Erbach: Begründung für den Austritt aus Bündnis schwer nachzuvollziehen
ERBACH / ODENWALDKREIS. - Zum Austritt der Stadt Erbach aus der Bürgerinitiative „Odenwald gegen Rechts“ nimmt jetzt auch das evangelische Dekanat Odenwald Stellung.
„Mit Bedauern nimmt das Evangelische Dekanat Odenwald den Austritt der Stadt Erbach aus der Bürgerinitiative >Odenwald gegen Rechts< zur Kenntnis“, heißt es in der Positionierung von der Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat, Theresa Möke.
„Die Evangelische Kirche lehnt entschieden jede Form des Extremismus, der Intoleranz, der Gewalt, der Fremdenfeindlichkeit und des Rassismus ab.
Umso betroffener macht die Entscheidung des Erbacher Bürgermeisters und des Stadtmagistrats aus der Bürgerinitiative „Odenwald gegen Rechts“ auszutreten.
Als Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Dekanat Odenwald überrascht mich vor allem die Begründung für den Austritt. Mir fällt es sehr schwer nachzuvollziehen, wie es zu dieser Entscheidung kam.
Das Bündnis richtet sich nicht gegen einzelne Parteien, sondern gegen antidemokratische, rechtsextreme und fremdenfeindliche Bewegungen aller Art. Es geht also nicht darum eine Partei zu verunglimpfen, sondern auf antidemokratisches Gedankengut hinzuweisen.
Dass eine Partei demokratisch gewählt wurde, macht bestimmte Äußerungen und Inhalte nicht demokratischer. Ich wünsche mir, dass wir uns gemeinsam in Kirche und Gesellschaft gegen jede Form des Hasses und der Hetze zur Wehr setzen.
Gerade die erneute Gewalt gegen jüdische Einrichtungen zeigt meines Erachtens deutlich, dass es politisch und gesellschaftlich verantwortliche AkteurInnen sowie zivilgesellschaftliche Initiativen braucht, die sich klar gegen Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus positionieren.
Die Bürgerinitiative „Odenwald gegen Rechts“ setzt sich seit Jahren mit vollem Engagement gegen jede Form des Hasses und der Hetze ein.
Das Evangelische Dekanat Odenwald bekräftigt deutlich seine Mitgliedschaft in der Bürgerinitiative „Odenwald gegen Rechts“ und unterstützt Odenwälder BürgerInnen darin, sich gegen Extremismus aller Art zur Wehr zu setzen.
Ich hoffe, dass sich die Stadt Erbach gesprächsbereit mit dem Bündnis „Odenwald gegen Rechts“ zeigt. Ich selbst würde mich sehr freuen, an einem gemeinsamen Gespräch teilzunehmen.“