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Innenminister wĂŒrdigt bei Fachsymposium sĂŒdhessische PrĂ€ventionskampagne

Der Hessische Innenminister Peter Beuth (links) und der VizeprĂ€sident des PolizeiprĂ€sidiums SĂŒdhessen, Rudi Heimann, zogen eine positive Bilanz beim Fachsymposium „Brich Dein Schweigen-Hinter jedem Missbrauch steckt ein Gesicht“. Foto: PolizeiprĂ€sidium SĂŒdhessen

SÜDHESSEN / DARMSTADT. - „Brich Dein Schweigen - Hinter jedem Missbrauch steckt ein Gesicht“ - so lautet der Name der PrĂ€ventionskampagne, die im PolizeiprĂ€sidium SĂŒdhessen seit MĂ€rz 2022 durch die Polizei gemeinsam mit zahlreichen Akteuren aus der Region angestoßen wurde.

Unter anderem der Verein „BĂŒrger und Polizei Bergstraße e.V.“, Rotary-Clubs aus der Region, die Kurt und Lilo Werner Stiftung, „Wildwasser e.V.“, der Deutsche Kinderschutzbund, die „DarmstĂ€dter Hilfe“ sowie zahlreiche weitere UnterstĂŒtzer leisten hier gemeinsam seit neun Monaten einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Kindern und Jugendlichen im sĂŒdhessischen Raum.

Am Mittwoch, 30. November, fand in den RĂ€umen des PolizeiprĂ€sidiums SĂŒdhessen ein Fachsymposium im Rahmen der PrĂ€ventionskampagne statt, an dem auch der Hessische Innenminister Peter Beuth teilnahm.

Die bisherige Bilanz der BemĂŒhungen kann sich sehen lassen: Ob Social-Media Kampagne, die wirksame Platzierung eines begleitenden Kinospots im Vorprogramm in sĂŒdhessischen Kinos oder die etwa 15.000 erreichten SchĂŒlerinnen und SchĂŒler sowie deren Eltern und LehrkrĂ€fte bei PrĂ€ventionsveranstaltungen - auf den verschiedensten Wegen und Plattformen konnte eine Vielzahl von BĂŒrgerinnen und BĂŒrgern erreicht werden.

Und damit nicht genug: Weitere Aktionen wie das Verteilen von Infopaketen in ĂŒber 1300 Hausarztpraxen, ein in Schulen vorgefĂŒhrter Dokumentarfilm mit anschließender Expertendiskussion oder Infoabende mit der hessischen Sportjugend verhalfen, die Informationen und die damit verbundenen Hilfsangebote bekannt zu machen - und zwar dort, wo sie wichtig sind.

Peter Beuth wĂŒrdigte im Rahmen des Symposiums das sĂŒdhessische Engagement: „Wir setzen unsere Anstrengungen im entschiedenen Kampf gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen sowie gegen die Verbreitung von Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern unvermindert fort.

Neben der konsequenten Strafverfolgung legen wir dabei ein besonderes Augenmerk auf die PrĂ€vention. Die vom PolizeiprĂ€sidium SĂŒdhessen initiierten Maßnahmen im Rahmen der Kampagne >Brich Dein Schweigen - Hinter jedem Missbrauch steckt ein Gesicht< sind ein gutes Beispiel fĂŒr PrĂ€vention, die ankommt.

Die Kampagne ist eine hervorragende ErgĂ€nzung zu unseren bereits bestehenden AktivitĂ€ten zu dieser Thematik in Hessen. Ich bedanke mich bei allen UnterstĂŒtzerinnen und UnterstĂŒtzern der Kampagne. Gemeinsam stellen wir uns dem Kampf gegen sexuellen Missbrauch an den SchwĂ€chsten unserer Gesellschaft.“

Untersuchungen zeigen, dass jedes vierte bis fĂŒnfte MĂ€dchen und jeder neunte bis zwölfte Junge bis zum 18. Lebensjahr Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt machen - auch weil dieses KriminalitĂ€tsphĂ€nomen vor keiner gesellschaftlichen Schicht haltmacht.

Die Dunkelziffer in diesem Deliktsfeld wird außerdem als sehr hoch eingeschĂ€tzt. Auch wenn bei manchen Opfern in EinzelfĂ€llen Hinweise wie Verletzungsbilder vorhanden sein können, fehlen diese bei anderen gĂ€nzlich. Auch das Verhalten der Opfer sexueller Gewalt entspricht keinem vorhersehbaren Muster.

Umso wichtiger ist eine angemessene AufklĂ€rung der Gesellschaft mit dem bereitgestellten Hilfsangebot fĂŒr GeschĂ€digte und Zeugen. Professionelle Beratungsstellen bieten nicht nur fachlichen Rat - sie unterstĂŒtzen auch bei der Entscheidung, eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten oder helfen in anderen FĂ€llen mit Beratungsangeboten oder alternativen Lösungen.

„Vor bestimmten EinflĂŒssen, wie zum Beispiel den Gefahren im Internet, können wir Kinder und Jugendliche nicht fernhalten, daher sind AufklĂ€rung und StĂ€rkung der Persönlichkeit die Mittel der Wahl“, so der VizeprĂ€sident des PolizeiprĂ€sidiums SĂŒdhessen, Rudi Heimann.

Einen Weg, eben diese Kinder und Jugendlichen aufzuklĂ€ren, die Gesellschaft auf die Problematik aufmerksam zu machen und Betroffenen Hilfe anzubieten hat das PolizeiprĂ€sidium SĂŒdhessen mit der aktuellen Kampagne gefunden:

„Wir haben mit dem Modell in SĂŒdhessen praktisch eine Blaupause fĂŒr ganz Hessen geschaffen", so
Rudi Heimann, der zugleich signalisierte, dass seine Behörde anderen PolizeiprĂ€sidien gerne mit Rat und Tat zur Seite stĂŒnde, wenn diese Interesse an einer Umsetzung in ihrer Region hĂ€tten.

Nachdem beim heutigen Symposium der MedienpĂ€dagoge Florian Sauerwein einen KampagnenĂŒberblick gegeben hatte, folgte noch ein Vortrag zum Thema „Aufgaben, Strukturen und Effekte einer medizinischen Kinderschutzambulanz durch Prof. Dr. med. Bartels, dem Leiter der Arbeitsgruppe Kinderschutz des LandesprĂ€ventionsrates.

Außerdem gab Anna Stender von der Sportjugend Hessen e.V. Einblicke in die AktivitĂ€ten ihres Verbands. Das Symposium schloss mit einem Ausblick auf das anstehende Kampagnenjahr 2023, in dem die gute Zusammenarbeit der Akteure weiter gestĂ€rkt werden und die Kampagne noch bekannter gemacht werden soll.

Die PrĂ€sidentin des Landessportbundes Hessen, Juliane Kuhlmann, die bei dem Fachsymposium leider nicht teilnehmen konnte, blickt in diesem Zusammenhang zufrieden auf die bisherigen AktivitĂ€ten in SĂŒdhessen zurĂŒck und freut sich auch einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Kampagne in weiteren Regionen von Hessen zu leisten.

Das PolizeiprĂ€sidium SĂŒdhessen plant im kommenden Jahr die FortfĂŒhrung der Informations- und Seminarveranstaltungen an Schulen sowie der Fachtagungen und FilmvorfĂŒhrungen mit Diskussionen in Bildungseinrichtungen.

Weitere Kinovorstellungen mit InformationsstĂ€nden und Podiumsdiskussionen sind außerdem auf der Agenda.

Wer die Kampagne unterstĂŒtzen möchte oder weitere Informationen benötigt, findetweitere Hinweise ĂŒber folgenden Link: https://ppsh.polizei.hessen.de/Ueber-uns/Regionales/Kampagne-Brich-Dein-Schweigen/

Weitere Infos im Web: www.hilfe-portal-missbrauch.de;

www.polizei.hessen.de;

www.Netzwerk-gegen-Gewalt.hessen.de;

www.polizei-beratung.de;

www.speak-studie.de.