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BI >Bensheimer Marktplatz besser beleben< will alle an einen Tisch bringen

VOR LEEREN STÜHLEN saßen Vertreter der Bürgerinitiative >Bensheimer Marktplatz besser beleben< am Freitagabend im Restaurant Nibelungenquelle. Bensheimer Einzelhändler hatten das von ihnen gewünschte Gespräch und von der BI umgehend ausgesprochene Angebot dazu nicht angenommen. Foto: BBMBB

Erneute Einladung der Bürgerinitiative an Bensheimer Kaufleute um einen Konsens zu finden

BENSHEIM. - Die Vertrauensleute der Bürgerinitiative >Bensheimer Marktplatz besser beleben< hatten schnell auf das Gesprächsangebot der Bensheimer Einzelhändler mit einer Einladung zu einem Treffen reagiert, auch um dem Verzögerungsvorwurf bezüglich der Gestaltung des >Marktplatz der Zukunft< (wie in einer Lokalzeitung geschehen) entgegen zu treten, wie Susanne Reichert für die Vertrauensleute erklärt.

Das Gesprächsangebot der BI wurde von den Kaufleuten am vergangenen Freitagabend jedoch nicht angenommen. Bei diesem Termin wollten die BI-Vertrauensleute klarstellen:

„Unser Ziel ist nicht, wie irrtümlich kommuniziert wird, die im Dialogforum erarbeiteten Ideen und Anregungen für eine zukunftsfähige Entwicklung des Marktplatzes in Frage zu stellen und eben so wenig das gesamte Verfahren neu aufzurollen.“

„Vorschlag unterbreiten, der Arbeitsergebnis des Bürgerdialogs insgesamt erfasst“

Vielmehr wollten die Vertrauensleute nach eigener Darstellung einen Vorschlag unterbreiten, der das Arbeitsergebnis des Bürgerdialogs insgesamt erfasst, zu einem hohen Qualitätsgewinn beiträgt und zu einer zügigen Umsetzung führen kann. „Für den Dialogprozess haben wir hohe Wertschätzung“, sagt Akram El-Rikabi.

Die BI ist gegen den Realisierungswettbewerb, „denn die beim zweiten Workshop des Bürgerdialogs vorgenommene Abstimmung, wer auf dem Marktplatz für ein eingeschossiges und wer für die Errichtung eines zweigeschossigen Gebäudes sei, wurde ohne die Berücksichtigung der dritten Option >kein Gebäude< durchgeführt. Dieses Versäumnis wurde zu unserem großen Bedauern weder an diesem Abend noch zu einem späteren Zeitpunkt korrigiert.“

Abstimmung ergab keine eindeutige Befürwortung für einen Neubau

Somit seien die beim zweiten Bürgerdialog anwesenden Bürger, die sich den Platz ohne ein neues Gebäude wünschen, nicht berücksichtigt worden „und bleiben bei dem Realisierungswettbewerb, der als zentralen Eckpunkt die Planung eines Gebäudes hat, ausgeschlossen“.

Aus Sicht der BI, konnte an dem Abstimmungsabend keine eindeutige Befürwortung für einen höhenfixierten Neubau an der Ostseite des Marktplatzes erzielt werden.

Ebenso wenig teilt sie die Auffassung, dass nur durch die Errichtung eines neuen Gebäudes, die gewünschte Belebung am Marktplatz erreicht werden kann. Dazu hatte die Arbeitsgruppe `Kein Haus am Markt 2.0` im Rahmen des Dialogprozesses interessante Ansätze entwickelt.

„Zutiefst undemokratisch, dass nicht über alle Optionen abgestimmt werden konnte“

Zur Erinnerung: Zu Beginn des Dialogprozesses wurden die Bürger von Bürgermeister Rolf Richter eingeladen, Ideen und Wünsche für einen >Marktplatz der Zukunft< „ohne Einschränkungen“ zu sammeln und zu Papier zu bringen. Gestartet wurde noch mit der Überschrift Gestaltung auch „ohne Gebäude“.

„Wir empfinden es als zutiefst undemokratisch, wenn über diese Option nicht mehr abgestimmt werden konnte.

Darum treten wir dafür ein, dass das ganze Spektrum des Bürgerdialogs in einen ergebnisoffenen und transparenten städtebaulichen Ideen-Wettbewerb einfließt, um doch noch alle Bürger und alle drei Optionen mitzunehmen“, sagt Gundula Bunge-Glenz.

Qualifiziertes Preisgericht finden, das diesen Wettbewerb fachlich moderiert

Dazu sollte ein qualifiziertes Preisgericht gefunden werden, das diesen Wettbewerb fachlich moderiert und auf hohem Niveau begleitet. Die Preisrichter sollten unabhängig sein.

Sie hätten dann die eingegangenen Ergebnisse der Wettbewerbsteilnehmer zu bewerten und diese danach den Stadtverordneten, dem Bürgernetzwerk und der Öffentlichkeit vorzustellen - begleitet von der Stadtspitze und dem Vorsitzenden des Preisgerichtes.

„Nach der Präsentation bietet dieses Verfahren die Möglichkeit, auch noch Anregungen aus der Bürgerschaft einfließen zu lassen. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist das Wettbewerbsergebnis
(1. oder 2. oder 3. Preis) aber aufgrund der guten Vorbereitung bereits so ausgereift, dass kein weiterer Realisierungswettbewerb durchgeführt werden muss, sodass lokale Planer beauftragt oder teil-beauftragt werden können.“

„Mit maximal sechs Wochen Zeitverzögerung wären alle Bürger mitgenommen“

So habe man maximal sechs Wochen Zeitverzögerung, aber dafür wären alle Bürger auf diesem Weg mitgenommen. „Das sollte uns allen unser >Marktplatz der Zukunft< wert sein.“

Vor diesem Hintergrund macht die BI einen erneuten Vorstoß zu einem gemeinsamen Gespräch, „um eine Einigung zu erzielen, an der uns sehr gelegen ist“. Für diesen lösungsorientierten Ansatz bittet die BI nunmehr die Einzelhändler um einen zeitnahen Terminvorschlag für einen Gedankenaustausch.

Dieser könne krisenbedingt selbstverständlich auf jedweder Kommunikationsschiene, die die moderne Technik heute bietet, ohne direkten Sozialkontakt erfolgen.

„Im Anschluss würden wir gerne gemeinsam mit Ihnen unserem Bürgermeister den Konsens vorstellen“, heißt es in dem Schreiben an die Bensheimer Kaufleute abschließend.