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Hilfe in „eseligen“ Angelegenheiten

Nina Heidenreich bei der...

...Arbeit mit den Grautieren.

Beweis, wozu falsche ErnÀhrung und Haltung bei Eseln...

...fĂŒhren kann: sie sind verfettet. Fotos: Judith Schmidt und Percia Hanke

Reisende in Sachen Esel: Nina Heidenreich und Judith Schmidt auf Hessentour

HESSEN. - Erschöpft, aber glĂŒcklich blicken Nina Heidenreich und Judith Schmidt auf ihre jĂŒngste Tour mit dem „Esel-Mobil“ zurĂŒck (FACT berichtete). Esel in Hessen standen diesen Juni im Fokus. An manchen Tagen verbrachte das Team neun Stunden im Auto und schlief darin ganze drei Stunden. Man hatte sich einiges Vorgenommen, doch glĂŒckliche Esel und deren Besitzer waren alle Strapazen wert.

Esel mit 40 kg Übergewicht, Unwissen in Bezug auf Haltung und richtigen Umgang mit den Grautieren begegnete den Eselfachfrauen hĂ€ufig. Dabei kommen auch domestizierte Esel letztlich aus Stein- und GeröllwĂŒsten. Nicht saftiges Gras oder gar KĂŒchenabfĂ€lle, sondern Heu, Stroh, Zweige oder Disteln wĂ€ren angesagt. Doch: Esel leiden still.

Fettleibigkeit, Hufprobleme, unpassende PacksĂ€ttel. Der Informationsbedarf der Halter war enorm. Auch bei Fragen der Eselerziehung wurde den Besitzern mit Rat und Tat geholfen: Das Thema „Hufe geben“ trat mehr als einmal auf und nicht selten flogen der Abtsteinacherin Nina Heidenreich, die in Eberbach arbeitet, die Eselhufe um die Ohren.

Auch das Verladetraining war oft Thema auf der Tour: „Mein Esel geht nicht mehr auf den HĂ€nger, dabei ist nichts Besonderes vorgefallen“. So die Aussage der Besitzer, doch die Esel sahen dies anders. Wenn die Fahrt z. B. sehr kurvenreich verlĂ€uft, ist das fĂŒr die AnhĂ€ngerpassagiere purer Stress.

Judith Schmidt brachte den Besitzern daraufhin die Sichtweise eines Esels nĂ€her und es gab meist ein großes „AH!“ Man kann z.B. die Trennwand herausnehmen, um den Innenraum grĂ¶ĂŸer zu gestalten und alles, was im HĂ€nger stattfindet, muss Spaß machen, wie z. B. Putzen, Ohrenmassage oder FĂŒttern.

Zum großen Erstaunen der Halter dauerte das AnhĂ€ngertraining nach einer kleinen theoretischen Einweisung und Beratung nur sieben Minuten, dabei hatte man zwei bis vier Stunden gebucht.

Breiteren Raum nahm auch die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ein, die eine „Eselbeteiligung“ hatten. Esel haben ein großes Herz fĂŒr Kinder und können sich auf bewundernswerte Weise gerade auch auf diese „einlassen“.

Viele schöne EindrĂŒcke und das GefĂŒhl, Mensch und Tier weitergeholfen zu haben, bestĂ€tigen Nina Heidenreich und Judith Schmidt, weitere Esel-Touren zu planen. Im nĂ€chsten Jahr soll es in die Schweiz gehen, danach ist vielleicht sogar Ungarn an der Reihe, wo ausgewanderte Deutsche bereits auf Hilfe in „eseligen“ Angelegenheiten warten.

So wird das Esel-Mobil seine Fahrt fortsetzen und wieder wird es heißen: Mit und ĂŒber Esel lernen! Weitere Infos unter: www.ninashufpflege.de sowie www.eselworkshop.com