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Klare Botschaft im Kampf gegen Darmkrebs: Vorsorge ist der beste Schutz

Vorträge, Vorführungen und Mitmachmöglichkeiten, beim Tag der offenen Tür, zu dem die Innere Medizin I / Gastroenterologie und die Chirurgie ins Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim eingeladen hatten, wurde ein...

...vielseitiges Programm geboten. An vielen Stellen konnten sich Kinder und Erwachsene im Beisein von Ärzten und anderen Fachkräften an medizinischem Instrumentarium versuchen. Fotos: Kreiskrankenhaus Bergstraße/Thomas J. Zelinger

Mix aus Informationen und Mitmachmöglichkeiten findet beim Tag der offenen Tür von Gastroenterologie und Chirurgie am Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim viel Zuspruch

KREIS BERGSTRASSE / HEPPENHEIM. - „Darmkrebs ist häufig und unnötig.“ Die Botschaft ist eindeutig, und sie kommt von einem, der sehr genau weiß, wovon er spricht: Privatdozent Dr. Uwe Seitz.

Dr. Seitz ist Chefarzt der Inneren Medizin I, damit auch der Gastroenterologie, am Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim. Im Schulterschluss mit der Chirurgie hat er dem Darmkrebs den Kampf angesagt.

Dabei arbeitet der Gastroenterologe intensiv mit Professor Dr. Lutz Schneider, seit Jahresbeginn Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, zusammen. Aufklärung ist jenseits der Behandlung eines der obersten Ziele der Tumorexperten.

Jetzt hatten die Fachabteilungen beider Chefärzte gemeinsam zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Der Zuspruch war groß, die Bilanz fällt positiv aus.

Die Veranstaltung unter der Überschrift „Bergstraße gegen Darmkrebs“ lehnte sich an eine bundesweite Initiative zur Darmkrebsvorsorge der „Felix Burda Stiftung“, der Stiftung LebensBlicke und des Netzwerk gegen Darmkrebs an.

Von ihnen ist der März zum Darmkrebsmonat ausgerufen, um besondere Aufmerksamkeit für das Thema zu schaffen. Beim Tag der offenen Tür in Heppenheim haben Dr. Seitz und Professor Dr. Schneider mit ihren Teams gezeigt, dass auch ein schwieriges Thema mit wohltuender Leichtigkeit transportiert werden kann ohne den notwendigen Tiefgang einzubüßen.

Vorträge, Vorführungen, Mitmachmöglichkeiten und Zeit zu Gesprächen wurden zu einem Programmmix der bestens ankam.

Es können genetische Prägungen sein, die die Entwicklung von Darmkrebs begünstigen. Ebenso Rauchen, Alkoholkonsum, stark fetthaltige Nahrung, vor allem Fleisch. Mit einem gesunden Lebenswandel lässt sich das Erkrankungsrisiko senken.

Es ist aber die Vorsorgeuntersuchung, die bestmögliche Sicherheit gibt. „Das einzige, was etwas bringt, ist eine Darmspiegelung“, resümierte Dr. Seitz und warb für Früherkennung durch die Vorsorge. Zehn Jahre dauere es gewöhnlich, bis aus Polypen bösartige Tumore erwachsen.

Hightech-Geräte neuester Generation, wie sie im Kreiskrankenhaus in Betrieb sind, liefern den Experten inzwischen präzise Bilder, die ein Erkennen und Entfernen der Krebsvorstufen schon in frühen Stadien ermöglichen.

Der Eingriff, so Dr. Seitz, ist unter normalen Umständen unkompliziert. Die Expertise der Gastroenterologen des Kreiskrankenhauses einhergehend mit eng gefasste Sicherheitsvorgaben und modernster Hygienetechnologie markieren hohe Standards bei den Eingriffen. Ängste, so eine weitere Botschaft des Chefarztes, brauche niemand vor einer Vorsorgeuntersuchung zu haben.

Hat der Krebs doch Platz gegriffen, kennt die Medizin inzwischen umfassende Therapien. „Wir können sehr gut helfen“, betonte Professor Dr. Lutz Schneider. Offenes und minimalinvasives Operieren ist möglich.

Und selbst an schwer zugänglichen Stellen des Darms sind heutzutage chirurgische Eingriffe machbar. Auch hier ist es das Expertenwissen und die Medizingerätetechnologie neuester Generation, die im Miteinander große Heilungschancen bergen.

Dabei gilt es, im interdisziplinären Dialog der Spezialisten für jeden Erkrankten individuell den besten Weg der Heilung zu finden. Beratschlagt wird jeder einzelne Fall im Tumorboard, eine wöchentliche Konferenz.

„Jeder Patient baucht seine Therapie“, betonte Professor Dr. Schneider. Dank der Zugehörigkeit des Kreiskrankenhauses zum Heidelberger Universitätsklinikum kann die gesamte Infrastruktur und Bandbreite der Darmkrebstherapie genutzt werden, selbst hochkomplexe Fälle werden behandelt.

Die Türen der Untersuchungs- und Behandlungsräume der Gastroenterologie standen den Veranstaltungsbesuchern offen. Ärzte und andere Fachkräfte erklärten Gerätschaften, Endoskopie und Schlüssellochchirurgie hatten dabei ihren Platz.

Wer wollte, konnte sich im Umgang mit dem Instrumentarium versuchen und so erahnen, wieviel Fingerspitzengefühl bei einem Eingriff notwendig ist. Es waren Erwachsene und zahlreiche Kinder, die für einen Moment in der Rolle der Experten schlüpften.

Auch eröffnete eine Virtual-Reality-Brille ungewohnte Perspektiven im Darm. Der Tag der offenen Tür erschloss so einen interessanten Zugang zur Medizin. Ebenso fanden die Besucher eine Fülle an Informationen rund um die Themen Darmkrebs und Krankenhaus an Infoständen.

Mit dabei waren die Selbsthilfevereinigung für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs (ILCO), die Selbsthilfegruppe Diabetes Bergstraße, der Arbeitskreis der Pankreatektomierten sowie der Förderverein Freunde des Kreiskrankenhauses und das Projekt Sinah, Sicher nach Hause, des Kreiskrankenhauses, das Alleinstehenden wenn notwendig Unterstützung nach einem Klinikaufenthalt bietet.

Das Kreiskrankenhaus im Internet: www.kkh-bergstrasse.de