Darmstadt-Dieburg: Wer hat Helga Mergelsberg umgebracht?

Heinz Horst Mergelsberg wie er vor 25 Jahren aussah (links) und heute aussehen könnte (rechts). Bildkonstruktion: Hessisches Landeskriminalamt
DARMSTADT / LANDKREIS DARMSTADT-DIEBURG. - Das bislang noch ungeklärte Tötungsdelikt zum Nachteil Helga Mergelsberg und das scheinbar damit verbundene, spurlose Verschwinden ihres Ehemannes Heinz Horst Mergelsberg ist Thema in der nächsten ZDF-Fernsehsendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“.
Am kommenden Mittwoch, 05. Juni, wird der Fall ab 20.15 Uhr in einem Filmbeitrag vorgestellt und Bilder des Gesuchten im Rahmen einer Ă–ffentlichkeitsfahndung gezeigt.
Verbunden mit den Fragen an die Fernsehzuschauer erhoffen sich Polizei und Staatsanwaltschaft von der Öffentlichkeitsfahndung Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens an der damals 56-jährigen Frau beitragen oder zu dem Aufenthaltsort des seit Januar 1994 spurlos verschwundenen und tatverdächtigen Ehemannes führen.
Am 28. Februar 1994 war Frau Helga Mergelsberg zunächst als unbekannte Leiche bei Östrich-Winkel aus dem Rhein gezogen worden. Aufgrund der Auffindesituation musste von einem Verbrechen ausgegangen werden.
Die zunächst unbekannte Tote steckte verschnürt in einem schwarzen Reiseledersack, der mit einem Tauchergürtel zusammengehalten und mit Bleigewichten beschwert war.
Bis März 2003 verliefen alle Versuche einer Identifizierung der Unbekannten durch das damals zuständige Polizeipräsidium Wiesbaden ergebnislos. Erst eine Gesichtsweichteilrekonstruktion und die Veröffentlichung des dadurch entstandenen Bildes im Bundeskriminalamtblatt brachte die Ermittler einen Schritt weiter.
Durch die intensive Auswertung der BKA-Blätter, durchgeführt von den Ermittlern des Polizeipräsidiums Westhessen in Wiesbaden und Beamten der Zielfahndung des Hessischen Landeskriminalamtes Wiesbaden sowie ein genetischer Vergleich ermöglichte die zweifelsfreie Identifizierung der Toten als die Ehefrau Helga Mergelsberg.
Doch nach wie vor fehlt von ihrem Ehemann seit Januar 1994, ein Monat vor dem Verschwinden der Helga Mergelsberg, jede Spur. Die Ermittler gehen davon aus, dass er zwischen dem 27. und dem 31. Januar 1994 letztmalig unter dem falschen Namen „Heinz Wergers“ im Raum Köln und dort in einem Hotel aufgetreten war.
Auch heute, 25 Jahre später, kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Gesuchte etwas mit dem Tod seiner Frau zu tun hat und er als Beschuldigter in Betracht kommt.
Doch alle geführten intensiven Ermittlungen zu seinem Aufenthaltsort führten bislang ins Leere. Das Hessische Landeskriminalamt hat nun eine weitere Bildkonstruktion durchgeführt. Auf diesem ist das Antlitz des Herrn Mergelsberg zu sehen, wie er zum heutigen Zeitpunkt aussehen könnte.
Mit den Bildern fahnden Polizei und Staatsanwaltschaft weiterhin nach Heinz Horst Mergelsberg und bitten die Bevölkerung um Mithilfe.
Die Beamten fragen:
- Wer hat Helga Mergelsberg umgebracht?
- Wer hatte ab Ende Januar 1994 Kontakte zu Heinz Horst Mergelsberg oder einer Person, die unter dem Namen Heinz Wergers auftrat?
- Wer kennt seinen derzeitigen Aufenthaltsort?
Der Beschuldigte war im Jahr 1994 etwa 1,86 Meter groß und schlank. Er hatte braune Augen und eine auffällig nach vorne geneigte Körperhaltung. Diese Körperhaltung ist auf eine Erkrankung zurückzuführen und dürfte sich im Laufe der Jahre weiter verschlechtert haben.
Heinz Horst Mergelsberg war Brillenträger und hatte einen Vollbart. Ein markantes Merkmal war ein etwa 5 bis 6 Zentimeter großes Muttermal im Nacken.
Alle sachdienlichen Hinweise werden vom Kommissariat 10 in Darmstadt bearbeitet und unter der Rufnummer 06151/969-0 entgegengenommen.