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„ReichsbĂŒrger: Nicht nur verblendet, sondern auch gefĂ€hrlich“

WIESBADEN. - Aus Sicht der GRÜNEN im hessischen Landtag sind die so genannten ReichsbĂŒrger eine Gefahr fĂŒr die Sicherheit. „Unsere Kleine Anfrage hat gezeigt: Die ReichsbĂŒrger sind nicht nur ideologisch verblendet, sie können auch gefĂ€hrlich sein. Etwa 600 von ihnen leben in Hessen.“

Viele davon seien rechtsextrem, manche kriminell, und annĂ€hernd zehn Prozent besĂ€ĂŸen legal Waffen. „Wie folgenreich das sein kann, zeigt nicht zuletzt der tragische Tod eines bayrischen Polizisten. Hier ist ideologische Verblendung in Gewalt und sogar Mord umgeschlagen. Waffen haben in den HĂ€nden von rechten ReichstrĂ€umern nichts verloren“, erklĂ€rt JĂŒrgen Frömmrich, innenpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

„Diese Leute leben in ihrer eigenen reichsdeutschen Traumwelt. Wer aber meint, außerhalb der Rechtsordnung zu stehen, dem droht ein böses Erwachen. Unsere Sicherheitsbehörden haben diese Leute genau im Blick.

Derzeit wird etwa landesweit geprĂŒft, ob ‚ReichsbĂŒrger‘ beim Land beschĂ€ftigt sind. Die Verfassungsschutzbehörden von Bund und LĂ€ndern fĂŒhren die ReichsbĂŒrger inzwischen zudem als Sammelbeobachtungsobjekt“, erlĂ€utert Frömmrich.

Ein Fokus mĂŒsse auf dem Waffenbesitz liegen. „Wir mĂŒssen alles rechtsstaatlich Mögliche tun, um die vielen Waffennarren unter ihnen gar nicht erst an Waffen zu lassen. Wenn sie bereits Waffen haben, mĂŒssen wir sie ihnen wieder wegnehmen.

Zu diesem Zweck ĂŒbermitteln unsere Sicherheitsbehörden den jeweils zustĂ€ndigen Waffenbehörden die notwendigen Informationen. DarĂŒber hinaus hat Hessen eine Bundesratsinitiative gestartet, um das Waffengesetz des Bundes so zu Ă€ndern, dass Rechtsextremisten keine Waffen mehr besitzen dĂŒrfen.“

Das PhĂ€nomen zeige, dass RechtsextremismusprĂ€vention wichtiger sei denn je. „Wir mĂŒssen verhindern, dass Menschen sich ĂŒberhaupt radikalisieren. PrĂ€vention ist die beste Sicherheitspolitik“, so Frömmrich.

„Wir haben in Hessen frĂŒhzeitig gehandelt und das landeseigene ExtremismusprĂ€ventionsprogramm ‚Hessen – aktiv fĂŒr Demokratie und gegen Extremismus‘ auf den Weg gebracht. Dadurch konnten wir bereits bestehende Programme gegen Rechtsextremismus etablieren, neue auflegen und alle unter einem Dach zusammenfassen.

Allein dieses Jahr stehen fĂŒr die ExtremismusprĂ€vention wieder rund 4 Millionen Euro an Landesmitteln zur VerfĂŒgung.“ Zudem wĂŒrden bis 2020 mehr als 1.000 zusĂ€tzliche Polizisten eingestellt.