Kiwanis-Hilfe aus Bensheim für Kinder in Grootfontein
Fritz Dorsheimer organisierte eine Geldspende, um die Corona-bedingte Not im Kinderhort >Vanona< im fernen Namibia zu lindernBENSHEIM. - Der Hilferuf kam aus dem fernen Namibia. Die Schwanheimerin Conny Reimann kontaktierte ihren guten Bekannten, den Bensheimer Goldschmied Fritz Dorsheimer mit einem dringenden Anliegen.
Conny, wie sie von ihren Freunden genannt wird, lebt seit 18 Jahren in Grootfonteine. Dort hat die frühere Kriminaloberkommissarin zusammen mit ihrem Mann seit 2002 eine Farm mit einem kleinen Gästebetrieb aus- und aufgebaut.
Schon bald kümmerte sich Conny auch um die Kinder ihrer Angestellten, die in nahe gelegenen Hütten wohnten. Die agile Bergsträßerin gewann rasch das Vertrauen der Einheimischen und übernahm nach kurzer Zeit die Betreuung der Kids in einem eigens gegründeten Kindergarten.
Heute werden in dem inzwischen gemauerten Gebäude der Kita >Vanona< täglich 34 Kinder in >Vanona< betreut und verpflegt. Gemeinsam mit der Kita-Leiterin Cecilia Kambinda „unternehmen wir normalerweise Ausflüge und gehen mindestens zweimal im Jahr zum Hungry Lion“, beschreibt Conny Reimann die Situation.
„Wir treiben Sport, wir suchen Ostereier, wir üben für das Krippenspiel, feiern Geburtstage, zu uns kommt der Nikolaus, wir verabschieden die künftigen Schulkinder auf deren Weg in den neuen Lebensabschnitt mit Schultüten und Schulranzen.“
Doch auch vor >Vanona< macht die Corona-Pandemie nicht halt. Seit Ende März ist alles anders. Touristen im Gästehaus von Conny bleiben aus, und damit ist die finanzielle Grundlage für den Betrieb weg.
„Dieses Jahr beschränkten sich unsere Aktivitäten auf fast nix, vom täglichen Frühstück und der wöchentlichen Verpflegungshilfe für die Familien mal abgesehen.
Von Freunden und Bekannten, die meine Leute hier schon seit Ewigkeiten begleiten, bekomme ich regelmäßige Spenden für Vanona. DANKE an dieser Stelle – auch für das mir entgegen gebrachte Vertrauen.
Zur Verfügung hab ich insgesamt 300 Euro im Monat. Weihnachten und zu Jahresanfang hab ich ein bisschen mehr was ich dann übers Jahr strecken kann.
Dank dieses Corona Virus habe ich dieses Geld seit Mitte März jeden Monat in Lebensmittel verwandelt, die an Bedürftige verteilt wurden.“
Jede Woche kauft sie 50 Sack Maismehl à 5 kg und für 150 bis 250 Euro Speiseöl, Zucker, Suppen, Nudeln, Reis, aber auch billige Plätzchen und ein paar Bonbons. Vom Markt holt sie Kohlköpfe, Möhren, Tomaten und Kartoffeln.
„Im März hatte ich mal angefangen, 10kg_Säcke Maismehl und ¾ Litter Flaschen Speiseöl zu vergeben. Mittlerweile tun es 5kg Säcke und 375ml Speiseöl, denn wer weiß, wie lange das alles noch andauern wird.
Ich danke allen, die gerade während der letzten Wochen, beigesprungen sind und uns den ein oder anderen Extra-Euro haben zukommen lassen.“
Angesichts dieser Situation lies sich Fritz Dorsheimer nicht lange bitten und wandte sich an seine KIWANIS-Freunde, deren Ehrenpräsident er ist. Auch dort kam die Hilfe sofort in Form einer 500 Euro-Spende für das Projekt, die Dorsheimer noch einmal um 300 Euro aufstockte.
Ein Dankschreiben von >Vanona<-Gründerin Conny Reimann mit Grüßen aus Grootfonteine folgte prompt: „Hallo meine Lieben, danke für das Geld. Es macht mir die Verpflegung der Leute für eine Zeit möglich.
Selbstverständlich bekommen auch die Kindergartenkinder aus >Vanona< je einen Sack Maismehl und Lebensmittel für die Familien.
Auf traditionelle Weise wird das Maismehl dann nach Hause getragen“, grüßt sie aus Namibia, verbunden mit dem Wunsch für beste Gesundheit in schwieriger Pandemie-Zeit.