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Hälfte der 26 FDP-Bewerber zur Kommunalwahl ist jünger als 37 Jahre

Der Bensheimer Ex-Bürgermeisterkandidat Stefan Stehle führt die Bewerberliste der Freidemokraten an

BENSHEIM. - Einen Mix aus erfahrenen und neuen Gesichtern präsentiert die FDP Bensheim den Wählern zur Kommunalwahl im März 2021.

Beim sogenannten Listenparteitag stellten die Freidemokraten am vergangenen Freitag, 27. November, im Sekthaus Streit ihre Kandidaten für das Bensheimer Stadtparlament und die drei großen Ortsbeiräte Mitte, West und Auerbach auf.

Die insgesamt 26 Personen umfassende Liste für das Stadtparlament führt der ehemalige Bürgermeisterkandidat Stefan Stehle (Ortsbeirat Mitte) an, gefolgt von Tobias Fischer (Stadtverordneter), Thorsten Eschborn (Stadtverordneter), Harald Boeddinghaus (Ortsbeirat West), Dr. Rolf Schepp (Ortsbeirat Auerbach) und der Jungliberalen Lisa-Marie Blumenschein.

Für die nachfolgenden Plätze sieben bis 25 wurden gewählt: Alisa Koch (7), Parteivorsitzender Jascha Hausmann (8), Silvia Petri (9), Jungliberalenvorsitzender Lucas Knapp (10).

Auf den Plätzen elf bis 24 kommen dann Mehrhad Mehrbaksh, Marian Streit, Michael Krämer, Carlos Santos de Lima, Katja Boeddinghaus, Sebastian Jäger, Marianne Schröder, Ruben Seebaß, Maximilian Wenner, Philipp Emig, Markus Kersten, Jörg-Uwe Stehle, Errol Hill, Dr. Dieter Lutz.

Der amtierende ehrenamtliche FDP-Stadtrat Wilhelm Rothermel hat sich auf Platz 25 zurückgezogen, der amtierende Fraktionsvorsitzende der Freien Demokraten im Stadtparlament und Ehrenvorsitzende der Partei Holger Steinert auf den letzten Platz der Liste, den sogenannten Ehrenplatz.

Die Liste für den Ortsbeirat Bensheim-Auerbach führt der amtierende stellvertretende Ortsvorsteher Dr. Rolf Schepp an gefolgt von Mehrhad Merbahksh, die für den Ortsbeirat Bensheim-West der amtierende Ortsbeirat Harald Boeddinghaus mit Tobias Fischer hinter ihm und die für Bensheim-Mitte der Stadtverordnete und zuvor stellvertretende Ortsvorsteher Thorsten Eschborn, dem Silvia Petri auf Platz Zwei folgt.

Nachdem Holger Steinert Ende Oktober bei der Mitgliederversammlung zur Neuwahl des Vorstands nach 24 Jahren aus dem Amt des Parteivorsitzenden verabschiedet wurde, bedankten sich die Parteifreunde im Rahmen der Listenaufstellung bei ihm für inzwischen nahezu 20 Jahre Fraktionsvorsitz, den er noch bis Ende März 2021 ausüben und dabei die zurzeit vierköpfige Fraktion der FDP mit Jascha Hausmann, Tobias Fischer und Thorsten Eschborn weiter führen wird.

Steinert wiederum bedankte sich für die konstruktive Zusammenarbeit in freundschaftlicher Atmosphäre bei all den Mandatsträgern, die ihn in dieser langen Zeit entweder als Stadtverordnete oder Stadträte oder Ortsbeiratsmitglieder begleitet hatten und wünschte den Kandidaten einen erfolgreichen Wahlkampf mit einem guten Ergebnis am 14. März 2021.

Es sei für ihn an der Zeit sein äußerst zeitraubendes und anstrengendes Engagement auf Stadtebene nach dann 20 Jahren Fraktionsvorsitz, davon 19 Unerquickliche in der Opposition, plus einer Reihe weiterer Funktionen in Ausschüssen, Kommissionen und Verbänden zu beenden.

Für die nächste Stadtverordnetenversammlung sehe er durchaus positivere Vorzeichen, sollte es bei dem System der wechselnden Mehrheiten, das seit Bruch der früheren Koalition über das Jahr 2020 gegolten habe, bleiben, denn dann hätten gute Vorschläge und Anträge eine echte Chance durchzukommen.

Der neue FDP-Spitzenkandidat Stefan Stehle will seine jüngsten Erfahrungen aus dem Bürgermeisterwahlkampf nutzen, den er mit höchst respektablen 15 % im ersten Wahlgang Anfang November abgeschlossen hatte.

Er vertrete auch im Kommunalwahlkampf die These der Neuen Generation, wobei dies für ihn nicht einen revolutionären Umbruch, sondern eine gewollte Erneuerung zusammen mit den bekannten und erfahrenen Parteifreunden bedeute.

Es gelte verkrustete Strukturen aufzubrechen und junge Menschen wieder für die Belange ihrer Stadt zu interessieren und zum Mitmachen zu gewinnen.

Am Ende der Versammlung gab Parteivorsitzender Jascha Hausmann seiner Freude Ausdruck, dass die FDP nicht nur mit einem guten Kandidatenmix antrete, sondern wahrscheinlich die jüngste Liste aller Bensheimer Parteien aufstellt haben dürfte, da die Hälfte der insgesamt 26 Bewerber jünger als 37 Jahre sei, wobei acht sogar erst in den 1990er Jahren geboren seien.

Als spannend schätze er die aktuelle kommunalpolitische Situation ein vor dem Hintergrund des mehr oder weniger überraschenden Ausgangs der Bürgermeisterwahl und dem zu Beginn des Jahres erfolgten Bruch der Koalition aus CDU, GLB und BfB.

Im Hinblick auf die Wahl im März des kommenden Jahres wies er noch darauf hin, dass dieses Mal acht Parteien und Wählergruppen antreten würden, so viele wie noch nie, was es für alle Beteiligten schwieriger mache, klare Wählerpotentiale zu adressieren, weil das Blockdenken der Vergangenheit angehöre.

Er freue sich auf einen interessanten Wahlkampf und sei hinsichtlich eines guten Ergebnisses für die Freien Demokraten optimistisch.