„Brich Dein Schweigen“ - Hinter jedem Missbrauch steckt ein Gesicht
Informationspakete an 1.300 südhessische HausarztpraxenSÜDHESSEN. - Die Fallzahlen sexuellen Missbrauchs an Kindern und Jugendlichen steigen in Hessen deutlich, die Dunkelziffer wird als hoch eingeschätzt. Oft bleiben die Opfer ihr Leben lang traumatisiert.
Im Kampf gegen alle Formen des Missbrauchs schöpft der Staat eine Vielzahl geeigneter Ressourcen aus. Der Kampf gegen Kindesmissbrauch hat daher auch für die Region Südhessen höchste Priorität.
Aus diesem Grund starteten der Verein Bürger und Polizei Bergstraße e. V., die Rotary Clubs der Region sowie das Polizeipräsidium Südhessen im März 2022 die Kampagne: „Brich Dein Schweigen“ - Hinter jedem Missbrauch steckt ein Gesicht.
Unterschiedliche gesellschaftliche Kräfte wurden aktiviert und vereint, um einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Kindern und Jugendlichen in der Region Südhessen zu leisten. Unterstützt wird die Kampagne dabei von Hilfestellen des Kinderschutzbundes e. V., Wildwasser e. V. und der Darmstädter Hilfe.
Nun ist es den Verantwortlichen über die Landesärztekammer Hessen gelungen, rund 1.300 Hausarztpraxen in Südhessen ein Informationspaket in Form eines sogenannten „Sondermailings“ zur Unterstützung der Kampagne zur Verfügung zu stellen, welches als Banner auf der jeweiligen Website der Praxis oder als abgedrucktes Poster in den Praxisräumen platziert werden kann, um auf die Kampagne und die damit verbundenen Hilfsangebote hinzuweisen.
Ziel der Aktion ist es, mit Unterstützung der Mediziner gemeinsam eine Sensibilisierung der Gesellschaft für sexuelle Gewalt zu erreichen, mit vereinten Kräften aufzuklären und dadurch weitere neue Fälle zu verhindern.
Rudi Heimann, Vizepräsident des Polizeipräsidiums Südhessen, sagt zur Beteiligung der Landesärztekammer Hessen sowie der Hausärztinnen und Hausärzte in diesem Zusammenhang: „Mit dieser gemeinsamen Kampagne wollen wir die Schutzbedürftigsten unserer Gesellschaft nachhaltig schützen und gleichzeitig die Gesellschaft dazu auffordern, aktiv zu werden.
Wir unterstützen damit die Initiative des Hessischen Innenministeriums mit der kürzlich eingerichteten Beratungs- und Hilfehotline zur Prävention und Aufklärung über die Verbreitung von Kinder- und Jugendpornographie.
Es freut mich ganz besonders, dass uns nun auch Mediziner der Region tatkräftig hierbei unterstützen. Dafür bedanke ich mich sehr herzlich.“
Unter enger Einbindung aller beteiligten Akteure finden derzeit im Rahmen der Präventionskampagne unter anderem Informations- und Seminarveranstaltungen an Schulen, Fachtagungen und Filmvorführungen mit Diskussionen in Bildungseinrichtungen, Kinovorstellungen mit Informationsständen und Podiumsdiskussionen sowie theaterpädagogische Stücke zur Thematik in Bildungseinrichtungen statt oder sind in Planung.
Darüber hinaus erfolgt eine breite Bereitstellung von Informationsmaterialien sowie eine enge Begleitung der Kampagne über die sozialen Medien und im Rahmen von Presseveröffentlichungen.