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„Frohe Botschaft“ zum Bensheimer Neumarkt-Center

Investor Murat Karakaya (Mitte), Sohn Tolga Karakaya (links) und Berater Gerd-Friedrich Hauck stellten das Konzept fĂĽr das kĂĽnftige Bensheimer Neumarkt-Center vor. Foto: er

Investor Murat Karakaya „will wieder Leben in's Haus bringen“ und plant 60 bis 80 Mietwohnungen in der Größe zwischen 40 und 120 Quadratmetern sowie im Erdgeschoss auch Geschäfte und Gastro-Angebote

BENSHEIM. - Was lange währt, wird endlich gut. Auf diesen Nenner konnten sich Bensheims Bürgermeisterin Christine Klein und Erste Stadträtin Nicole Rauber-Jung bei der Präsentation des neuen Eigentümers des maroden Neumarkt-Centers und dessen Vorstellungen zur Neugestaltung verständigen.

Gemeinsam mit dem Investor präsentierten sie dessen verheißungsvoll klingendes Projekt, das neben einem Geschäftstrakt im Erdgeschoss 60 bis 80 Mietwohnungen am Standort Neumarkt vorsieht. Nach städtischen Vorstellungen soll hier auch das derzeit noch auf unterschiedliche Standorte verteilte Familienzentrum eine dann vereinte neue Heimat finden.

„Der Schandfleck muss weg“

Dazu will der Darmstädter Murat Karakaya den kompletten westlichen Teil des Gebäudes abreißen, lediglich der östliche u.a. mit der städtischen Bibliothek belegte Bereich soll erhalten bleiben. Alleine die für die Neugestaltung erforderliche Bausumme benennt der Investor mit einem zweistelligen Millionenbetrag.

„Der Schandfleck muss weg“, sagte Murat Karakaya, der mit seinem Immobilien-Unternehmen „Black rock“ (Schwarzer Felsen) in Darmstadt jährlich um die 100 Wohnungen baut und sich der Region eng verbunden fühlt. Für die Sanierung des Darmstädter Ostbahnhofs erhielt er gar den 2. Preis der Landesdenkmalpflege.

Investor „liebt die Bensheimer Altstadt“

Als gebürtiger Darmstädter kenne er die Region sehr gut und „liebe die Bensheimer Altstadt“, sagte Karakaya. Er sei ursprünglich vom Vorbesitzer der Immobilie im vergangenen Jahr mit Neugestaltungsplänen beauftragt gewesen.

Weil es schwer sei, „wenn man von anderen abhängig ist“ solche Planungen durchzuführen, habe er die Immobilie gekauft und wolle sie „in Abstimmung mit der Stadt nunmehr nach seinen Vorstellungen entwickeln“.

Dies soll „möglichst schnell, bestenfalls schon im nächsten halben Jahr beginnen“. Spätestens 2024 aber sollen die ersten Mieter im neuen Neumarktgebäude einziehen. Allzu ambitionierten Zeitplänen des Investors entgegnete Christine Klein jedoch mit dem Hinweis: „Genauigkeit geht vor Schnelligkeit.“

Mietwohnungen zwischen 40 und 120 Quadratmetern

Geplant sind Mietwohnungen in der Größe zwischen 40 und 120 Quadratmetern. In dem mehrstöckigen Wohnhaus – die Geschosshöhe muss in einem noch zu erarbeitenden neuen Bebauungsplan fixiert und dann soll das Gebäude auf die bestehende Tiefgarage mit 330 Plätzen aufgesetzt werden.

Dazu müssten nach einer entsprechenden Statikprüfung gegebenenfalls noch Stabilisierungs-Verstärkungen vorgenommen werden. Die 330 PKW-Stellplätze will Karakaya bedarfsgerecht aufteilen in Mieter-Stellplätze und öffentlich zugängliche Parkflächen.

„Ich will wieder Leben in das Haus bringen“

Die rund 150 benachbarten weiteren in Erbpacht von der Stadttochter Marketing- und Entwicklungsgesellschaft Bensheim (MEGB) betriebenen Stellplätze konnte er mangels MEGB-Bereitschaft nicht erwerben.

Auch wenn es derzeit noch keine konkreten Planungen für das neue Gebäude gebe, steht für Murat Karakaya fest: „Ich will wieder Leben in das Haus bringen.“ Dazu könnten im Erdgeschoss auch Geschäfte und Gastro-Angebote entstehen.

„Wichtiger Bestandteil in zentraler Lage am Eingang zur Innenstadt“

So verkündete denn die Bürgermeisterin „die frohe Botschaft“ nach mehr als einem Jahrzehnt des Stillstands in diesem Bereich als einen „wichtigen Bestandteil in zentraler Lage am Eingang zur Bensheimer Innenstadt“.

Christine Klein freute sich, dass der neue Eigentümer schon „in sehr gutem Austausch mit der Stadtverwaltung“ sei und dies hoffentlich auch bleiben werde.

Als privater Eigentümer sei er natürlich frei in seinen Entscheidungen die eigenen Vorstellungen umzusetzen, wenn dies in enger Abstimmung mit der Stadt geschehe, diene dies dem Gemeinwohl umso mehr. Insofern sei dies „ein wichtiger Impuls für die Stadt und ich bin froh, dass sich hier etwas tut“, sagte sie.

„Nicht rumbasteln, sondern entwickeln und transparent aufzeigen“

Erste Stadträtin und Baudezernentin Nicole Rauber-Jung zeigte sich ebenfalls angetan von dem Engagement des Investors, „der den >Bensheimer Weg< mitgehen“ wolle. Man müsse „überlegen, wie das eingebettet wird“. Dabei gelte die Devise „nicht rumbasteln, sondern entwickeln und transparent aufzeigen“.

Dazu könnten sich auch die Bürger konstruktiv einbringen, um ein „auf breiter Akzeptanz basierendes großes, und spannendes Projekt“ von Beginn an zu begleiten.