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Fahnen gehisst: Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen

GEMEINSAM vor dem Bensheimer Rathaus die Fahnen gehisst: Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert, Bürgermeisterin Christine Klein, Frauenbeauftragte Marion Vatter, die Vorsitzende des Vereins Frauenhaus Bergstraße Martina Evertz, Lisa Laufer und Andrea Schilling, Mitarbeiterinnen des Frauenhauses, Hannah Esken-Pabst von der Frauenhaus Interventionsstelle, Fatemeh Schmidt vom Ausländerbeirat sowie Jürgen Kaltwasser (SPD) und Rolf Tiemann (FWG). Foto: Pressedienst Bensheim

BENSHEIM. - Jedes Jahr im November findet der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen statt, der 1999 von der UN-Generalversammlung ins Leben gerufen wurde.

Auch in Bensheim wurden gleich mehrere Zeichen gegen diese Art geschlechtsspezifischer Gewalt gesetzt.

Dazu gehört die bundesweit bekannte Fahnenhissung von Terre des Femmes, die sich in diesem Jahr zum 20. Mal jährt und 2021 unter der Botschaft #Bornequal die Kernthemen von Terre des Femmes vereint.

Angefangen vom Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung, häusliche und sexualisierte Gewalt, gegen Frauenhandel und Prostitution bis hin zum Starkmachen für Frauenrechte wie Gleichberechtigung und Selbstbestimmung.

Gemeinsam mit Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert und Bürgermeisterin Christine Klein versammelten sich vor dem Rathaus Frauenbeauftragte Marion Vatter, die Vorsitzende des Vereins Frauenhaus Bergstraße Martina Evertz, Lisa Laufer und Andrea Schilling, Mitarbeiterinnen des Frauenhauses, Hannah Esken-Pabst von der Frauenhaus Interventionsstelle, Fatemeh Schmidt vom Ausländerbeirat sowie Jürgen Kaltwasser (SPD) und Rolf Tiemann (FWG).

„Wir brauchen 365 Tage im Jahr Menschen, die sich für die betroffenen Frauen und dieses Thema einsetzen, auf das wir heute aufmerksam machen“, betonte Bürgermeisterin Christine Klein.

„Dieses sichtbare Zeichen zu setzen ist wichtig“, sagte Marion Vatter bei der Begrüßung. Lisa Laufer vom Frauenhaus Bergstraße stellte die Hintergründe des Gedenktages und die aktuellen Zahlen zu häuslicher Gewalt aus der polizeilichen Kriminalstatistik vor.

So wurde annährend an jedem Tag des vergangenen Jahres eine Frau Opfer eines versuchten oder vollendeten Tötungsdelikts durch ihren aktuellen oder ehemaligen Partner, insgesamt 359 Frauen, und das sind „nur“ die Taten, die zur Anzeige gebracht wurden.

139 Frauen wurden von ihrem Partner oder Ex-Partner gar getötet. „Diese Zahlen zeigen, wie viele dramatische Schicksale hinter diesem Thema stecken“, sagte Bürgermeisterin Klein, die die Bedeutung der Istanbul-Konvention hervorhob.

Die Istanbul-Konvention des Europarats ist das internationale Abkommen zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Sie definiert Gewalt gegen Frauen und Mädchen als Menschenrechtsverletzung und als Zeichen der Ungleichstellung von Frauen und Männern.

Deutschland hat sich dazu verpflichtet, aktiv Maßnahmen umzusetzen, um der Gewalt gegen Frauen und Mädchen entgegen zu treten. „Ich stehe voll dahinter, diese Konvention auch auf lokaler Ebene umzusetzen“, sieht Klein die Kommunen und den Kreis Bergstraße in der Verantwortung.

Ein Nachholtermin im Frühjahr ist für den im Luxor-Filmpalast ausgefallenen Dokumentarfilm „Woman“ geplant. Darin geben der französische Filmemacher Yann Arthus-Bertrand und seine ukrainische Kollegin Anastasia Mikova 2000 Frauen in 50 Ländern eine Stimme.