„Alles ist auf einem guten Weg“

Pfarrer Dr. Felipe Blanco Wißmann wird am Sonntag, 16. Februar, 10 Uhr, im Martin-Luther-Haus in Reinheim verabschiedet und wechselt als Theologischer Referent der Kirchensynode an den Paulusplatz nach Darmstadt. Foto: Pressedienst Evang. Dekanat Vorderer Odenwald
REINHEIM / DARMSTADT. - Nach knapp neun Jahren als Gemeindepfarrer in Reinheim wechselt Dr. Felipe Blanco Wißmann zum 1. Februar als Theologischer Referent der Kirchensynode an den Paulusplatz nach Darmstadt.
Dort wird er auf landeskirchlicher Ebene die Synodalen und die Präses der Kirchensynode unterstützen. Die Verabschiedung ist am Sonntag, 16. Februar, 10 Uhr, im Martin-Luther-Haus in Reinheim.
Es ist die „Lust, als Theologe nochmal anders gefordert zu sein“, wie Dr. Felipe Blanco Wißmann sagt, die ihn dazu bewogen hat, das Gemeindepfarramt zu verlassen und als Theologischer Referent der Kirchensynode an den Paulusplatz nach Darmstadt zu wechseln.
Dort hat die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ihren Sitz. Dort wird Felipe Blanco Wißmann ab 1. Februar die Mitglieder der Kirchensynode und ihrer Ausschüsse beraten und unterstützen.
Die Kirchensynode ist vergleichbar mit einem Landesparlament und tagt zweimal im Jahr über mehrere Tage hinweg. „Ich verstehe mich dort als jemand, der für die Ehrenamtlichen da ist – für die Präses, aber auch für die anderen Synodalen“, sagt Felipe Blanco Wißmann.
Eine Herausforderung, zumal derzeit im Zuge des Reformprozesses „ekhn2030“ viele grundlegende Entscheidungen zur Zukunft der Kirche getroffen werden. „Ich bin ein großer Fan der Demokratie in der Kirche“, sagt der promovierte Theologe, die Synode sei da das höchste Gremium.
Reinheim bleibt Felipe Blanco Wißmann trotzdem erhalten: Hier lebt der 48-Jährige mit seiner Frau Yvonne und den beiden Kindern, 17 und 14 Jahre alt, im Pfarrhaus im Erlenweg.
Und weil auch auf landeskirchlicher Ebene angestellte Pfarrer Gottesdienste halten sollen, wird er immer mal wieder in Reinheim predigen.
Auf die knapp neun Jahre als Gemeindepfarrer schaut er gerne zurück: auf die „tolle Zusammenarbeit mit dem Reinheimer Kirchenvorstand“, dem Menschen angehörten, die für ihren Ort etwas tun, aber sich auch öffnen wollten, wie zum Beispiel die Himmelfahrtsgottesdienste am Reinheimer Teich oder im Stadtpark.
Er ist dankbar für gute Begegnungen im Alltag wie auch in den Gruppen und Kreisen der Kirchengemeinde. Das Reformationsjubiläum 2017 hat er in guter Erinnerung, die Zeit mit Vikar Marcel Albert, die Jugendkirchentage und Kirchentage, die Lektor- und Prädikantenausbilddung für Ehrenamtliche in der Verkündigung, die er zusammen mit der Messeler Kollegin Elke Burkholz organisiert hat.
Nicht zu vergessen die Valentinsgottesdienste zusammen mit seiner Frau oder kürzlich der Gottesdienst mit Tiersegnung, bei dem sogar ein Pferd da war.
„Es geht darum, immer wieder etwas Neues auszuprobieren, vor allem auch für Menschen, die keine so große Schnittmenge mit der Kirche haben“, sagt Felipe Blanco Wißmann.
Die Bauprojekte hingegen waren kein Spaziergang. Seit 2022 wohnt die Pfarrfamilie im Pfarrhaus im Erlenweg, das zuvor umfangreich saniert wurde. Das historische Pfarrhaus in der Kirchstraße ging an die Nieder-Ramstädter Diakonie (NRD), die es derzeit aufwändig saniert und umbaut.
Für das Martin-Luther-Haus gab es Planungen, dieses zusammen mit der NRD zu sanieren und zu nutzen. Doch infolge stetiger Kostensteigerungen liegt das Projekt auf Eis. Zudem ist noch nicht klar, wo die gemeinsame Verwaltung des Nachbarschaftsraums hinkommt.
Seit 1. Januar dieses Jahres arbeiten die Pfarrpersonen der Kirchengemeinden im Nachbarschaftsraum 4 – Reinheim, Ueberau, Spachbrücken, Georgenhausen-Zeilhard, Groß-Bieberau, Niedernhausen und Neunkirchen – und die Gemeindepädagogin im Verkündigungsteam zusammen. Felipe Blanco Wißmann sieht den Veränderungen mit Zuversicht entgegen: „Alles ist auf einem guten Weg.“
Der Gottesdienst und anschließende Empfang anlässlich der Verabschiedung von Pfarrer Dr. Felipe Blanco Wißmann ist am Sonntag, 16. Februar, 10 Uhr, im Martin-Luther-Haus in Reinheim, Erlenweg 8. Die Verabschiedung erfolgt durch den Dekan des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald, Joachim Meyer.