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„Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“

Andrea Schilling (Frauenhaus Bergstraße e. V.), Bürgermeisterin Christine Klein, Beate Jakob (Bäckerei Jakob) und Marion Vatter (Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Stadt Bensheim, von links) bei der gemeinsam vorgestellten Brötchentüten-Aktion. Foto: Pressedienst Bensheim

Brötchentütenaktion: Bürgermeisterin und Frauenbeauftragte setzen Zeichen gegen Gewalt an Frauen

BENSHEIM. - Über die vom Arbeitskreis gegen häusliche Gewalt im Kreis Bergstraße initiierte Aktion „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“ machen die Protagonistinnen und Kooperierenden seit Jahren im Rahmen des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November auf das Thema geschlechtsspezifischer Gewalt aufmerksam.

Die Tütenaktion fand in Bensheim dieses Jahr bei der Bensheimer Tafel e. V. und in den Bäckerei-Filialen Jakob und Görtz statt, für deren Zusammenarbeit sich Bürgermeisterin Christine Klein und die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bensheim Marion Vatter ganz herzlich bedankten.

Am vergangenen Samstagvormittag, 25. November, händigten sie die Tüten in der Bäckerei Görtz in Auerbach und in der Bäckerei Jakob aus. Ihr Anliegen ist es, Bürgerinnen und Bürger zu sensibilisieren, dass Gewalt gegen Frauen alle etwas angeht und nicht nur direkt Betroffene.

Denn Kundinnen und Kunden erhalten im Rahmen der Aktion ihre Backwaren in Tüten mit dem Slogan „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte! Nein zu Gewalt an Mädchen und Frauen“, auf denen die zentralen Hilfsorganisationen und Beratungsstellen mit deren Kontaktdaten abgedruckt sind.

Jede Tüte, die dabei über die Ladentheke geht, bringt das Thema häusliche Gewalt auf den Tisch und macht niedrigschwellig auf das Hilfsangebot aufmerksam.

„In Anbetracht der herrschenden Gewalt gegen Mädchen und Frauen sind Aktionen wie diese besonders wichtig, um auf die Tatsache häuslicher Gewalt hinzuweisen“, erklärt Bürgermeisterin Christine Klein.

Die Zahlen von polizeilich registrierter Häuslicher Gewalt ist um 8,5 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021 gestiegen. „Dies sind allein die dokumentierten Fälle. Die Dunkelziffer liegt vermutlich weit höher. Viele Taten werden der Polizei nicht gemeldet, etwa aus Angst oder Scham“, so Klein.

Laut Statistik des Bundeskriminalamtes tötet jeden dritten Tag in Deutschland ein Mann seine (Ex-)Partnerin, ein Tötungsversuch findet sogar täglich statt und jede Stunde werden mehr als 14 Frauen Opfer von häuslicher Gewalt.

„Mit dieser Aktion wollen wir gemeinsam ein sichtbares Zeichen setzen und die Menschen auffordern hinzuschauen. Wir wollen den Betroffenen Mut machen, die bestehenden Beratungsangebote zu nutzen und sich Hilfe zu suchen.

Denn häusliche Gewalt ist keine Privatsache, sondern geht uns alle an“, betonen Klein und Vatter einstimmig. Quelle: www.bka.de