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LESERBRIEF: Solche Veranstaltungen helfen uns nicht weiter!

Die „Informations-Veranstaltung“ der GRÜNEN aus Bensheim und Heppenheim am möglichen Windkraft-Standort Kesselberg/Heiligenberg an der Gemarkungsgrenze Bensheim-Heppenheim war eine gut vorbereitete Propagandaveranstaltung.

Nachdem der Vorsitzende der Energiegenossenschaft Starkenburg e.V. seine Windparks als Investitionen mit schwarzen und sogar tief schwarzen Zahlen prÀsentiert hatte, war man geneigt, schon mal den Einwand zu bringen, dass dies nur durch staatliche Subventionen möglich ist, die wir alle zahlen.

Es wurde jedoch gebeten, EinwĂ€nde und Fragen fĂŒr die Schlussrunde zurĂŒckzustellen. Ein Zuhörer verschwand dann mit den Worten: „Diesen Quatsch höre ich mir nicht lĂ€nger an.“

In der spĂ€teren Fragerunde wurde das Problem angesprochen, was denn mit dem unzuverlĂ€ssigen Windstrom passieren wĂŒrde, wenn zu viel davon produziert wird. Als Antworten kamen:

Erstens vertraue man auf die Ingenieure, dass sie Speicher entwickeln wĂŒrden, zweitens, es werde kaum ĂŒberschĂŒssigen Strom in einer so dicht besiedelten Region wie in Bensheim/Heppenheim mit hochfrequenten Abnehmern wie z.B. der Firma Langnese geben.

Drittens hĂ€tten Atomkraftwerke jahrelang auch viel mehr Strom produziert, und das sei auch nie ein Problem gewesen. Viertens habe man eine Minderversorgung auch nicht zu befĂŒrchten, weil die Gaskraftwerke einspringen wĂŒrden.

Dann empörte sich ein Zuhörer hörbar, dass man sich hier mitten in einem FFH-Gebiet-Schutzgebiet befinde – genau wie am Standort >Greiner Eck< wo ebenfalls ein Windpark gegen den heftigen Widerstand der NaturschĂŒtzer gebaut wurde.

JĂŒrgen Simon, der das Projekt mitbegleitete, wollte antworten, wurde vom Vorredner jedoch noch einmal unterbrochen. Daraufhin flippte eine Aktivistin derart aus, dass sich ihre Stimme ĂŒberschlug bei den Worten: „Jetzt lassen Sie ihn ausreden, Sie durften auch ausreden!“

Der arme Mann zog wie ein geprĂŒgelter Hund von dannen, und alle waren sich einig, dass das wohl ein „Depp“ gewesen sei. Über das völlig unangebrachte wilde Geschrei der „Dame“ wunderte sich hingegen niemand.

Von dieser Stimmung aufgepeitscht kamen dann noch einige Zurufe von verschiedener Seite: Der Atomstrom sei der teuerste, Wind der effektivste und preisgĂŒnstigste und je mehr Windparks installiert werden, umso gĂŒnstiger wĂŒrde der Strompreis. Basta.

EinwĂ€nde bezĂŒglich Subventionen fĂŒr die Windenergie wurden ignoriert und gingen letztenendes im allgemeinen Tumult und einem urplötzlich einsetzenden Radverkehr unter.

Der Moderator schloss die Diskussion mit den Worten, dass hier zwei politisch unterschiedliche Meinungen im Raum stĂŒnden und das jetzt in diesem Rahmen hier nur so stehen bleiben könne.

UnabhÀngig davon, ob man nun Fan von Windkraft ist oder nicht, muss man sich doch mit den komplexen Fakten auseinandersetzen. Und die wurden meiner Meinung nach bei dieser Veranstaltung von nahezu allen Veranstaltungs-Protagonisten ignoriert.

Dabei wÀre es so einfach: wir haben unter anderem einen in Bensheim ansÀssigen Experten, der sich schon viele Jahre mit der Problematik des strukturellen Problems von Windkraft-Ausbau beschÀftigt.

Man kann sich folglich sehr wohl und sehr gut ĂŒber die Thematik informieren. Auf seiner Homepage beleuchtet Eberhard Wagner die vielfĂ€ltigen ZusammenhĂ€nge hinter dem vorgeblich so einfachen Konzept:

Soviel kostenlosen Wind wie möglich einfangen und verteilen. Dann wird es fĂŒr alle gut: Es ist mitnichten so! Warum ignoriert man - vor allem bei den politisch Verantwortlichen - diese substanziellen Informationen? Jedenfalls helfen uns Veranstaltungen wie eine solche Muppetshow am Kesselberg nicht weiter!

Marion Machalowski
64625 Bensheim