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„Digitalisierung kleiner Unternehmen ist wichtig fĂŒr Zukunft des lĂ€ndlichen Raums“

Der OdenwĂ€lder Landrat Frank Matiaske, Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus und OREG-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Marius Schwabe (von links nach rechts) bei der Übergabe des Förderbescheids in Erbach. Foto: Pressedienst Digitalministerium Hessen

Digitalministerin Prof. Kristina Sinemus ĂŒbergibt Odenwaldkreis Förderzusage aus der Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm Starke Heimat Hessen ĂŒber 198.000 Euro fĂŒr Projekt „Follow ME“

ODENWALDKREIS / ERBACH. - Vom Digital-Skeptiker zum Influencer? Dies ist das Ziel des Projekts „Follow ME“, mit dem der Odenwaldkreis zehn kleine Unternehmen, die bisher nicht die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen, von den Chancen der Digitalisierung ĂŒberzeugen und sie beim Erschließen der fĂŒr sie geeigneten Technologien unterstĂŒtzen will.

Die besondere StÀrke liegt dabei in der engen kommunikativen Begleitung der Unternehmen, wodurch ein Sogeffekt auch auf andere kleinere Betriebe erzeugt werden soll. Das Projekt ist das erste in der Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm Starke Heimat Hessen, das vom Land Hessen die Förderzusage erhÀlt.

In dieser werden vorzugsweise Gemeinschaftsvorhaben in den Bereichen Verwaltungsdigitalisierung und Smart City bzw. Smart Region gefördert, die möglichst Modellcharakter haben.

Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat am heutigen Montag, 28. Juni, die Förderzusage ĂŒber 198.000 Euro an Landrat Frank Matiaske ĂŒberreicht.

„Es muss nicht jedes Unternehmen den Weg der Digitalisierung alleine gehen und das Rad wieder neu erfinden. Bei Digitalisierungsvorhaben liegt großes Potenzial in der Zusammenarbeit und im Transfer guter Lösungen“, sagte Ministerin Sinemus.

„Der Ansatz des Projekts ,Follow ME‘ ist auf viele Regionen in Hessen mit zahlreichen kleinen Unternehmen ĂŒbertragbar. Damit werden auch die lĂ€ndlichen Regionen Zukunftsorte mit hoher LebensqualitĂ€t und bleiben attraktive Wirtschaftsstandorte.“

Idee des Projekts „Follow ME“ ist es, andere Unternehmen als Vorbilder zu nehmen, weil diese meist die ĂŒberzeugendsten Argumente hĂ€tten, sich mit neuen Technologien zu beschĂ€ftigen.

Der Weg könne von einer einfachen PrĂ€senz in google-my-business ĂŒber Social Media-Accounts bis hin zu Unternehmensportraits auf Youtube fĂŒhren. FĂŒr Unternehmen des produzierenden Gewerbes kĂ€men zudem noch Themen wie Industrie 4.0 hinzu, fĂŒr Handel und Gastronomie Chancen durch OnlineVertriebskanĂ€le, heißt es im Projektantrag.

Neben einer Begleitung durch eigens bei der mit der Projektleitung betrauten OREG anzustellenden Personal sollen zudem GrĂŒnderinnen und GrĂŒnder sowie Jungunternehmerinnen und -unternehmer mit hoher digitaler Kompetenz beratend zur Seite stehen.

Dies fĂŒhre auch bei diesen zu einer Erweiterung des Netzwerks. Weitere Kooperationspartner sind unter anderem die Industrievereinigung Odenwald e.V., die Kreishandwerkerschaft, die beiden regionalen Kreditinstitute sowie das Mittelstandskompetenzzentrum 4.0. „Die Zukunft gehört digitalen Firmen.

Dort werden kĂŒnftig Erfolgsgeschichten geschrieben. Wo diese Firmen ihren Standort haben, ist zweitrangig. Dies ist eine zusĂ€tzliche große Chance fĂŒr den lĂ€ndlichen Raum“, sagte Landrat Frank Matiaske.

„Wir wollen mit dem Projekt aber auch die beteiligten Unternehmen ermutigen, zur FachkrĂ€ftesicherung Neues auszuprobieren. Denn fĂŒr die Gewinnung von Auszubildenden und FachkrĂ€ften fĂŒhrt in Zukunft kein Weg mehr an den digitalen KanĂ€len vorbei.“

Da die Förderung smarter Kommunen und Regionen im Programm Starke Heimat Hessen vorsieht, dass auch andere Kommunen und Regionen von den geförderten Modellprojekten profitieren und einen Mehrwert daraus ziehen können, soll die gesamte Entwicklung der zehn Unternehmen innerhalb eines Blogs dokumentiert werden.

Neben Erfolgen sollen auch Misserfolge und FehleinschÀtzungen offen und ehrlich thematisiert werden. Angedacht sind auch PrÀsenz- oder Onlineveranstaltungen, in denen ein direkter Austausch stattfinden kann.

„Unsere mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Wirtschaftsförderung zeigen, dass die ĂŒberzeugendsten Argumente von anderen Unternehmen kommen.

Trotz Beratungen von Expertinnen und Experten fĂŒhren meist nur praxiserprobte Lösungen zu konkreten Handlungen“, erlĂ€uterte OREG-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Marius Schwabe.

Das Lernen anhand von Best-Practices und durch Austausch und Vernetzung ist ein Ansatz, den auch die GeschĂ€ftsstelle Smarte Region verfolgt, die vor einem Jahr gegrĂŒndet wurde. Die Hessische Landesregierung hat mit der GeschĂ€ftsstelle einen zentralen Anlaufpunkt fĂŒr alle Belange im Bereich smarter Kommunen geschaffen.

„Unser Ziel ist es, mithilfe digitaler Technologien das Leben der BĂŒrgerinnen und BĂŒrger angenehmer zu gestalten, Ressourcen zu schonen, Inklusion und Teilhabe zu steigern. Die smarte Region ermöglicht den Handelnden aus Wirtschaft und Politik, mit digitalen Angebote realen Nutzen zu schaffen“, sagte Digitalministerin Sinemus.

Hintergrund Programm Starke Heimat Hessen

Mit dem Programm Starke Heimat Hessen werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstĂŒtzt. Dazu zĂ€hlen unter anderem Kinderbetreuung, Gesundheitsversorgung oder die StĂ€rkung des ÖPNVs.

Rund 20 Millionen Euro stehen jĂ€hrlich von 2020 bis 2024 im Bereich der Ministerin fĂŒr Digitale Strategie und Entwicklung zur VerfĂŒgung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind.

Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento, die vom Land Hessen den Kommunen flĂ€chendeckend kostenfrei zur VerfĂŒgung gestellt wird.

Mit der Plattform können die Kommunen AntrĂ€ge elektronisch bearbeiten – eine wichtige Voraussetzung fĂŒr die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes.

Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 fĂŒr die Verwaltungsdigitalisierung zur VerfĂŒgung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro fĂŒr die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen.

Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstĂŒtzt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren. NĂ€here Informationen unter www.digitales.hessen.de oder www.smarte-regionhessen.de.