Aktionsprogramm âAufholen nach Corona fĂŒr Kinder und Jugendlicheâ
BERGSTRASSE / HEPPENHEIM. - Die Coronaviruspandemie hat den Lebensalltag fĂŒr Kinder und Jugendliche in den letzten Jahren stark eingeschrĂ€nkt. Deshalb sollen sie aktiv dabei unterstĂŒtzt werden, coronabedingte VersĂ€umtes auf- und nachzuholen.
Dies betrifft nicht nur den schulischen Bereich, sondern auch das soziale Leben. Die Bundesregierung hat fĂŒr die Jahre bis 2023 insgesamt Mittel in Höhe von zwei Milliarden Euro fĂŒr ein Aktionsprogramm âAufholen nach Corona fĂŒr Kinder und Jugendlicheâ zur VerfĂŒgung gestellt.
Das Bundesministerium fĂŒr Bildung und Forschung unterstĂŒtzt SchĂŒlerinnen und SchĂŒler mit einer Milliarde Euro dabei, LernrĂŒckstĂ€nde mit zusĂ€tzlichen Förderangeboten aufzuholen.
Vom Bundesministerium fĂŒr Familie, Senioren, Frauen und Jugend wird eine Milliarde Euro fĂŒr Angebote zur VerfĂŒgung gestellt, die schnell bei Kindern, Jugendlichen und Familien ankommen sollen.
Diese sollen insbesondere im Bereich der frĂŒhkindlichen Bildung, zusĂ€tzlicher Sport-, Freizeit- und FerienaktivitĂ€ten sowie fĂŒr die UnterstĂŒtzung im Alltag Verwendung finden.
âIch freue mich sehr ĂŒber die UnterstĂŒtzung. Es ist toll und auch wichtig, dass es mit dem Aktionsprogramm âAufholen nach Corona' schnell und unbĂŒrokratische möglich ist, auch im Kreis BergstraĂe Hilfe zur VerfĂŒgung zu stellen und so möglichen Auswirkungen der Pandemie fĂŒr Kinder- und Jugendliche entgegenwirken zu könnenâ, so die fĂŒr das Jugendamt zustĂ€ndige Dezernentin Diana Stolz.
Kai Kuhnert, Leiter des Kreisjugendamtes, erlĂ€utert: âIm Kreis BergstraĂe stehen im Rahmen des Aktionsprogrammes, im Förderzeitraum bis August 2023, insgesamt 473.940,68 Euro zur UnterstĂŒtzung und Förderung von Kindern und Jugendlichen zur VerfĂŒgung.
Diese sollen durch MaĂnahmen der Jugendsozialarbeit sowie zur StĂ€rkung von Kinder- und Jugendfreizeiten, auĂerschulischer Jugendarbeit und Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe verwendet werden.â
Um möglichst viele Kinder und Jugendliche im Kreis zu erreichen und die vorhandenen Mittel bedarfsgerecht zu verteilen, wurde ein Fachausschuss des Jugendhilfeausschusses gebildet.
Seine Aufgabe war es, Kriterien zur Vergabe der Mittel zu erarbeiten und die Bedarfe im Landkreis zu eruieren. Tobias Lauer, Jugendhilfeausschussvorsitzender im Kreis BergstraĂe und Mitglied im Fachausschuss, erlĂ€utert das Auswahlverfahren: âStatt nur innerhalb der Verwaltung zu entscheiden, wurde ein Fachgremium des Jugendhilfeausschusses am Verfahren und der Auswahl beteiligt.
PĂ€dagogische Praktikerinnen und Praktiker aus der Jugendhilfe, Vereinen und VerbĂ€nden sowie der KreisschĂŒlerrat konnten so ihren jeweiligen Expertenblick einbringen.
Dieser Weg des Beteiligungsverfahrens erfordert Vertrauen der Verwaltung. DafĂŒr möchte ich mich im Namen des Jugendhilfeausschusses bei der Ersten Kreisbeigeordneten Diana Stolz und dem Jugendamtsleiter Kai Kuhnert herzlich bedanken.â
Der Fachausschuss hat zunĂ€chst die TrĂ€ger der freien Jugendhilfe, in der Jugendarbeit tĂ€tige Vereine, VerbĂ€nde und Jugendgruppen, sowie die StĂ€dte und Gemeinden dazu eingeladen, Projektideen fĂŒr das Aktionsprogramm einzureichen.
Die Resonanz hat hier alle Erwartungen ĂŒbertroffen. Insgesamt wurden etwa 60 Projektideen mit einem Gesamtvolumen von insgesamt 605.000 Euro eingereicht, sodass leider nicht alle AntrĂ€ge berĂŒcksichtigt werden können.
Voraussetzung fĂŒr die Förderung eines Projektes waren folgende Kriterien: Neue Projekte oder Aktionen, die nicht bereits regelhaft stattfinden (das heiĂt: kein regelmĂ€Ăiges Programm, das bereits lĂ€uft; keine jĂ€hrlichen Freizeiten oder Ferienspiele etc.).
Die Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche (das heiĂt keine Multiplikatoren-Schulungen) und es muss ein inhaltlicher Bezug zu âAufholen nach Corona" bestehen. Auf Grundlage dieser Kriterien wurde im Fachausschuss eine Auswahl getroffen und eine abschlieĂende Beschlussempfehlung an den Kreisausschuss gegeben.
Dieser beinhaltete die PrĂŒfung und Bitte ĂŒber alle AntrĂ€ge zu Projekten, die bis September 2022 starten sollen, abschlieĂend zu entscheiden. Diana Stolz begrĂŒĂte die Vielzahl an Angeboten: âIch freue mich sehr ĂŒber die vielfĂ€ltigen Ideen und AntrĂ€ge.
Kinder und Jugendliche brauchen jetzt wieder RĂ€ume, in denen sie sich begegnen und austauschen können, aber auch Erholungs- und Bildungsangebote, um wieder Kraft zu tanken.â
Kai Kuhnert schieĂt sich ihr an: âAuch wenn nicht alle AntrĂ€ge berĂŒcksichtigt werden konnten, haben alle Antragstellenden pĂ€dagogisch fundierte und kreative Angebote entwickelt.â
Stolz, Lauer und Kuhnert stimmen darin ĂŒberein, dass Kinder und Jugendliche diejenigen sind, die in der Pandemie mit am stĂ€rksten betroffen waren und sind. Sie brauchen nun wieder positive Erlebnisse und Begegnungen sowie Zeit und Raum, um VersĂ€umtes aufzuholen.
Der Kreisausschuss ist in seiner Sitzung am 07.03.2022 den Empfehlungen des Fachausschusses gefolgt, so dass die ersten Förderbescheide jetzt erteilt werden und die Projekte starten können.
Hierzu gehören unterschiedliche Angebote wie zum Beispiel Schwimmkurse, AusflĂŒge, Sportangebote, Theaterprojekte, aber auch Ausbildungs- und Bewerbungstreffs sowie ein Beratungsbus fĂŒr die mobile Jugendberufshilfe.
Der Dank geht an alle Kommunen, TrĂ€ger, Vereine und VerbĂ€nde, die sich am Aktionsprogramm beteiligt haben und sich fĂŒr die Kinder und Jugendlichen engagieren.