Atommüll-Endlager: Standort-Bestimmung erst 2074
BIBLIS. - Eine Standort-Entscheidung für ein Endlager für hochradioaktiven wärmeentwickelnden Atommüll wird frühestens 2074 „unter idealen Bedingungen“ fallen, teilte das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (Base) auf Grundlage eines Gutachtens des Öko-Instituts e. V. und einer Energierechtskanzlei im August mit.
Die Arbeitsgruppe (AG) „Sicheres Zwischenlager Biblis“ hat sich eingehend mit der Zwischenlagerung über lange Zeiträume befaßt und betont in einer Pressemitteilung, dass mit der Standort-Entscheidung „keineswegs die Räumung der Zwischenlager beginnen kann.
Es folgen ein Parlamentsbeschluß, die Genehmigungsverfahren mit Bürgerbeteiligung sowie der Ausbau des zukünftigen Endlagers zur Aufnahme des hochtoxischen Materials.
Noch völlig unklar ist, in welchem Zustand sich der Abfall befindet, der jetzt in Castor-Transportbehältern zwischengelagert wird und ob ein Umladen in entsprechende Lagerbehälter möglich ist.“
AG-Sprecher Rainer Scheffler: „Auskunft darüber soll ein entsprechendes Forschungsprogramm der bundeseigenen Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH (BGZ) geben, das im vergangenen Jahr mit internationaler Beteiligung angelaufen ist.
Wir begrüßen dieses Verfahren und kooperieren seit unserer Bildung 2023 mit der BGZ bei der Durchführung von Dialog-Veranstaltungen zur verlängerten Zwischenlagerung mit Interessierten Bürgern im Kreis Bergstraße.
Für uns ist dies ein >lernendes Projekt<, das neue Erkenntnisse und Forschungsergebnisse vollständig und transparent an die Bevölkerung weitergibt, auch im Hinblick auf die Genehmigungsverfahren, die sich aus dem Ende der laufenden Betriebsgenehmigung für das Standort-Zwischenlager in Biblis im Mai 2046 ergeben.“
Die AG >Sicheres Zwischenlager Biblis< erstellt zur Zeit ein Arbeitspapier, das sich mit bereits vorhandenen Erkenntnissen zur verlängerten Zwischenlagerung befaßt und sich kritisch mit Aussagen und Forderungen aus der Umweltbewegung auseindersetzt.