Psychosoziale Fachkraft für das Ried vorgestellt
Christina Adler-Schäfer übernimmt Rolle der Kümmerin für ältere Menschen in sechs Kommunen + + + Ziel: Pflegebedürftigkeit so lange wie möglich zu vermeidenBERGSTRASSE / BÜRSTADT. - Lang wurde sie ersehnt, jetzt ist sie da: Das Bergsträßer Erfolgsprojekt der Psychosozialen Fachkräfte (kurz: „PauLa“) startet mit der Diplom-Psychologin Christina Adler-Schäfer nun auch in den sechs Kommunen des Netzwerks Ortsnahe Versorgung im Ried (NORIE).
Das PauLa-Projekt selbst besteht bereits seit 2017 erfolgreich im Schwesternetzwerk NOVO im Vorderen Odenwald. Im vergangenen Jahr hatte der Kreis Bergstraße auch für das Ried die Förderzusage nach der Ausschreibung „Gemeindepfleger*innen 2.0“ des Hessischen Sozialministeriums erhalten.
Ausgehend vom Bürostandort Bürstadt, den die dortige Stadtverwaltung dem Kreis zur Verfügung stellt, beginnt ab sofort die Arbeit von Christina Adler-Schäfer mit den ersten Klientinnen und Klienten.
Zielgruppe von PauLa sind Seniorinnen und Senioren jenseits des 70. Lebensjahrs aus Bürstadt, Biblis, Einhausen, Groß-Rohrheim, Lampertheim und Lorsch, aber auch deren Angehörige und Bekannte.
Sie erhalten durch PauLa eine verschwiegene, neutrale und kostenlose Beratung – telefonisch, während der Sprechstunde in Bürstadt, bei einem gemeinsamen Spaziergang oder im häuslichen Umfeld.
Dabei macht sich die Fachkraft ein umfangreiches Bild von der jeweiligen Versorgungs- und Lebenssituation. Vom neuen PauLa-Angebot im Ried sollen insbesondere diejenigen Seniorinnen und Senioren profitieren, die verstärkt durch die Covid-19-Pandemie zuletzt seltener zu den bestehenden Angeboten für ältere Menschen kamen, die schwere Schicksalsschläge erlitten haben oder aus verschiedensten Gründen vereinsamen.
Auch das erweiterte Umfeld, zum Beispiel Ärztinnen, Pfarrer oder Vereine, die sich um eine ältere Person sorgen, können PauLa einschalten. Schlussendlich entscheiden die Seniorinnen und Senioren selbst, ob und inwieweit PauLa sie begleiten darf.
Bei ihrer Vorstellung in Einhausen betonte Christina Adler-Schäfer, für sie sei entscheidend, den Begriff „Gesundheit“ nicht nur medizinisch zu verstehen, sondern insbesondere psychosozial.
„Damit Menschen gesund bleiben, bedarf es der sozialen Teilhabe, braucht es das Eingebunden-Sein in soziale Bezüge, das Achtgeben aufeinander. Es braucht das Wissen, wo man Hilfe und Unterstützung erhalten kann.
Die alternden Menschen sollen Lebensbedingungen vorfinden, in denen sie sich mit ihren körperlichen und geistigen Voraussetzungen noch gut zurechtfinden und in denen sie sich wohlfühlen können“, so Christina Adler-Schäfer.
Fest steht auch, so die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz, dass PauLa eine rein präventive Kümmerin ist: „Unsere psychosoziale Fachkräfte erbringen weder pflegerische Leistungen, noch ersetzen sie bestehende Angebote.
Vielmehr liegt die Aufgabe in der zielgenauen Beratung und Vermittlung, der Koordination und Vernetzung vorhandener Angebote und Erfassung der Bedarfe.“
Mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern und weiteren Netzwerken im Ried sind bereits gute Kontaktbande geknüpft. Unerlässlich sind nun der Aufbau und die kontinuierliche Pflege des Netzwerks.
Rund 15 Jahre aufsuchende Tätigkeit im Bereich der Jugendhilfe, umfangreiche Erfahrungen in der ehrenamtlichen Arbeit mit altgewordenen Menschen und ein empathisches Wesen mit feinen Antennen für die Bedürfnisse Anderer bringt die Psychologin Christina Adler-Schäfer in den Fachbereich Gesundheitsversorgung am Gesundheitsamt ein, an den beide Regionalteams angebunden sind.
Ab sofort kann die Psychosoziale Fachkraft auf dem Land (PauLa) im Ried unter der Telefonnummer 06206-701 510 kontaktiert werden. Vereinbart werden können Termine für Hausbesuche oder für Sprechzeiten vor Ort.
Ihr Büro hat PauLa im Bürstädter Rathaus/Bürgerhaus, Rathausstr. 2, Raum 007. Gern können Anfragen auch per Mail gestellt werden: paula-norie(at)kreis-bergstrasse.de