Die 17. SchulKinoWochen Hessen erfolgreich beendet
FRANKFURT. - Als am Ende des Films DER RÄUBER HOTZENPLOTZ ein Feuerwerk hochgeht, ertönen Jubel und Applaus im Hanauer Kino: Die Grundschüler:innen, die den Film bei den diesjährigen SchulKinoWochen Hessen gesehen haben, sind begeistert.
Von dem jungen Kasperl-Darsteller Hans Marquardt wollen sie im anschließenden Filmgespräch wissen: Wie ist die Magie im Film entstanden?
Die SchulKinoWochen, ein Projekt von VISION KINO in Zusammenarbeit mit dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, sind für viele Schulen eine feste Größe im Kalender.
Auch dieses Jahr meldeten sich viele Schulen erneut an, häufig mit mehreren Klassen, machmal sogar mit ganzen Jahrgängen. Am Ende konnte die 17. Ausgabe der hessischen SchulKinoWochen mehr Teilnehmer:innen verzeichnen als je zuvor.
Mit 98 Vorstellungen und 11.295 Besucher:innen war DER RÄUBER HOTZENPLOTZ (DE/CH 2022, R: Michael Krummenacher) der meistgebuchte Film der 17. SchulKinoWochen Hessen.
Zahlen & Fakten
Die diesjährige Ausgabe der SchulKinoWochen Hessen kann rund 87.000 Anmeldungen verzeichnen: In rund 900 Vorstellungen vom 13. bis 24. März plus Vor- und Nachspielzeit erlebten Schulklassen Filme im Kino. Das ist ein Rekord!
Neben der Lust auf Kino war auch die Nachfrage nach begleitenden pädagogischen Angeboten groß: 116 Filmgespräche boten die Gelegenheit, Filmeindrücke auszutauschen und mit Filmschaffenden und Expert:innen ins Gespräch zu kommen.
42 filmbegleitende Workshops eröffneten den Raum für eine kreative und analytische Auseinandersetzung in der Schule. 70 Kinos in ganz Hessen begrüßten während der SchulKinoWochen Schulklassen in ihren Sälen.
Auch Kinos im ländlichen Raum waren beliebt: So freute sich beispielsweise das Delphi Filmtheater in Weilburg über fast 1.700 Besucher:innen und einen weiteren Spieltag aufgrund der großen Nachfrage. Für Kino-Feeling in der Schule sorgten 18 Pop-up-KINO-Vorstellungen.
Highlights: Filmgespräche mit Gästen
Überall in Hessen fanden in den vergangenen zwei Wochen besondere Begegnungen im Kino statt. In den Gesprächen ging es nicht nur um die Filmthemen, sondern auch um filmästhetische Besonderheiten oder die Umstände der Filmproduktion, wobei Filmschaffende verschiedener Gewerke ebenso zu Wort kamen wie Wissenschaftler:innen und Expert:innen aus der Berufswelt.
Los ging es mit dem Auftakt im DFF: Nach Grußworten der Projektveranstaltenden und -fördernden war der Film PLEASANTVILLE als Archivkopie auf 35mm zu sehen und sorgte im anschließenden Filmgespräch für eine lebhafte Diskussion über Geschlechterrollen und kollektive Angst vor Veränderung.
Unser Universum
In eine andere Richtung gingen die Gespräche im Anschluss an die Kinovorstellungen zum Wissenschaftsjahr 2023 – Unser Universum: Volker Schmid, Leiter verschiedener Missionen zur Internationalen Raumstation ISS beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt.
Die Universitätsprofessoren Uwe Probst und Thomas Giesen beantworteten den neugierigen Schüler:innen Fragen rund um den Weltraum und die Realitätsnähe der Filme: Schweben Raumschiffe wirklich so langsam durch das All wie in dem Sci-Fi-Klassiker 2001 – ODYSSEE IM WELTRAUM?
Stephen Weiler und Sofia Samoylova zu Gast
In Frankfurter Kinos waren Stephen Weiler und Sofia Samoylova zu Gast: Während der Location Scout interessante Einblicke in seine Arbeit für die in Hessen gedrehte Komödie LUCY IST JETZT GANGSTER gab, kam die Filmemacherin mit den Schüler:innen anhand des Dokumentarfilms THE EARTH IS AS BLUE AS AN ORANGE über das Aufwachsen in der Ukraine und dessen filmische Inszenierung ins Gespräch.
Für ein Gespräch mit Berufsschüler:innen aus Schlüchtern war Regisseur Oualid Mouaness bereits um 4 Uhr morgens aufgestanden, um – zugeschaltet aus Florida – über seinen Film 1982 Auskunft zu geben.
Aida Ben Achour zur Rolle Schwarzer Statist:innen
Aida Ben Achour, Outreach Managerin am DFF, die das Gespräch moderierte, sprach im Anschluss an den Dokumentarfilm MAJUBS REISE über die Rolle Schwarzer Statist:innen in der deutschen Filmgeschichte.
Regisseur Steffen Krones diskutierte in Bad Hersfeld mit Schüler:innen über seinen Dokumentarfilm THE NORTH DRIFT – PLASTIK IN STRÖMEN und die Citizen Science genannte Zusammenarbeit von Bürger:innen und Wissenschaftler:innen.
York-Fabian Raabe, Regisseur des unter anderem in Kassel gedrehten Films BORGA, sprach mit Schulklassen in Eschwege und Baunatal über die Perspektive eines jungen Einwanderers aus Ghana, die sein Film einnimmt.
Filmkomponist Martin Stock berichtete in einem Filmgespräch von seiner Arbeit
Der Coming-of-Age-Film FREAK CITY, der Untertitel in die Bildgestaltung integriert und Gebärden auch mal unübersetzt lässt, regte die Schüler:innen in Kassel und Fulda dazu an, gemeinsam mit dem anwesenden Regisseur Andreas Kannengießer über Kommunikation und Inklusion nachzudenken.
Filmkomponist Martin Stock berichtete in einem Filmgespräch in Dreieich-Sprendlingen von seiner Arbeit an THE MAGIC FLUTE – DAS VERMÄCHTNIS DER ZAUBERFLÖTE.
Die Natur stand im Mittelpunkt der Gespräche im Anschluss an die Vorführung zweier Dokumentarfilme in Frankfurt und Gießen: Stadtimker Jens Bucher sprach über TAGEBUCH EINER BIENE, Försterin Rita Kotschenreuther über LENE UND DIE GEISTER DES WALDES.
Pop-up-KINO mit selbstgemachtem Popcorn
Zum zweiten Mal finden bei den SchulKinoWochen Vorstellungen mit dem Pop-up-KINO statt: In der Woche vor und der Woche nach den SchulKinoWochen kommt das Projektteam mit mobiler Vorführtechnik an Orte, an denen es kein Kino gibt.
In der ersten Woche gastierte das Pop-up-KINO in Sontra, Homberg (Efze), Schlüchtern und Gladenbach-Weidenhausen. Selbstgemachtes Popcorn sorgte für Kino-Feeling und Geld in der Klassenkasse.
Kommende Woche folgen weitere Pop-up-KINO-Vorstellungen in Weilrod, Dillenburg und Homberg (Efze). Den Abschluss machen am Donnerstag, 30. März, vier aufeinanderfolgende Vorführungen des Abenteuerfilms WILLI UND DIE WUNDERKRÖTE in der Aula der Lotteschule, einer Grundschule in Wetzlar.
Ein Projekt von VISION KINO in Kooperation mit dem DFF
Die SchulKinoWochen Hessen sind ein Projekt von VISION KINO in Kooperation mit dem DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum e.V. und in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie dem Film- und Kinobüro Hessen.
Unterstützt und gefördert wird das Angebot von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Filmförderungsanstalt, der HessenFilm und Medien, dem Hessischen Kultusministerium und der Medienanstalt Hessen (LPR Hessen).