Kinofilm âWomanâ anlĂ€sslich des Tages âNein zu Gewalt an Frauenâ im LuxorKino
BENSHEIM. - Marion Vatter, stĂ€dtische Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte freute sich, dass nun endlich â nach drei AnlĂ€ufen â der Film âWomanâ gezeigt werden konnte. Vor Filmbeginn wurde ein Trailer von den Soroptimisten Bensheim/Heppenheim gezeigt, gesprochen von Jule Weber.
Dr. Irene Schmidt, PrĂ€sidentin des SI-Clubs erlĂ€uterte den Trailer. Wie immer bei den HumanitĂ€ren Veranstaltungen des FrauenbĂŒros war auch Amnesty International BergstraĂe mit verschiedenen Petitionen fĂŒr Frauen anwesend, insbesondere fĂŒr Frauen aus dem Iran.
Der Film hat zutiefst berĂŒhrt: Er zeigt, dass Frausein weltweit noch mit massiver Benachteiligung verbunden ist. Zugleich aber fĂ€ngt er Stimmen ein, die von weiblicher Kraft und Zuversicht auch unter schwierigen Bedingungen zeugen und Hoffnung schaffen.
Einzelne Frauen sprechen anonym vor einem dunklen Hintergrund, ihre Worte erscheinen ĂŒbersetzt als Text. Die Montage ist auf Vielfalt angelegt. Junge, blonde, dunkelhĂ€utige, alte Frauen aus Lateinamerika, Europa, Indien, Afrika, Kanada usw. wechseln sich ab.
Als ein groĂer Bereich der Genderrolle stellt sich die Körperlichkeit heraus. Frauen werden oft ĂŒber ihr Aussehen definiert und das Kinderkriegen stellt nach wie vor fĂŒr viele den entscheidenden Faktor im Leben dar.
Am ergreifendsten wird ein LĂ€cheln, ein von sanftem Stolz erfĂŒllter Blick, wenn er von Frauen stammt, die erkennbar kein leichtes Leben haben. Noch immer ist die Macht der MĂ€nner, einzelner oder als Patriarchat, im Leben der meisten Frauen zu groĂ.
Benachteiligung und Gewalt haben viele AusprÀgungen. Eine Frau weint, weil sie die Schule zugunsten des Bruders abbrechen musste. Einige Gesichter sind von SÀureattentaten verletzt. Immer mehr Frauen beanspruchen das Recht, Unrecht und Leid beim Namen zu nennen und sich nicht als Opfer zu verstecken.
Zwischen den in Blöcken prĂ€sentierten Aussagen gibt es auflockernde Intermezzos aus Bildaufnahmen und Musik. Da posieren Frauen im Kreise ihrer Familien, vollfĂŒhren ein Unterwasserballett. Ein solch filmischer Bilderbogen geht naturgemÀà nicht in die Tiefe.
Aber beispielsweise schon, dass alte Frauen aus Osteuropa, BĂ€uerinnen aus anderen Kontinenten ihre WĂŒrde und Ausdruckskraft neben jener westlicher StĂ€dterinnen beweisen können, verleiht dem Film ĂŒberzeugende Berechtigung.
Der Dokumentarfilm von Anastasia Mikova und Yann Arthus-Bertrand ist eine Hommage an die Frauen dieser Welt. BĂ€uerinnen, Arbeiterinnen, Akademikerinnen aus verschiedenen Kontinenten, alte und junge, leidgeprĂŒfte und fröhliche Frauen erzĂ€hlen in kurzen Statements aus ihrem Leben.
Sie berichten, wie es sich anfĂŒhlt, als Frau aufzuwachsen, Kinder zu bekommen, geliebt oder ungeliebt, benachteiligt oder gar Opfer von Gewalt zu sein. Trotz oft noch fehlender Chancengleichheit und Selbstbestimmung lĂ€sst die zuversichtliche Kraft und Lebensfreude staunen, die so viele Aussagen prĂ€gt.