Kreis fördert multimediales Lernen
Landrat Christian Engelhardt treibt WLAN-Installation an Bergsträßer Schulen voranKREIS BERGSTRASSE. - Online-Recherche statt Bibliotheksbesuch. Laptop und Computer statt Handschriftlichem oder Schreibmaschine. Duden.de statt Duden. Das Lernen hat sich grundlegend verändert: „Heutige Schülerinnen und Schüler sind so genannte `digital natives`“, fasst der Bergsträßer Landrat Christian Engelhardt zusammen.
„Sie sind in einer digitalen Welt aufgewachsen und lernen multimedial.“ Diese Entwicklung müsse sich auch an den Schulen widerspiegeln. Erklärtes Ziel des Landrats ist es daher, alle Bildungseinrichtungen des Kreises Schritt für Schritt sowohl mit Glasfaser-Anschluss als auch mit WLAN auszustatten.
Aktuell seien bereits elf Schulen mit einem Highspeed-Glasfaserhausanschluss versorgt. An weiteren vier Schulen steht die Umsetzung kurz bevor.
An den übrigen Einrichtungen würden im Moment vorbereitend die jeweiligen technischen Ausstattungen sowie die vorhandenen Datenleitungen und nötigen Voraussetzungen für ein WLAN-Angebot geprüft.
Insgesamt hat der Kreis bisher 16 Mio. Euro in die Digitalisierung seiner Schulen investiert. Davon flossen fünf Millionen Euro in den Ausbau der Netzwerkstrukturen und elf Millionen Euro in die digitale Ausstattung. Für den Bereich Schul-IT stehen insgesamt kommunale Mittel in Höhe von 3,9 Millionen Euro jährlich zur Verfügung – etwa für Leasing, Lizenzen, Reparaturen oder für Anschaffungen.
Zusätzlich kann der Kreis auf 105.000 Euro aus dem Landesprogramm Schule@Zukunft zurückgreifen. Und auch der Bund hat Fördergelder für den IT-Bereich an Ausbildungseinrichtungen in Aussicht gestellt.
„Eine der wichtigsten Investitionen des Kreises – aber auch von Bund und Ländern – ist und bleibt die Investition in Bildung“, so Engelhardt. „Nur eine multimediale, zeitgemäße Ausbildung bereitet unsere Schülerinnen und Schüler optimal auf die heutige und zukünftige Arbeitswelt vor und macht Deutschland langfristig zukunftsfähig“, betont der 45-Jährige. Der Kreis Bergstraße sei in Sachen Digitalisierung Vorreiter und wolle diesen Anspruch auch als Schulträger gerecht werden.
Mit dem bereits Erreichten befinde sich der Kreis Bergstraße schon auf einem sehr guten Weg, urteilt Christian Engelhardt. Ende 2018 werden bereits mehr als 20 Prozent der 74 Schulen im Kreis über einen High-Speed-Glasfaser-Internetanschluss verfügen.
Der Landrat wird den Kreisgremien den Vorschlag unterbreiten, die notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen, um in den kommenden zwei Jahren alle Schulen ans Glasfasernetz anzuschließen. Zum Vergleich: Deutschlandweit liegt dieser Wert bei weniger als 10 Prozent, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage (Drucksache 19/2372) vom 29.05.2018 hervorgeht.
Der Bund hat deshalb bereits im Sommer 2017 die Offensive „Digitales Klassenzimmer“ gestartet, um den Breitbandausbau an den Schulen zu verbessern.
Für Christian Engelhardt ist die komfortable Situation im Kreis aber kein Grund, das Tempo beim Ausbau zu reduzieren: „Es geht uns bei der Digitalisierung der Schulen nicht allein um den Breitbandausbau.“
Auch wenn dies eine notwendige Voraussetzung für digitale Lehr- und Lernangebote sei. Die Digitalisierung in den Schulen umfasse weitaus mehr als Highspeed-Internetanschlüsse. Ein Beispiel: „Alle rund 30.000 Schülerinnen und Schüler erhalten vom Kreis eine Microsoft-Office 365 Education Lizenz, die auch die Nutzung zu Hause umfasst.
Denn alle Schülerinnen und Schüler sollen – auch unabhängig von ihrer sozialen Herkunft – einen Zugang zu diesen elementaren Programmen erhalten“, betont der Bergsträßer Landrat. „Digitale Bildung endet nicht am Schultor. Der Zugang zu digitalem Wissen sollte möglichst flächendeckend verfügbar sein.“
Dies wird auch durch die Einrichtung von WLAN-Hotspots im Kreisgebiet unterstützt, die mittlerweile weit vorangeschritten ist: Es gibt bereits mehr als 50 Hotspots an der Bergstraße. Alle Standorte finden sich unter www.kreis-bergstrasse.de/wlan.
Nicht zuletzt spielt das Thema Digitalisierung auch bei der Schulsanierung eine wichtige Rolle. „Digitale Lehr- und Lernformate verändern grundlegend die Pädagogik, was wiederum Auswirkungen auf die Anforderungen an die Räumlichkeiten mit sich bringt“, erklärt Engelhardt.
„Wir wollen Räume zur Verfügung stellen, die moderne Pädagogik ermöglichen und unterstützen – und die nicht nur gegen Regen schützen.“