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Kreis macht sich für Prävention und Gesundheitsförderung stark

Stellvertretend für die vielen Aktionen des Fachbereiches Prävention des Kreises Bergstraße rund um die Themen Organspende, Suchtprävention, Ernährung, Bewegung, Medienkompetenz, Reanimation, Sozialkompetenz, Stressbewältigung, Essstörungen oder, wie im Bild zu sehen, Erste-Hilfe-Maßnahmen stehen die YOLO-DAYS, die es seit 2015 im Kreis Bergstraße gibt. Das Foto entstand beim YOLO-DAY in der EKS Bürstadt im Januar 2023. Foto: Pressedienst Bergstraße

Am Sonntag, 19. März, ist Tag des Gesundheitsamtes

BERGSTRSASSE / HEPPENHEIM. - Das Robert Koch-Institut (RKI) hat im Jahr 2019 zum ersten Mal den 19. März zum Tag des Gesundheitsamtes ausgerufen. Denn: Am 19. März 1745 wurde Johann Peter Frank geboren.

Er ist der Begründer der Sozialmedizin in Deutschland. Mit dem Tag des Gesundheitsamtes möchte das RKI auf die Bedeutung des öffentlichen Gesundheitsdienstes aufmerksam machen.

Die kommunalen Gesundheitsbehörden sollen gewürdigt werden, weil sie nicht zuletzt weltweit eine wichtige Rolle für die Gesundheit der Bevölkerung spielen und ihre Aufgaben oftmals zu wenig bekannt sind.

„Prävention und Gesundheitsförderung“ ist in diesem Jahr das Motto des Tages des Gesundheitsamtes. Gesundheitsförderung zielt darauf ab, personale, soziale und materielle Ressourcen für die Gesunderhaltung zu stärken.

Menschen sollen befähigt werden, durch selbstbestimmtes Handeln ihre Chancen gesund zu sein und zu bleiben zu erhöhen. Prävention hingegen bedeutet, die Krankheitslast in der Bevölkerung durch gezielte Maßnahmen zu verringern.

Dabei umfasst Prävention alle Aktivitäten, die mit dem Ziel durchgeführt werden, Erkrankungen zu vermeiden, zu verzögern oder weniger wahrscheinlich zu machen.

Stellvertretend für die vielen Aktionen des Fachbereiches Prävention des Kreises Bergstraße rund um die Themen Organspende, Suchtprävention, Ernährung, Bewegung, Medienkompetenz, Reanimation, Sozialkompetenz, Stressbewältigung, Essstörungen oder sexuell übertragbare Krankheiten, soll an dieser Stelle der YOLO-DAY erwähnt werden, den es seit 2015 im Kreis Bergstraße gibt und an dem inzwischen nahezu 20 Schulen regelmäßig teilnehmen.

Bei den YOLO-DAYS handelt es sich um einen Präventionstag für die gesamte Schule, bei dem für die Schülerinnen und Schüler Gesundheit auf dem Stundenplan steht – mit altersgemäßen und zielgruppenorientierten Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Primärprävention. Der Aktionstag wird jeweils durch zahlreiche Kooperationspartner des Kreises unterstützt.

Der Öffentliche Gesundheitsdienst trägt als eine der Säulen unseres Gesundheitswesens dazu bei, Public Health (Öffentliche Gesundheitspflege) in die Praxis umzusetzen und nimmt ein breites Aufgabenspektrum mit dem Ziel des Erhalts und der Verbesserung der Bevölkerungsgesundheit wahr, darunter auch Aufgaben der Gesundheitsförderung.

„Unser Gesundheitsamt zeichnet sich durch sein gesundheitsbezogenes Kompetenzprofil, Multiprofessionalität und Interdisziplinarität der Beschäftigten, öffentliche Präsenz und Nähe zu den Menschen vor Ort aus.

Es ist in die Strukturen vor Ort eingebunden und pflegt vielfache Arbeitsbeziehungen zu anderen kommunalen Behörden wie etwa dem Schul-, Sozial- oder Jugendamt.

Außerdem verfügt es über Zugangsmöglichkeiten zu den verschiedenen, auch vulnerablen, Zielgruppen und Lebenswelten vor Ort“, betont Diana Stolz, Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin des Kreises Bergstraße.

Im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) sind insbesondere auch bevölkerungsbezogene Aspekte mit präventivem Ansatz von Bedeutung. Damit hat er einen größeren Einfluss auf die Gesundheit der Menschen, als vielen bewusst ist. In Deutschland gibt es laut RKI rund 400 Gesundheitsämter.

Das Aufgabenspektrum ist breit gefächert und umfasst Beratungs- und Unterstützungsangebote, darüber hinaus Einschulungsuntersuchungen, Kontroll- und Überwachungsaufgaben im Bereich der Krankenhaus-, Umwelt- und Seuchenhygiene, Prävention und Mitwirkung an der Gesundheitsberichterstattung sowie die Beratung der Politik.

Auch die Gesundheit von Älteren, Aspekte der psychischen Gesundheit sowie die Gesundheitsversorgung sind wichtige Themen auf der kommunalen Ebene.

Durch die Coronakrise ist die Bedeutung des öffentlichen Gesundheitsdienstes noch einmal deutlich für jedermann sichtbar geworden: Die Gesundheitsämter sind ein unverzichtbarer Baustein öffentlicher Gesundheit.

In der heutigen Zeit muss der ÖGD auch verstärkt modernen zivilgesellschaftlichen Anforderungen gerecht werden und in seiner Arbeitsweise zugleich auch dem wissenschaftlichen Anspruch an das Gesundheitswesen Rechnung tragen.

Vor dem Hintergrund der sozialen Verteilung und sozialen Bedingungen von Gesundheit ist dabei das Streben nach gesundheitlicher Chancengleichheit ein alle Lebenswelten durchziehender Anspruch der Kreisverwaltung. Im Kreis Bergstraße gibt es bei den Lebensverhältnissen und damit auch bei der gesundheitlichen Lage regionale Unterschiede.

„Vor diesem Hintergrund ist uns die Erfassung des Gesundheitszustandes und des Gesundheitsverhaltens sowie die Gesundheitsberichterstattung wichtig. Denn nur dadurch werden wichtige Impulse für die Planung von Gesundheitsförderung und Prävention sowie die örtliche Gesundheitsversorgung gegeben“, so Stolz weiter.

Die Gesundheit der Bevölkerung zu erhalten, zu verbessern und vor neuen Gefahren zu schützen sei eine große Aufgabe, bei der viele Faktoren eine Rolle spielen: der soziale und demographische Wandel, der medizinische Fortschritt, die Globalisierung, neue Kommunikationsformen sowie das neue Präventionsgesetz als maßgebliche rechtliche Grundlage zur Gesundheitsförderung.

„Der Kreis Bergstrasse ist bestrebt, Bedingungen zu schaffen, unter denen Menschen gesund leben können. Hierbei spielt die Prävention eine wichtige Rolle, weil ein großer Teil der Erkrankungen chronisch-degenerativ verläuft und mit Lebensstilen und -verhältnissen verbunden ist.

Unsere Maßnahmen setzen bereits im Kindesalter an, weil hier die Weichen für die Gesundheit im Erwachsenenalter gestellt werden. Unser Gesundheitsamt ist ein wichtiger Partner im Gesundheitswesen und wird heute stärker und anders wahrgenommen als vor der Pandemie.

Denn es hat sich gezeigt, dass es neben dem ambulanten und stationären Versorgungssystem auch eine Versorgungsstruktur braucht, die die Bevölkerung im Blick hat, Maßnahmen koordiniert und Infektionsschutz betreibt“, so Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz abschließend.