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Südhessen: Polizei zieht Fazit nach den „tollen Tagen“

Fastnachtsumzüge verlaufen weitgehend ohne Störungen

SÜDHESSEN. - Die Karnevalsumzüge in Südhessen sind weitgehend störungsfrei verlaufen. Hundertausende feierten die „5. Jahreszeit“ bis auf wenige Ausnahmen überwiegend friedlich, ausgelassen und vorbildlich.

Die Polizei der Direktion Südhessen in Darmstadt zieht am Aschermittwoch daher auch ein insgesamt recht positives Fazit. Die meisten Besuchermassen drängten sich am Fastnachtsdienstag mit rund 100.000 Zuschauern in Dieburg und 50.000 Menschen am Sonntag in Heppenheim an den Wegstrecken.

Aber auch in Lorsch (22.000), Ueberau im Landkreis Darmstadt-Dieburg (15.000) und in Seckmauern im Odenwaldkreis (10.000) zogen die „Narren“ mit ihren bunten Motivwagen und fröhlichen Fußgruppen die Zuschauer an. Das Konzept der Polizei, mit starker Präsenz die Sicherheit zu gewährleisten und den vielen „Narren“ ein unbeschwertes Fastnachtswochenende zu ermöglichen, ging offenbar auf.

Meist wegen übermäßiger Alkoholisierung oder im Zusammenhang mit Streitigkeiten verhängten die Ordnungshüter allerdings zahlreiche Platzverweise. Die beteiligten Personen wurden entweder auf den Nachhauseweg geschickt oder mussten in Einzelfällen auch in der Ausnüchterungszelle untergebracht werden.

Zudem wurden bei der Polizei bislang insgesamt 14 Strafanzeigen wegen Körperverletzungsdelikten erstattet. Weiterhin hielten auch eine Vielzahl gemeldeter Ruhestörungen und vereinzelte Sachbeschädigungen die Einsatzkräfte auf Trab.

In Heppenheim attackierte ein 27 Jahre alter Mann am Sonntagabend, 11. Februar, gegen 19.40 Uhr nach dem Umzug die Besatzung eines Rettungswagens im „Graben“. Er warf mit einer Glasflasche nach den Einsatzkräften und traf deren Fahrzeug.

Es entstand ein Schaden in Höhe von etwa 1.000 Euro. Der 27-Jährige wurde vorläufig festgenommen und wird sich nun in einem Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung zu verantworten haben.

Bei der Straßenfastnacht in Gernsheim wurden am Samstag, 10. Februar, Polizeibeamte in drei Fällen von Beschuldigten attackiert, als sie im Rahmen von Körperverletzungsdelikten einschreiten mussten. Gegen alle Personen wurden Strafanzeigen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte erstattet.

Zudem stellten die Ordnungshüter dort zahlreiche nach dem Waffengesetz verbotene Gegenstände, wie beispielsweise täuschend echt aussehende Nachbauten von Maschinenpistolen sowie Bengalos und weiterhin bei drei Personen kleinere Mengen Betäubungsmittel sicher.

In Seckmauern ermittelt die Polizei gegen drei junge Männer im Alter von 18 und 19 Jahren, die während des Fastnachtsumzuges Reizgas versprüht haben sollen. Neun Zuschauer klagten anschließend über Atemwegsreizungen und mussten teils medizinisch versorgt werden. Die Polizei erstattete Strafanzeige wegen gefährlicher Körperverletzung.

In Dieburg kam es nach dem Umzug am Fastnachtsdienstag, 13. Februar, gegen 19.25 Uhr an der Kreisstraße 126, in Höhe der Bushaltestelle „Am Flürchen“ zu einer Attacke auf einen Busfahrer.

Ein 35 Jahre alter Tatverdächtiger warf zusammen mit einem bislang Unbekannten Flaschen gegen einen Linienbus. Anschließend schlug der bislang unbekannte Täter auf den Busfahrer ein und verletzte ihn hierbei, nachdem der Fahrer ausgestiegen war.

Ob das Motiv für die Tat die angeblich zu lange Wartezeit auf den dann offenbar voll besetzten Bus gewesen ist, müssen nun die weiteren polizeilichen Ermittlungen zeigen. Der noch flüchtige zweite Tatverdächtige soll ein Batman-Kostüm getragen haben und möglicherweise „Kevin“ heißen.

Hinweise in diesem Zusammenhang werden erbeten an die Polizeistation Dieburg unter der Telefonnummer 06071/9656-0. Zudem wurde gegen 22 Uhr im Fechenbachpark ein 14-Jähriger von drei Jugendlichen angegriffen.

Die Täter entwendeten die Jacke des Jungen samt Schülerausweis und Bargeld sowie dessen Mobiltelefon und flüchteten anschließend. Die polizeilichen Ermittlungen zur Tat dauern derweil an.