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Kleines Organ im Hals mit großer Wirkung im gesamten Körper

SCHILDDRÜSENLEIDEN, beim jüngsten Patientenforum der Chirurgie am Kreiskrankenhaus Bergstraße sprachen die beiden Krankenhausärzte Chefarzt Dr. Lutz Schneider (Mitte) und Oberarzt Dr. Michael Diringer (links) sowie der niedergelassene Mediziner Dr. med. Dr. med. habil. Jürgen Merke (rechts) über das Thema. Das nächste Forum ist am Montag, 9. März. Dann geht es um die Frage „Sodbrennen – Wie kann die Chirurgie helfen?“. Beginn ist um 18 Uhr im Casino des Kreiskrankenhauses in Heppenheim, Viernheimer Straße 2. Foto: Thomas J. Zelinger / Kreiskrankenhaus Bergstraße

Medizin vor Ort: Schilddrüsenmedizin – Patientenforum am Kreiskrankenhaus Bergstraße mit großem Zuspruch // Klinikärzte und niedergelassener Arzt sprechen über Symptome und Therapien + + + Nächste Veranstaltung in der Reihe am Montag, 9. März, zum Thema Sodbrennen

KREIS BERGSTRASSE | März 2020 | Hyperagil oder, das andere Extrem, völlig lethargisch, immer wieder werden Ärzte von Betroffenen mit der Frage nach dem Woher und Warum ihrer Befindlichkeit konfrontiert.

Die Ursachen können sehr unterschiedlich sein. Selten aber geht, es sei denn ein ausgewiesener Experte wird gleich zuvorderst mit der Frage konfrontiert, der erste Gedanke an eine Fehlfunktion der Schilddrüse.

Doch das kleine Organ ist ein wichtiger Motor des Menschen, und als solcher ist es auch für das Wohlbefinden, körperlich wie seelisch, entscheidend. Beim jüngsten Patientenforum der Chirurgie am Kreiskrankenhaus Bergstraße nahmen sich Experten der Thematik an.

Die gutbesuchte Veranstaltung stand für umfassende Information und war zugleich Ausdruck des engen Schulterschlusses von niedergelassenen Ärzten und dem zum Heidelberger Universitätsklinikum gehörenden Kreiskrankenhaus in Heppenheim bei der Behandlung von Schilddrüsenpatienten.

Eingeladen hatte der Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Kreiskrankenhaus, Professor Dr. med. Lutz Schneider, selbst Schilddrüsenspezialist.

Ihm zur Seite standen als Referenten Dr. med. Dr. med. habil. Jürgen Merke, Internist mit eigener Praxis in Bensheim, wo er das Schilddrüsenzentrum Bergstraße aufgebaut hat, sowie Dr. med. Michael Diringer, Chirurg am Kreiskrankenhaus.

So klein die Schilddrüse ist, walnussgroß schmiegt sie sich schmetterlingsförmig nahe des Kehlkopfs an die Luftröhre, so groß ist ihre Bedeutung für den Menschen. Das Organ ist Jodspeicher und Hormonspender.

In fast allen Zellen ist es am Stoffwechsel beteiligt. Schilddrüsenerkrankungen, Über- und Unterfunktionen, sind weitverbreitet, von einer Volkskrankheit ist die Rede.

Statistiken besagten, so Dr. Merke, dass in Deutschland jeder zweite Mensch über 45 Jahren ein Schilddrüsenleiden hat. Wobei Erkrankungen der Drüse nicht allein bei Erwachsenen diagnostiziert werden, auch Kinder und Jugendliche sind betroffen. Erkannt wird eine Erkrankung vorrangig durch Patientengespräche, ein Abtasten des Halses und Ultraschalluntersuchungen.

Die Folgen einer Fehlfunktion der Drüse können höchst unterschiedlich und weitgehend sein. Sie reichen von besagten extremen Gemütszuständen bis zu Beeinträchtigungen beim Kinderwunsch und lebensbedrohlichen Herzproblemen.

Auch können sich an der Schilddrüse gut- wie bösartige Tumore entwickeln. Einhergehen Schilddrüsenprobleme vielfach mit Bildungen von Knoten am Organ oder der Ausprägung eines Kropfs.

Die gemeinsame Botschaft von niedergelassenem Mediziner und Krankenhausärzten: Ist die Drüse als erkrankt befundet, lassen sich die Leiden in den meisten Fällen gut therapieren.

Vielfach ist eine konservative Behandlung möglich. Der Patient wird individuell auf eine Medikamentengabe eingestellt, sodass die Drüse in die Balance findet.

Notwendig ist die Medikamenteneinnahme gewöhnlich lebenslang. Wo Medikamente nicht helfen, wird eine Operation notwendig. Unumgänglich ist diese bei einer bösartigen Erkrankung.

Eingriffe an der Schilddrüse sind keine Seltenheit. Deutschlandweit werden jedes Jahr mehr als einhunderttausend Operationen vorgenommen. Aktuell, so Dr. Diringer, gehe die Zahl leicht zurück.

Der Grund: Konservative Behandlungsmöglichkeiten erleben eine weitere Verbesserung. Wird ein Eingriff vorgenommen, erfolgt dieser am Kreiskrankenhaus über einen vier bis fünf Zentimeter kleinen Schnitt am Hals des Patienten, Kocher-Kragenschnitt genannt.

Der in direkter Nachbarschaft zur Drüse verlaufende Stimmbandnerv wird dabei durchgängig mittels Neuromonitoring kontrolliert, um eine Schädigung auszuschließen. Die Behandlung von Schilddrüsenleiden gehört zu den Spezialitäten der Chirurgie am Bergsträßer Kreiskrankenhaus.

Es war ein großer wie interessanter Bogen, der beim Thema Schilddrüsentherapien im Rahmen des Patientenforums gezogen werden konnten. Die Veranstaltung stand in ihren Inhalten zugleich für eine enorme Entwicklung, die die moderne Medizin bis heute an dieser Stelle genommen hat.

Sodbrennen Thema beim Forum am 9. März

Mit der Reihe der Patientenforen informiert das Kreiskrankenhaus Bergstraße über Möglichkeiten der Medizin in unterschiedlichen Bereichen. Verbreitete Leiden sind dabei Themen.

Neben Vorträgen bieten die Vorabendveranstaltungen Besuchern Gelegenheit, mit Spezialisten ins Gespräch zu kommen.

Das nächste Forum ist am 9. März (Montag), Thema Sodbrennen und die Frage, wie die Chirurgie helfen kann, Beginn 18 Uhr im Casino des Kreiskrankenhauses in Heppenheim, Viernheimer Straße 2. Der Eintritt ist frei.

Die Veranstaltung richtet sich an Betroffene und andere an moderner Medizin Interessierte. Das Kreiskrankenhaus Bergstraße im Internet: www.kkh-bergstrasse.de