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Erste Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Arbeitsmarkt sichtbar

Arbeitslosenquote des Kreises aktuell bei 4,3 Prozent + + + Landrat Engelhardt zu Folgen der Corona-Krise und Hilfspaketen + + + Erfolgsmodell NWdigital

BERGSTRASSE / HEPPENHEIM. - Im Juni waren im Landkreis Bergstraße 6.376 Personen arbeitslos gemeldet, was einer Arbeitslosenquote von 4,3 Prozent entspricht. „Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosenquote im Kreis Bergstraße weiter gestiegen.

Dennoch liegt sie auch weiterhin deutlich unter dem hessischen Schnitt von derzeit 5,7 Prozent“, so Landrat Christian Engelhardt. „Die Coronavirus-Pandemie und vor allem der damit verbundene Shut-Down und die Unterbrechung von Lieferketten hatten den Arbeitsmarkt auch bei uns unter Druck gesetzt.

Daher hatte ich während der vergangenen Monate in intensivem Kontakt mit Vertretern der hiesigen Wirtschaft, der Banken und der Wirtschaftsverbände.

Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung habe ich entsprechend der Bedürfnisse hier vor Ort an unterstützenden Maßnahmen sowie über meine Netzwerkarbeit aktiv an der Ausgestaltung der Rahmenbedingungen für die hessische Wirtschaft mitgewirkt“, so der Landrat.

Auch die sehr erfolgreich laufende Internetseite www.lieferservice-kreis-bergstrasse.de sei in diesem Zusammenhang entstanden.

„Verschiedene Branchen, insbesondere die Kultur- und Gastro-Branche, werden längerfristig unter den Auswirkungen der aktuellen Pandemie leiden“, betont Engelhardt. Daher habe der Kreis gerade für diese Bereiche eigene Förderinstrumente aufgelegt.

„Unser Ziel muss es sein, dass die Unternehmen im Kreis so gut wie möglich durch die Krise kommen. Neben den Arbeitsplätzen muss auch die kulturelle und gastronomische Vielfalt hier erhalten bleibt“, so der Verwaltungschef.

„Daher habe ich angeregt, dass der Kreisausschuss insgesamt bis zu 200.000 Euro bewilligt, um Gastronomen und Kulturschaffende im Kreis finanziell beziehungsweise über die Zurverfügungstellung von Hygiene-Paketen zu unterstützen.“

„Im Juni ist die Arbeitslosenquote im Bereich des SBG II bei 2,1 Prozent stabil geblieben. Wir müssen aber davon ausgehen, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Folge der Coronavirus-Epidemie und der daraus resultierenden wirtschaftlichen Schieflagen auch im Kreis Bergstraße mittel- bis langfristig deutlich ansteigen wird“, betont die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz, die für das kommunale Jobcenter zuständig ist.

Die Mitarbeitenden des Eigenbetriebs Neue Wege, der im Kreis Bergstraße für den Bereich SGB II zuständig sei, arbeiten bereits daran, weitere zielgerichtete, innovative Maßnahmen zum Abbau von Arbeitslosigkeit anzugehen.

Gerade durch seine erfolgreiche Digitalisierung sei der Eigenbetrieb dafür gut aufgestellt. Zudem werde ständig daran gearbeitet, innovative neue Wege zur Kundenfreundlichkeit zu beschreiten.

„Den Kunden unseres kommunalen Jobcenters „Neue Wege“ des Kreises Bergstraße steht beispielsweise eine so genannte Web-App im Internet mit Dokumentenportal zur Verfügung.

Damit können die Kunden aller vier Jobcenter des Kreises unter anderem eingescannte Dokumente direkt via Internet an ihre Sachbearbeiter senden. Das ist für die Kunden nicht nur bequemer und schneller als ein Besuch beim Amt.

Es spart auch Wartezeiten im Servicebereich, Porto und reduziert die Bearbeitungszeiten.“ Im persönlichen Dokumentenportal seien unter anderem die selbst verschickten Unterlagen und auch die bereits erhaltenen Behörden-Bescheide zu finden.

Das Projekt, das unter dem Namen „NWdigital“ läuft, wurde durch das Land Hessen gefördert. „Wir bringen unsere Jobcenter damit näher zu den Menschen und ersparen ihnen unnötige Wege und Umstände. In Hinblick auf die Corona-Epidemie trägt NWdigital zudem dazu bei, Infektionsgefahren einzudämmen.“

Das Projekt werde sehr gut angenommen: „Aktuell benutzen bereits rund 2.000 Kunden NWdigital und es werden schon über 10.000 Dokumente über das System verwaltet“, so Stolz.

Im nächsten Monat werde hier zusätzlich eine Online-Termin-Vergabe freigeschaltet und voraussichtlich ab August sei eine Beantragung von SGB II-Geldern via NWdigital möglich.