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Gesundheit stärken als Ziel der Sommertour 2017

In der Rhein-Neckar-Apotheke in Viernheim gab der Inhaber Wolfgang Kempf (Mitte), Landrat Christian Engelhardt und der Ersten Kreisbeigeordneten Diana Stolz einen Einblick in sein Sortiment.

Der Hospizverein Viernheim e.V. stellte sich den beiden Entscheidungsträgern vor.

Die leitende Ärztin der Klinik “Schloß Falkenhof”, Dr.med. Ursula Hebrank führte Landrat Christian Engelhardt und die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz (von links nach rechts) über das Gelände der Einrichtung.

Landrat Christian Engelhardt und Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz auf Sommertour in Viernheim und Bensheim

KREIS BERGSTRASSE / BENSHEIM / VIERNHEIM. - „Gesundheit und Pflege ist ein Thema, das uns alle angeht. Im Landkreis Bergstraße haben sich viele Institutionen, Einrichtungen und Unternehmen der Erhaltung und Stärkung unserer Gesundheit gewidmet. Darum möchten wir diesem Bereich durch die diesjährige Sommertour verstärkte Aufmerksamkeit verleihen“, eröffnete Landrat Christian Engelhardt den zweiten Tag der insgesamt dreitägigen Sommerbereisung durch den Landkreis.

Die erste Station führte in die Rhein-Neckar-Apotheke nach Viernheim. Neben der „klassischen“ Versorgung mit Arzneimitteln bietet die Apotheke noch manches mehr: Beispielsweise eine umfassende Beratung und Betreuung von Diabetikern, ein „Gesundheits-Check-up“ für die Überwachung von Blutdruck und Blutzucker und regelmäßig wiederkehrende Venen- und Knochendichtemessungen.

Darüber hinaus hat das Traditionsunternehmen sich einen Namen im Kosmetikbereich gemacht. Der Inhaber Wolfgang Kempf hat die Apotheke von seinem Vorgänger übernommen und beschäftigt mittlerweile rund 20 Mitarbeiter.

Bei dem Besuch ging Apotheker Wolfgang Kempf auch auf diverse Herausforderungen ein, mit der der Apothekerberuf in der aktuellen Zeit zu kämpfen hat. Wie bei vielen anderen Gewerben und Berufen auch, ist das das Thema Nachfolge ein großes Problem.

Jungen und guten Apothekern fehlt die nötige Planungssicherheit, um den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Aber auch das Thema Online-Apotheken, ist ein Bereich des Apothekerwesens der immer stärker zunimmt und den inhabergeführten Apotheken große Konkurrenz bereitet.

Während die Online-Apotheken hauptsächlich OTC (Over the Counter) Medikamente, d.h. Medikamente die keiner Rezeptpflicht unterliegen verkaufen, müssen die Apotheken vor Ort auch Notdienste und rezeptpflichtige Medikamente aber auch die kompetente Beratung vorhalten.

Solange diese Unterschiede vorliegen, ist die Online-Apotheke keine Alternative zur inhabergeführten Apotheke. Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz berichtete, dass Apotheken aufgrund ihrer Rolle in der Gesundheitsversorgung auch beispielsweise in das Konzept NOVO (Netzwerk Ortsnahe Versorgung Odenwald) einbezogen werden.

Weiter ging die Reise in die Räumlichkeiten des Hospizvereins Viernheim e.V., in denen sich die beiden Entscheidungsträger mit den ehrenamtlichen Helfern und dem Fachpersonal rund um das Thema „Sterbebegleitung“ austauschten.

Der gemeinnützige Verein zur Begleitung unheilbar kranker und sterbender Menschen sowie deren Angehörige besteht bereits seit 1996. Er leistet regelmäßige Besuche zu Hause, im Krankenhaus oder Pflegeheim und unterstützt die Menschen in ihrer schwierigen Lebenslage mit Sitzwachen, Beratungen und hilfreichen Gesprächen. Seit September 2006 haben sich die Sternenkinder -still born-, eine Selbsthilfegruppe der Initiative Regenbogen, dem Hospizverein angeschlossen.

„Die Hospizarbeit gewinnt immer mehr an Bedeutung. Menschen, die sich dieser schwierigen und unendlich wertvollen Aufgabe verschrieben haben, gehört unser größter Respekt“, gibt der Bergsträßer Landrat zu bedenken.

„Sehr viel ehrenamtliche Hilfe geschieht im Verborgenen. Aus Gesprächen mit Angehörigen weiß ich, dass die im Hospiz empfangene Zuwendung als ein besonderes Geschenk gesehen und als eine wichtige Stütze in einer schwierigen Zeit geschätzt wird“, schloss sich die Erste Kreisbeigeordnete an.

Letzter Zielpunkt an diesem Tag war die Klinik „Schloß Falkenhof“ in Bensheim. Die Fachklinik für Abhängigkeitserkrankungen mit Tageseinrichtung steht unter der Trägerschaft des Caritasverbandes Darmstadt e.V.

Patienten, die von Alkohol, Medikamenten und illegalen Suchtmitteln abhängig sind, erhalten dort Hilfe. Die leitende Ärztin Dr. med. Ursula Hebrank begrüßte den Landrat und seine Vertreterin mit einem Rundgang über das Gelände der Einrichtung.

Im Gespräch mit drei Patienten wurde deutlich, mit welchen Erkrankungen die Patienten zu kämpfen haben und mit welchen konkreten Maßnahmen und Therapien sie Hilfe in der Klinik an der Bergstraße erhalten, um sich von ihrer Sucht zu befreien.

„Wir bedanken uns sehr bei Ihnen für den offenen und ehrlichen Austausch und ihren Mut uns ihre ganz persönliche Lebensgeschichte zu erzählen. Für Ihre Zukunft die allerbesten Wünsche“, verabschiedeten sich Landrat Christian Engelhardt und Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz.

Seit 1968 werden in den Räumlichkeiten des Schlosses Falkenhof Patienten mit Abhängigkeitserkrankungen behandelt. Neben Selbstzahlern, Beihilfeberechtigten und Patienten mit Leistungszusagen ist der federführende Leistungsträger der Klinik der Deutsche Rentenversicherungsbund.

„Suchterkrankungen entstehen aus diversen Situationen und Gründen heraus. Die Klinik begleitet die bereits suchtmittelfreien Menschen mit geregelten Strukturen auf ihren Weg zurück in den Alltag, um diesen wieder ohne die Abhängigkeit zu bestreiten“, so Engelhardt.

Mit neuen Eindrücken und frischen Impulsen beschließen der Landrat und die Erste Kreisbeigeordnete den zweiten Tag der Sommerbereisung.