Raus aus dem Teufelskreis
Zuverdienstprojekt im Kreis Bergstraße startetKREIS BERGSTRASSE / HEPPENHEIM. - Es ist der Versuch, einen Teufelskreis zu durchbrechen: Wer unter einer ernsthaften psychischen Erkrankung leidet, ist meist arbeitsunfähig. Die fehlende Teilhabe am Arbeitsleben führt dazu, dass die Erkrankten sich stärker isoliert fühlen.
Die gesellschaftliche Isolation wiederum erschwert den Heilungsprozess. Mit dem Zuverdienstprojekt startet im Kreis Bergstraße ein Modellvorhaben, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Projektverantwortlich ist neben dem Kreis Bergstraße der Caritasverband Darmstadt.
Psychisch kranke Menschen haben im Rahmen des Zuverdienstprojekts die Möglichkeit, gemeindenah niedrigschwellige Arbeitsangebote wahrzunehmen und auf diesem Weg am Arbeitsleben zu partizipieren und so im Kontakt mit anderen Menschen zu stehen.
„In einer Gesellschaft, in der sich die Wertschätzung eines Menschen auch an seiner Arbeit misst, ist es unverzichtbar vor allem für diejenigen, die in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt sind, Angebote für eine Teilhabe an Arbeitsleben anzubieten“, findet Karsten Krug, Hauptamtlicher Kreisbeigeordneter des Kreises Bergstraße.
Für Krug ist es ein gutes Zeichen, dass direkt beim Projektstart schon 21 Betriebe mitmachen. „Dafür möchte ich allen Betrieben meinen Dank aussprechen.
Die teilnehmenden Betriebe helfen mit, dass Betroffene ihre Handlungskompetenzen verbessern können, ihr Selbstwertgefühl stärken, Fertigkeiten und Fähigkeiten erhalten beziehungsweise ausbauen und Teilhabe haben an Beschäftigung.“
Gearbeitet wird höchstens 14 Stunden pro Woche, Arbeitszeiten können individuell angepasst werden. Die Betriebe werden nach den Wünschen und Interessen der Teilnehmenden ausgewählt.
Mit dem Zuverdienstprojekt sieht Krug den gesetzlichen Auftrag des Kreises zur Unterstützung und Aktivierung als erfüllt an: „Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, mit so einem verlässlichen Partner wie der Caritas dieses Zuverdienstprojekt im Kreis Bergstraße zu installieren.
Es bietet niedrigschwellige Arbeitsgelegenheiten für erwerbsunfähige Menschen in unterschiedlichen Bereichen an verschiedenen Standorten im Kreis. Dies ist mir ein besonderes Anliegen, da immer jüngere Menschen in eine dauerhafte Erwerbsminderung rutschen.“