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LESERBRIEF: Marktplatz – Wert oder Unwert der Stadtverordneten?

Die Diskussionen über die Gestaltung des Bensheimer Marktplatzes nehmen kein Ende. Denn immer noch scheinen politische und bauwütige Befürworter (die Honorare sind ja auch nicht zu verachten) einer Bebauung, eine Meinungs-Mehrheit zu haben.

Da die Stadt (MEGB?) kein Geld hat, und es dürfte auch der überwiegende Bürgerwille sein, zumindest vorerst keine ein- oder mehrgeschossige Bebauung ins Auge zu fassen. Warten wir doch mal 10 Jahre.

In Heppenheim ist der Kirchenvorplatz für Kultur /Theater bestens geeignet. Ein gutes Beispiel in einer Stadt, auch mit geringerer Steuerbelastung. Was ist mit den Versprechen des Ex-Bürgermeisters Rolf Richter und anderer Großkopferter, eine Erhöhung der Grundsteuer B wird es nicht geben. Alles nur heiße Luft!

Es gibt weitere Fakten, an die zu erinnern ist. Es darf doch nicht wahr sein, dass MEGB-Richter, Ex-Bürgermeister Richter und das Denkmalamt bestimmen, was, wie und wo auf dem Marktplatz gebaut werden muss.

Wo bleibt dabei die Mitwirkung der Stadtverordneten? Diese Frage wurde bei einer der denkwürdigen Versammlungen des Bürgernetzwerkes vom Leserbriefschreiber gestellt. Verstanden hatte diese Frage wohl keiner.

Ein Höhepunkt der Verworrenheit hätte durchaus entstehen können, wenn MEGB-Richter die Stadt verklagt hätte, mit der Begründung: Die MEGB werde durch die Einstellung des „Bauvorhabens“ an der Durchführung des Bauauftrages gehindert (Geschäftsschädigung). Das war dann doch wohl etwas zu heiß für die beiden Brüder.

Auf die unrühmliche Rolle des Denkmalamtes ist hinzuweisen: Gestattung des Abrisses des „Haus am Markt“ . Mit Investverlust von mindestens 2 bis 3 Mio. Euro. Verlorenes Planungsgeld und Desaster mit der Rückabwicklung des geplanten Neubaues für ein Café für ein fremdes Unternehmen.

Gott sei gedankt, dass die Sparkasse jetzt wohl doch am alten Standort verbleiben wird. Denkmalschutz für das alte Gebäude im Falle des geplanten Abrisses? Fehlanzeige. Was abgerissen werden kann, ist das „ansehnliche“ Gebäude der ehemaligen Baufirma Mohr und Fasser auf dem Gelände der Sparkasse.

Die Sparkasse könnte einige Millionen sparen. Das zum Wohle der Kunden. Wir würden gerne mal wieder Zinsen sehen bzw. hätten gerne niedrigere Gebühren.

Der Schutz der Euler-Mauer ist ebenso eine fragwürdige Entscheidung des Denkmalamtes. Diese Entscheidung wird sicherlich das Stadtsäckel direkt oder indirekt belastet haben.

Was soll denn aktuell noch gebaut werden? Stichwort: Interessen der Planer – siehe oben. Der Zugang zur Lauter von einem intakten Spielplatz aus, ist an Leichtsinnigkeit nicht mehr zu überbieten. Bei jedem Regen müsste der Bauhof schnell ausrücken, um Absperrungen zu errichten.

Die Eltern scheinen sich über die Gefahren von Gewässern nicht im Klaren zu sein. Wenn man das Vorhaben weiterbetreiben will (Invest mindestens 500.000 Euro) , müssten zuerst die großen Abflussöffnungen am Rinnentor vergittert werden. Frau Bgm. Klein sollte sich bewusst sein, dass sie im Falle eines Personenschadens (Tote) sicher vor Gericht stehen wird. Auf derartige Fälle ist hinzuweisen.

Immer wieder wird das Bürger-Netzwerk als Zeuge für die Belebung der Innenstadt genannt. Die Veranstaltungen waren deutlich geprägt von den Interessen der Stadt. Die Abstimmungen waren ein Witz. Viele Stadtverordnete der damaligen Koalition hatten fröhlich mit abgestimmt.

Sie hatten also als Verursacher der Misere in eigener Sache gewirkt. Zur Erinnerung: Eine Bürgerin hatte gefordert, dass die Stadtverordneten nicht mit abstimmen sollten. Sie wurde von einem Stadtverordneten regelrecht niedergemacht, der sich seine „demokratischen“ Rechte nicht nehmen lassen wolle.

Wer war/ist denn das Bürgernetzwerk? Sind es die zwölf Personen, die gelistet sind? Ich jedenfalls, als mehrfacher Teilnehmer an den Sitzungen, bin in der Zwischenzeit nicht aufgefordert worden, irgendwie mitzumachen.

Auffällig ist auch die derzeitige Rolle der ehemaligen Klein-Koalitionäre. Keiner hat heute Schuld an diesen Stadtproblemen. Das ist eben Demokratie.

Apell an die Stadt und die Stadtverordneten: Macht mal eine Pause. Lasst 10 Jahre vergehen, dann gucken wir mal – insbesondere in die Kasse.

Eberhard Wagner
64625 Bensheim