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GRÜNE informierten sich über das Hospiz

Weitere Entwicklungen stehen an: Neue Räume und die Öffnung für Menschen mit Migrationshintergrund

BENSHEIM. - Die Grünen besuchten das stationäre Hospiz in der Kalkgasse und waren beeindruckt von dem vielfältigen Angebot und der familiären Atmosphäre im Haus. Sandra Scheffler, die Hospizleiterin, führte die kleine Gruppe durch das helle und freundliche Haus und den Hospizgarten und erklärte die Arbeit und die Aufgaben rund um das Hospiz.

Stolz sind sie auf die über 100 Ehrenamtlichen, die mit dafür sorgen, dass sich in den zehn Einzelzimmern die „Gäste“, wie sie dort genannt werden, an ihrem Lebensende wie zu Hause fühlen können.

Diese große Zahl der Ehrenamtlichen ist für die Grünen sehr beeindruckend und auch, dass der Verein die Helfer und Helferinnen selbst ausbildet und die Angehörigen auch nach dem Tod der Menschen seelisch unterstützt werden.

Der große Garten, der auch von den Angehörigen genutzt und geschätzt wird, mit seiner Aussicht über die Stadt in die Rheinebene, ist etwas ganz Besonderes. Nach über zehn Jahren Betrieb ergeben sich aber Veränderungen und kleinere Umbauten stehen an.

Das Schwesternzimmer ist zu klein. Das Zimmer für Angehörige hat kein eigenes Bad. Dies ist nicht mehr zeitgemäß. Auch fehlen Parkplätzen am Haus. „Dieses muss alles in Ruhe beraten und dafür eine gute Lösung gefunden werden, die der besonderen Lage des Hospizes gerecht wird“, sagt Fraktionsvorsitzende Doris Sterzelmaier.

Für den Hospiz-Verein Bergstraße, der für die ambulante Hospizarbeit sorgt und jetzt in der Innenstadt am Wambolter Hof seine Räumlichkeiten hat, berichtete Claudia Mayer.

Ein wichtiges Thema bei dem Besuch der Grünen war die Palliativ- und Hospizversorgung von Menschen mit Migrationshintergrund. Mit dem demographischen Wandel gibt es auch immer mehr Menschen mit Migrationshintergrund, die ein Hospiz benötigen.

In empirischen Untersuchungen wurde immer wieder deutlich, dass die Inanspruchnahme von hospizlich-palliativen Versorgungsleistungen durch Migrant*innen nicht deren Bevölkerungsanteil entspricht.

Als Hauptgründe wurden genannt, dass diese Patientengruppe innerhalb der Familie versorgt werde und auf Grund „kultureller Fremdheit“ Palliativversorgung nicht in Anspruch nähme bzw. das Angebot der spezialisierten Palliativversorgung bei Menschen mit Migrationshintergrund nicht bekannt sei.

Weitere Gründe seien Sprachbarrieren und eine mangelnde Kenntnis des hospizlichen und palliativen Angebots bei Ärzt*innen (Palliativ- und Hospizversorgung von Menschen mit Migrationshintergrund, 2020).

In einer Sitzung des Ausländerbeirats im November werden die Leiterin des Hospiz Bergstraße gemeinnützige GmbH, Sandra Scheffler, und die Vorsitzende des Hospiz Vereins, Claudia Mayer, darüber berichten.

Weiterhin würde sich das Hospiz über die Mitarbeit ehrenamtlicher Migrant*innen freuen. Schließlich gibt es in dieser Zielgruppe hervorragende Multiplikatoren, um betroffene Migrant*innen erreichen zu können.

Darüber hinaus kann die Vielfalt an Sprachen und Kulturen ein Anreiz und Motivation für Familienangehörige sein, ihre Angehörigen am Lebensende mit Hilfe von Palliativ- und Hospizversorgung zu begleiten, so die Stadtverordnete und stellvertretende Vorsitzende des Ausländerbeirates, Fatemeh Schmidt.