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HeilbĂ€der & Kurorte: Übernachtungszahlen bestĂ€tigen die BefĂŒrchtungen

Auch in den Kurpark Brunnenallee in Bad Homburg kamen im vergangenen Jahr deutlich weniger Besucher, wie in allen hessischen HeilbÀdern und Kurorten. Foto: Heiko Rhode

Die Übernachtungen in den hessischen HeilbĂ€dern und Kurorten reduzierten sich seit 2018 um rund ein Drittel.

Blicken mit Sorge auf die aktuelle Entwicklung der Übernachtungen in den hessischen HeilbĂ€dern und Kurorten: die GeschĂ€ftsfĂŒhrerin des Hessischen HeilbĂ€derverbandes, Almut Boller, und ...

... der Vorsitzende Michael Köhler. Fotos: Heiko Rhode und Rainer Kowald

WIESBADEN. - „Die EnttĂ€uschung ist groß,“ erklĂ€rt der Vorsitzende des Hessischen HeilbĂ€derverbandes, Michael Köhler, mit Blick auf die Übernachtungszahlen des Jahres 2021 in den HeilbĂ€dern und Kurorten in Hessen.

„Die Zahlen bestĂ€tigen unsere BefĂŒrchtungen, denn diese Statistik ist ein klares Signal dafĂŒr, dass das ganze Kur- und BĂ€derwesen unter dem Druck der Corona-Pandemie zu zerbrechen droht.“

Konnten 2019 noch rund 10 Millionen Übernachtungen gezĂ€hlt werden, rauschten die Zahlen 2020 in den Keller und blieben auch 2021 dort.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr rund 6,4 (2021 : 6,3) Millionen Übernachtungen in den prĂ€dikatisierten Orten gezĂ€hlt und damit 34 Prozent weniger als im Jahre 2019. Die Auswirkungen bekommen besonders die HeilbĂ€der und Kurorte in den lĂ€ndlichen RĂ€umen zu spĂŒren.

Herbstein (-58%) Bad Sooden-Allendorf (-32%) oder auch Willingen im Hochsauerland (-48%) blieben weit hinter ihren Möglichkeiten zurĂŒck. Zutiefst getroffen, sind aber auch die grĂ¶ĂŸeren StĂ€dte wie Wiesbaden (-48%) oder Bad Homburg v. d. Höhe (-38%).

Im Vergleich zu den Übernachtungszahlen fĂŒr Hessen insgesamt, die einen Verlust von 47 Prozent aufweisen, ist der RĂŒckgang in den HeilbĂ€dern und Kurorten mit einem Minus von 34 Prozent nicht ganz so hoch.

Dazu tragen vor allem die Übernachtungen in den PrĂ€ventions- und Rehabilitationskliniken bei. Doch hier gilt es genau hinzuschauen, denn diesmal stehen hinter diesen Übernachtungszahlen keine weiteren UmsĂ€tze. Thermen, gastronomische oder kulturelle Angebote konnten - wenn ĂŒberhaupt - nur eingeschrĂ€nkt genutzt werden.

„Wir wissen um die dramatische Situation der HeilbĂ€der und Kurorte in Hessen,“ betont Michael Köhler.

„Deshalb fordern wir mit „Augenmaß und Konzept“ schnelle Erleichterungen fĂŒr Hotellerie, Gastronomie, Einzelhandel und der mit Kur & Tourismus verbundenen Branchen.

Dabei gilt unser Augenmerk besonders den Thermen. Hier muss der Zugang fĂŒr unsere GĂ€ste deutlich erleichtert werden, ansonsten drohen enorme wirtschaftliche Verluste, die im Ă€rgsten Fall zur Schließung von BĂ€dern fĂŒhren werden.“

„Die UmsatzausfĂ€lle in den HeilbĂ€dern und Kurorten in Hessen sind enorm,“ bestĂ€tigt die GeschĂ€ftsfĂŒhrerin des Hessischen HeilbĂ€derverbandes, Almut Boller.

„Bereits 2020 fehlten mindestens 891 Millionen Euro in den Kassen von Gastronomie, Hotellerie und Einzelhandel in den prĂ€dikatisierten Orten.

Ein Wert, der auch fĂŒr das Jahr 2021 gelten dĂŒrfte und der sich nicht wiederholen darf. Denn ein weiteres Jahr mit Verlusten in dieser GrĂ¶ĂŸenordnung ist fĂŒr keinen der Beteiligten mehr zu stemmen.“

Über die HeilbĂ€der und Kurorte in Hessen

Der Hessische HeilbĂ€derverband e.V. ist die Interessenvertretung der 30 HeilbĂ€der und Kurorte in Hessen. Diese Kompetenz-Zentren fĂŒr Vorsorge, Rehabilitation und medizinische Versorgung bieten vielfĂ€ltige gesundheitstouristische Angebote.

„Heilbad“ und „Kurort“ sind PrĂ€dikate, die eine hohe QualitĂ€t sowie eine wissenschaftlich fundierte medizinische Kompetenz in Verbindung mit NatĂŒrlichen Heilmitteln sicherstellen.

Nachhaltigkeit und der Schutz beziehungsweise die Pflege der Umwelt sowie der NatĂŒrlichen Heilmittel sind daher eine wichtige SĂ€ule der Arbeit der HeilbĂ€der und Kurorte.

Als regionale Versorgungszentren mit ausgezeichneter Infrastruktur sichern sie die Grundversorgung an Gesundheitsangeboten in Hessen, die den Lebensraum der BĂŒrgerinnen und BĂŒrger positiv beeinflussen. Weitere Informationen sind unter www.hessische-heilbaeder.de erhĂ€ltlich.