD Bergstraße als auch Karin Hartmann, MdL, zeigten sich sehr erfreut über diesen gut gelaunten Mix aus überwiegend kommunalen Mandatsträgerinnen, die eine starke Gleichstellungspolitik im Kreis Bergstraße und darüber hinaus vorantreiben wollen.
Die ausgesprochene Einladung der Landtagsabgeordneten, nach Möglichkeit im Sommer, den Austausch in Wiesbaden weiterzuführen, nahmen die Genossinnen gerne an.
Als Beisitzerinnen wurden gewählt: Renate Blatt (Rimbach), Petra Brandt (Lampertheim), Martina Hardt-Holler (Heppenheim), Hilde Kille (Heppenheim), Alexandra Kotlyarska (Viernheim), Silke Lüderwald (Lampertheim), Eva Middleton (Bensheim), Regina Nethe-Jaenchen (Zwingenberg), Marlene Pfeifer (Neckarsteinach), Simone Reiners (Heppenheim), Brigitte Sander (Lorsch), Brigitte Wagenknecht (Bensheim), Saskia Wenz (Bürstadt).