Nachhaltig einkaufen im Supermarkt um die Ecke
Landrat Christian Engelhardt tauschte sich mit EDEKA Jakobi in Bensheim zum Thema Nachhaltigkeit ausBERGSTRASSE / BENSHEIM. - âWie kann ich meinen Lebensstil unkompliziert nachhaltiger gestalten?â â diese Frage stellen sich immer mehr Menschen.
Zum einen, um ihren eigenen ökologischen FuĂabdruck zu verringern und so etwas Gutes fĂŒr das Klima und die Umwelt zu tun. Zum anderen aber auch, weil ihnen bewusst ist, dass die Ressourcen auf der Welt endlich sind.
Eine Möglichkeit, um den Alltag im Handumdrehen nachhaltiger zu gestalten, ist, unverpackte Lebensmittel einzukaufen. Doch es gibt noch viel mehr Möglichkeiten, bereits beim Einkaufen nachhaltiger zu agieren â und das ohne auf Komfort verzichten zu mĂŒssen.
DarĂŒber, welche beispielhaften Projekte und Angebote es bereits in unserer Region gibt, tauschte sich Landrat Christian Engelhardt vor Kurzem mit Marco und Ulrike Jakobi vom Bensheimer EDEKA-Markt Jakobi aus.
In den beiden Jakobi-SupermĂ€rkten, in Bensheim und Lautertal, spielt das Thema Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle: So begrĂŒĂt zum Beispiel ein groĂer Saisonkalender am Eingang der GemĂŒseabteilung in Bensheim die Kundinnen und Kunden.
Dort sehen diese auf einen Blick, welches Obst und GemĂŒse im Moment Saison hat. âSaisonale und regionale Produkte haben durch die kurzen Transportwege einen geringeren Treibhausgas-AusstoĂ und somit auch einen deutlich kleineren ökologischen FuĂabdruck, sogar geringer als der von (oftmals importierten) Bioprodukten.
Deshalb bieten sie sowohl eine hervorragende Möglichkeit, dem Klima als auch sich selbst etwas Gutes zu tunâ, betonte Landrat Christian Engelhardt bei seinem Besuch.
âErdbeeren im Winter, die aus einem GewĂ€chshaus in Spanien stammen oder gar aus Ăgypten oder Marokko importiert werden, mĂŒssen nicht sein. Stattdessen kann ich wunderbar einen frischen Apfel oder eine Birne hier aus der Region essen. Das ist mindestens genauso lecker und gesund.â
In Bensheim und Lautertal gibt es daher zum Beispiel Spargel aus BĂŒrstadt, Honig aus Heppenheim und Eier aus Modautal im Angebot.
Auf die regionalen Produkte weist dabei stets das Siegel âJakobis Nachbarnâ hin: Jeden Monat werden hier Produkte wechselnder regionaler Betriebe vorgestellt.
Marco Jakobi ist dabei immer auf der Suche nach weiteren landwirtschaftlichen Betrieben aus der Region, die Interesse an einer Kooperation mit seinen LÀden hÀtten.
âWir wĂŒrden uns freuen, wenn noch weitere Produzenten aus dem Kreis und der Umgebung auf uns zukĂ€men und ihre Produkte vorstellten. Wir bieten ihnen nicht nur eine Plattform, um ihre Waren zu vertreiben, sondern vor allem auch, um diese bekannter zu machen.â
Derzeit ist Marco Jakobi beispielsweise auf der Suche nach Lieferanten fĂŒr Fleisch. Ein solches Angebot aus der Region wĂŒrde beispielsweise noch fehlen.
Die beiden Inhaber sehen ihre EDEKA-MĂ€rkte dabei als eine Art groĂen Tante-Emma-Laden: Die Wege sind kurz, es herrscht eine groĂe Verbindlichkeit zwischen EinzelhĂ€ndler und Produzent und man kennt einander noch persönlich.
AuĂerdem könnten die Landwirte ihre Waren direkt in Bensheim und Lautertal anliefern. Auch das spare Treibhausgas-Emissionen ein, da die Produkte nicht in ein Zentrallager auĂerhalb der Region gebracht wĂŒrden, nur um dann wieder mit LKWs zurĂŒck in die LĂ€den im Kreis gefahren zu werden.
Daneben gibt es noch viele weitere Projekte, mit denen man sich fĂŒr mehr Nachhaltigkeit einsetzen kann. Im Bensheimer Markt gibt es seit Ende letzten Jahres auch eine Unverpackt-Abteilung.
Hier können die Kundinnen und Kunden unverpackte Lebensmittel in BioqualitĂ€t einkaufen, die sie in selbst mitgebrachte BehĂ€lter oder in vor Ort erhĂ€ltlichen PapiertĂŒten abfĂŒllen können.
Der wichtigste Tipp dabei: âKlein anfangen und zur Not vom Produkt nochmal nachfĂŒllenâ, so Ulrike Jakobi. âMan muss erst ein GefĂŒhl fĂŒr Mengen bekommen.
Da ist es besser, wenn man lieber nochmal zurĂŒck an den BehĂ€lter geht und sich schrittweise nachnimmt, bis man die gewĂŒnschte Menge erreicht hat.â
Denn: Zu viel abgefĂŒllte Ware kann nicht zurĂŒck in die BehĂ€lter getan werden, sodass diese dann im schlimmsten Fall im MĂŒll landet.
Auch im Lautertaler Markt gibt es seit Kurzem eine kleinere Unverpackt-Abteilung. AuĂerdem gibt es einen Teil der Waren vorabgefĂŒllt in nachhaltigen Verpackungen, wie SchraubglĂ€sern, die anschlieĂend wieder abgegeben werden können.
Derzeit arbeitet man in den MĂ€rkten von Jakobi auch an einem BehĂ€lter-Mehrwegsystem fĂŒr die unverpackten Produkte. Dabei kooperieren Die Ladenbetreiber mit dem Hersteller âFair Cupâ.
Erste Fair Cups sind bereits im Einsatz: zum Beispiel als Kaffeebecher im âLieblingsplatzâ â der hausinternen BĂ€ckerei â und als BehĂ€lter fĂŒr FrischkĂ€se und Ă€hnliches an den Frischetheken im Markt.
Kundinnen und Kunden können die Fair Cups nach ihrer Benutzung an einem eigenen Pfandautomaten wieder zurĂŒckgeben. Die benutzen BehĂ€lter werden dann vor Ort hygienisch gereinigt und kommen wieder zum Einsatz.
âBis zu 1.000 Mal können die Becher, die aus recyceltem Material bestehen, wiederverwendet werden. AuĂerdem können sie am Ende ihres Daseins zu 100 Prozent recycelt werdenâ, hob Ulrike Jakobi hervor.
âDas ist ein wirklich tolles und innovatives System, das mit Sicherheit auch fĂŒr viele andere Unternehmen interessant istâ, lobte Christian Engelhardt die Idee.