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Soziale Gerechtigkeit beherrschendes Thema beim Heringsessen der SPD

BENSHEIM. - Beim gut besuchten Heringsessen der Bensheimer SPD in der Nibelungenquelle informierte der Landtagsabgeordnete Norbert Schmitt darüber, dass die Nominierung von Martin Schulz eine ungeahnte Eintrittswelle in die SPD zur Folge hatte. Die Druckereien mussten wegen der großen Nachfrage nach neuen Parteibüchern sogar Nachtschichten einlegen, um die Nachfrage befriedigen zu können.

Im Zentrum des neuen Kanzlerkandidaten steht dabei die soziale Gerechtigkeit. Die verfehlte Rentenpolitik, aber auch die ungerechte Vermögensverteilung seien Aspekte, die er unter seiner Kanzlerschaft verändern will. Mit gerechten Verhältnissen, bei denen der Mensch im Mittelpunkt des Geschehens steht, soll auch der Gefahr eines ständig steigenden Rechtspopulismus‘ begegnet werden. Schließlich betonte Norbert Schmitt, dass die Kompetenz von Martin Schulz in europäischen Fragen auch vom politischen Gegner anerkannt werde.

Bezugnehmend auf Hessen sprach Norbert Schmitt von Unzulänglichkeiten der schwarz-grünen Koalition. Wegen fehlender Investitionen seien Sozialwohnungen Mangelware, Versäumnisse bei der Einstellung von Beamten bewirkten Fehlbestände bei Lehrern und bei der Polizei, der Verfall von Bundes- und Landesstrassen sei offensichtlich.

Anschließend wies die Ortsvereinsvorsitzende Christiane Lux darauf hin, dass soziale Gerechtigkeit als Ziel schwer zu definieren und noch schwerer in die Realität umzusetzen sei. Sie verwies darauf, dass schon in der griechischen Antike soziale Gerechtigkeit ein Thema gewesen sei. Aristoteles unterschied zwischen austeilender und ausgleichender Gerechtigkeit. Im Laufe der Zeit habe sich die Definition einer solchen sozialen Gerechtigkeit stetig verändert.

Dr. phil. Thomas Ebert definiere sie heute als angemessene Verteilung von Gütern und Lasten. Die notwendige Verteilungsgerechtigkeit bestehe dabei in einer Balance von Gleichheit und Ungleichheit, die von Fall zu Fall hergestellt werden müsse, um einen Kompromiss zwischen Chancengleichheit und Leistungsgerechtigkeit zu finden.

Nach diesen doch eher theoretischen Ausführungen erkannten auch die Anwesenden, wie schwierig es in der politischen Diskussion ist, die soziale Gerechtigkeit mit all ihren Facetten in der Lebenswirklichkeit der Menschen zu realisieren.